Tag 53 – Kochen, Lachen, Cillen

Die liebste Tochter hat kommende Woche wieder mal Prüfungen an der Uni, findet die Themen oberdoof und hat, wie sie sagt, keine Ahnung davon. Dementsprechend viel lernt sie. Wenn man das tut,  kommt irgendwann der Moment, wo das Hirn streikt. Gestern war es bei ihr so weit, zur Unterstützung beschlossen wir einen gemeinsamen Chill- und Futtertag einzulegen. Was bin ich traurig, dass meine Fenster nun noch länger warten müssen …

Wir hatten noch ein paar Rezepte auf Lager, die wir schon lange testen wollten und das lief gestern echt gut. Gemeinsames Kochen macht einfach Spaß. Unserer Bömi ging es nicht ganz so gut, also machten Tochter und ich uns an die Arbeit.Wir sind da ein gutes Team, jede bringt seine Ideen und bei Zweifeln wird unsere Guruine Bömi gefragt. Diesen Worstcase hatten wir gestern aber nur bei der Konsistenz des Waffelteigs, dessen Rezept ihr nicht bekomkt. Es stammt von meiner Urgroßmutter und es ist ein Großangriff auf die Figur. Ich mag ja meine Leser, aber lecker war es schon …

Es gab dann viel frische Luft im Park, Spinat-Semmelnknödel und ostpreussische Schmandwaffeln s.o., gute Gespräche  und (zuviel) Fernsehen. 

Bei Netflix gibt es die fünfte Staffel Modern Family. Ich mag dieses leicht schräge sehr und Leute, die auch nicht perfekt sind. Wie immer, war es saukomisch. Was haben wir wieder gelacht.

Ich weiß nicht, ob es mit den äußeren Ereignissen zusammenhängt, aber zur Zeit, igle ich mich gerne mit meinen Lieblingsmenschen ein.

Das Rezept für die Spinatsemmelknödel  reiche ich noch nach, die sind ja sowas von lecker … jammy

Bis morgen
eure

Ela

Gedanke des Tages:

Manchmal wäre eine einsame Insel, ohne Bedrohungen schon schön.

Moment des Tages:

Der erste Bissen 😀

Zitat des Tages:

Wer nicht richtig faulenzen kann, der kann auch nicht richtig arbeiten. (Sizilien)
Foto des Tages

Seid ihr auch so große Fans und könnt den 25. November auch nicht abwarten?#GilmoreGirls

http://wp.me/p7Coqn-ub

Tag 52 – Nur ein Tag

Was soll ich nur über gestern schreiben? Es war ein typischer Freitag, der zwar eigentlich frei ist. In Wirklichkeit aber Haushalt und Einkauf gehörte. 

Tatsächlich gab es weder aus dem tatsächlichen Leben, noch aus meinem Kopf aufregendes zu berichten. Wieso sind die Supermärkte nun eigentlich schon freitags Vormittags so voll und warum ist der Bäcker quasi leer?

Ich wohne weit von der Innenstadt in einer touristisch uninteressanten Gegend?

Bis morgen
eure

Ela
Moment des Tages:

Mit dem Kochbuch, ich will was Neues ausprobieren 

Zitat des Tages:

Das bisschen Haushalt …

Foto des Tages

Ein süßes Wochenende  wünsche ich 🙂


Tag 51- „Meine“ Gilmore Girls sind bald wieder da

Darauf warte ich seit Jahren und habe tatsächlich immer darn geglaubt. Warum? Vielleicht weil diese Serie etwas ganz besonderes ist undüber eine ganz eigene Magie verfügt?

Achtung Spoileralarm für Newbies:

Fast jede Frau konnte sich wohl mit Loreley oder Rory in irgendeiner Form identifizieren. Keine von Ihnen hat den typischen, glatten Serien-Charakter, nein, die zwei haben Ecken und Kanten,  Fehler und Macken, manchmal gehen Dinge auch gründlichst in die Hose. Es menschelt sehr, sei es nun Lorelais schwierige Beziehung zu ihrer Mum Emely oder Rory s  Traum von Harvard der in Yale endet. Ihre Beziehungen zum anderen Geschlecht sind nicht einfach, sondern manchmal ganz schön chaotisch. Hat nicht jede von uns sofort erkannt, dass Lorelai und Luke füreinander bestimmt sind? Bis auf die Beiden nicht, sie tun sich schwer und eiern sichtlich alle Staffeln um diese Erkenntnis. Rory entscheidet sich irgendwann statt für den netten Dean für Badboy Jess und na klar,  irgendwann tut es ihr leid.

Fast wie im richtigen Leben, oder? Aber eben nicht ganz, denn die Zwei können futtern wie Scheunendrescher, keinen Sport machen und haben doch Traumbodies haben, bauen den größten Mist und bekommen doch eine neue Chance, zoffen sich und finden doch immer wieder zusammen, sind ewig pleite, aber am Ende sind da ja Emely und Richard da. Leben tun sie mit lauter liebenswerten, aber skurrilen Mitbürgern in der Kleinstadt Stars Hollow, wo jeder jedem hilft und jeder mit all seinen Macken geliebt und respektiert wird.

Genau da liegt, glaube ich der Zauber, unsere Traumwelt, alles ist wie bei uns, denn steckt nicht in jeder von uns irgendwo eine Lorelai, eine Rory, eine Emely oder eine ..?  Nur wird bei unseren Freundinnen in Stars Hollow am Ende immer alles gut.

Übrigens habe ich gestern gelesen, dass die Chancen einer Fortsetzung der Fortsetzung gar nicht mal schlecht stehen sollen 😊. Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf die vier neuen Filme, die es auf Netflix ab 25. November 2016 zu sehen geben wird. Bis dahin schaue ich  (wieder mal) alle alten Staffeln.

Bis morgen
eure

Ela

Gedanke des Tages:

Perfektion ist nicht alles und lieben wir Menschen und Charaktere nicht gerade ob ihrer Schwächen?

Moment des Tages:

Die Möglichkeit der Fortsetzung der Fortsetzung 

Foto des Tages:

Tag 50 – Ist Liebe unendlich?

Ich meine nicht die Liebe zum Kind, die zu den Eltern, Großeltern, der Familie sondern die zwischen Mann und Frau oder auch zwischen Frau und Frau, Mann und Mann. Mir ist heute Früh etwas Seltsames passiert, meine älteste Freundin schickte mir ein Foto von meiner ersten großen Liebe (sie ist mit ihm verwandt) von ihm und seinen Kindern, anlässlich eines Schulabschlusses und irgendwie hat dieses Foto meine Seele berührt und das nicht nur, weil er immer noch toll aussieht.

In meinem (bisherigen) Leben gab es wenige Lieben und ein paar Liebeleien, die nicht auf Dauer angelegt waren. Wenn ich liebe, dann sehr und mit ganzem Herzen. Meine Lieben haben nicht gehalten und ich habe sehr gelitten. Auch damals … darum habe ich vor einiger Zeit beschlossen: „Nun ist Schluss, ich will nie wieder so leiden“,  irgendwie scheine ich wohl nicht für eine dauerhafte Beziehung gemacht zu sein. Sonst wäre es ja mal gut gegangen und hätte gehalten. Aber ich bereue nichts, haben sie mir unendlich schöne Momente und  den größten Schatz meines Lebens geschenkt, meine Tochter.

Diese erste große Liebe, der erste Mann ist wohl immer besonders und unvergesslich. Jung und naiv glaubt man, soviel Gefühl könne nur für die Ewigkeit sein, unendliches Vertrauen und der Glauben an die Güte des Schicksals begleiten sie. So auch bei mir, aber es sollte anders kommen, unsere Liebe hatte in der Schule begonnen. Ein paar Monate nach dem Abitur zogen wir beide in unterschiedliche Städte zum Studieren. Dort fand er erst eine andere und dann war ich zu stolz ihn zurückzunehmen.Wirklich zusammengepasst haben wir wohl nie, er der totale Kopf- und ich der absolute Bauchmensch. Ich erinnere mich an unsere erste gemeinsame Reise, zusammen schauten wir der untergehenden Sonne und dem aufsteigenden Mond und den Sternen zu. Ich fand das unendlich romantisch und sagte ihm das auch, woraufhin er mir erklärte, wie ein Stern zusammengesetzt ist.

Mehr als 30 Jahre vergingen, jeder von uns lebte sein Leben, er heiratete, bekam zwei Kinder, ließ sich scheiden, zog mit einer neuen Frau zusammen und trennte sich wieder. Bei mir hat es lange gedauert, Jahre, bis ich meine Trauer überwunden hatte, aber dann war ich auch wieder offen für die Liebe, lernte den Vater meiner Tochter kennen, wir gingen eine Teil unseres Weges zusammen, trennten uns, weil uns mehr trennte, als verband. Jahre später begegnete mir die Liebe dann noch einmal, aber auch diesmal war ihr keine Dauer vergönnt. In all diesen Jahren hörte ich nur über meine Freundin sporadisch von O. (nennen wir ihn so), immer wieder gab es die Momente: „Was wäre wenn?“ Aber die waren nie mehr als ein flüchtiger Atemhauch.

Vor ein paar Jahren sollte es dann einen Jahrgangstreffen meiner Abi-Klasse geben, Adressen wurden ausgetauscht und dabei flatterte mir auch die Freundschaftsanfrage von O. ins Haus. Natürlich nahm ich sie an, wir tauschten Neuigkeiten aus und über die Zeit entstand ein freundschaftlicher Austausch, mehr nicht. Das geplante Treffen fand nie statt, aber wir, O. und ich trafen uns, als ich nicht weit von seiner neuen Heimat zu tun hatte. Ich war ganz schön aufgeregt, aber irgendwie war O. mir gar nicht fremd. Trotzdem  stellte ich fest, wir haben nicht viel gemeinsam. Dabei ist er ohne Frage sehr nett, sehr lieb, aber über seinen Rosenkrieg war er noch lange nicht weg. Den ganzen Abend redete er über Sicherheitsgurte und seine gescheiterte Ehe, aber vielleicht war er ja auch aufgeregt? Trotzdem gab es an diesem Abend so einen kleinen magischen Moment, ganz am Ende als er mich zum Abschied in den Arm nahm, da war etwas …

Hat er ihn auch gespürt? Ich weiß es nicht, vermutlich eher nicht, nach und nach wurde der Kontakt weniger. Dann passierte im letzten Jahr etwas merkwürdiges, an einem Tag im August rief mich meine Freundin an und erzählte O. und sein Sohn wären da und O. wolle mich unbedingt besuchen. Schon am nächsten Tag trafen wir alle uns, ich nahm meine Tochter mit, meine Freundin, ihr Mann, O. und sein Sohn. Es waren wunderschöne Stunden, leicht und unbeschwert. Da war etwas zwischen uns, zweifellos. Danach schrieb O. mir für eine Zeit jeden Tag, es wurde intensiver und dann plötzlich nichts mehr, von heute auf Morgen . Warum habe ich nie erfahren. Ich war etwas verwundert und klein wenig traurig, obwohl das Kapitel ja eigentlich für mich abgeschlossen war und auch nie mehr die Rede von Liebe war. Dlangsam senkte sich langsam gnädiges Vergessen über die Geschichte. Außerdem und eigentlich hätte eine neue, alte Liebe eh nicht in mein Leben gepasst.

Nach einiger Zeit habe ich kaum noch dran gedacht, bis zu diesem Foto heute Früh. Es hat mich nachdenken lassen, über die Liebe, die Männer in meinem Leben. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass Liebe niemals stirbt, dass irgendetwas für immer bleibt? Oder ist es so, dass mich die verpassten Möglichkeiten traurig machen oder ist es die Wehmut über eine Zeit die vergangen ist?

Bis morgen
eure

Ela

Gedanke des Tages:

Was wäre wenn?

 

Zitat des Tages:

Denn die Liebe ist ein Chamäleon. Immer wieder zeigt sie eine andere Farbe. Und manchmal sagt sie: Ich gehe!, aber sie geht nicht. [Ahmad Ghazzali (1058-1111)]

Foto des Tages

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@365tageimleben, 2016

Tag 49 – Ab 50 musst du IMMER Strümpfe tragen!

Das war meine Überschrift in einem früheren Blog. Dazu kam es durch ein Treffen mit zwei Bekannten zum Mittagessen. Damals war ich noch nicht lange 50 und auch nicht so richtig glücklich mit dieser Zahl. B. eine der Frauen, die so zwei bis drei Jahre älter ist als ich, eine sehr elegante und gut aussehende Frau, sagte ganz gelassen diesen Satz. Mich bestätigte er in sämtlichen Vorurteilen und nun fühlte ich mich erst recht alt. Aber B. sagte noch mehr, wie: „Ärmel sind Pflicht“ und „Kniebedeckt muss sein“ oder „Gedeckte Farben sind obligatorisch“. Ich erinnere mich noch ganz genau, ich trug, weil es ähnlich warm, wie heute war, ein luftiges kniefreies und fast ärmelloses Sommerkleidchen und natürlich keine Strümpfe. Ich war richtiggehend geschockt und nicht nur, weil ich Perlonstrümpfe aus tiefster Seele verabscheue. Ich finde, sie berauben meine Füße jeglicher Freiheit, drücken und quälen mich. Im Winter trage ich darum eigentlich immer Stiefel und Stiefeletten, da sieht man keine Strümpfe. Aber schlimmer noch, sollte ich jetzt meine Persönlichkeit ändern, nur weil ich 50 war? Ich bin eher der bunte,  lässige Typ, ich mag nichts, was beengt und will meine Stimmung auch durch farbige Kleidung ausdrücken. Daher beschloss ich erstmal auf das Gerede zu quatschen und irgendwann schlief der Kontakt zu B. auch ein. Vielleicht war ich ihr ja nicht damenhaft genug?

Aber es sollte noch schlimmer kommen. Sie erklärte mir, ab nun ginge es bergab, die körperlichen Wehwehchen würden vermehrt einsetzten, ich würde schon sehen. Vorstellen konnte ich mir das nicht, ich hatte gerade einen super Lauf, ich war sehr verliebt, hatte große berufliche Pläne, fühlte mich fit und jung. Was soll ich sagen, ich weiß nicht, ob es so eine sich selbst bestätigende Prophezeiung war oder Zufall, aber kurz danach, fing mein Rücken nach Jahren der Beschwerdefreiheit wieder an mächtig Probleme zu machen, etwas später zerbrach meine Beziehung und die beruflichen Pläne musste ich wegen meines Rückens zurückstellen.

Heute sind fast genau fünf Jahre seitdem vergangen und wenn ich zurückschaue, hatte ich tatsächlich eine nicht ganz einfache Zeit zu wuppen, aber trotzdem sehe ich heute auch, dass vieles davon gut war und mich stärker gemacht hat. Ich habe gelernt mehr auf mich und meinen Rücken zu achten, ich weiß heute, dass bestimmte Übungen einfach eine tägliche Pflicht wie Zähneputzen sind, wenn ich nicht wieder, wie vor zwei Jahren auf dem OP-Tisch landen will. Wahrscheinlich war es auch gut, dass nicht mehr aus dieser Liebe wurde, weil wir vermutlich eh nie zusammengepasst hätten und hätte ich meine beruflichen Ziele verwirklichen können, würde ich nun im Ausland sitzen und mir riesige Sorgen um meine Mutter machen.

Aber Perlon-Stümpfe oder -Strumpfhosen trage ich bis heute nicht, dafür aber  kurze und ärmellose Kleider, die noch dazu bunt sind. Auch gegen meine wilden Locken (das war auch ein Punkt) habe ich nichts unternommen. Ich bin ich und wer mich nicht will, wie ich bin, bekommt mich anders auch nicht!

Bis morgen
eure

Ela

 

Gedanke des Tages:

Hilfe, die Welt geht unter!

Zitat des Tages:

Man ist immer so jung, wie man sich anfühlt (meine Oma)

Foto des Tages

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Tag 48 – Meine Sucht: Unterwegs sein

Gestern war meine innere Unruhe mal wieder sehr aktiv, ich bin schon viel zu lange an diesem Ort. Ich weiß nicht, warum und woher es kommt, aber ich bin wohl eigentlich als Nomadin gedacht.Es ist nicht so, dass ich meinen Alltag nicht mag, ganz im Gegenteil, ich habe eine wunderbare Familie, nette Freunde, mein Zuhause und sogar mein Job ist sehr okay. Es gibt also  eigentlich nicht viel zu meckern, aber in mir wohnt eine unbestimmte Sehnsucht. Schon als junge Frau habe ich mir vorgestellt, ich würde irgendwann meine ganze Habe in zwei Koffern haben und damit um die Welt ziehen. Davon habe ich geträumt, es aber leider aus Bedenken und/oder Ängsten niemals in die Tat umgesetzt.

Ich liebe es Neues zu sehen, zum Denken angeregt werden, einfach unterwegs zu sein. Zuhause sitze ich gerne vor dem Fernseher, unterwegs schaue ich ihn mir nicht mal an.

Nun bin ich eben so oft wie möglich unterwegs, reise und verstehe selbst nicht so ganz, warum ich kaum Zuhause, am liebsten direkt wieder aufbrechen würde.

Bis morgen
eure

Ela

 

 

Zitat des Tages:

Man reist nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen (J. W. von Goethe)

Foto des Tages

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Exkurs: Der Harz im Juli, Wernigerode und Bad Harzburg

Wir haben im Juli keine vernünftige und bezahlbare Unterkunft für einen Kurzurlaub am Meer bekommen. Aber gar nicht fahren war auch keine Option, also grübelte ich und nach einiger Zeit fiel mir ein Ziel ein, zu dem mich als Kind und Teenie viele Tagesausflüge, aber auch Schulfreizeiten und Klassenfahrten geführt hatten: Der Harz!

Dank der Hilfe von Herrn Google landete ich als Zielort bei Wernigerode, der bunten Stadt im Harz. Die Stadt soll toll sein, die Anbindung ist gut, man ist aus Berlin recht schnell da und eine Unterkunft fand sich auch schnell. Was wir so alles erlebt haben, findet ihr unter den jeweiligen Tagen.

Hier nun noch einmal zusammengefasst, wie was wo ist und wo man da gut isst 😉

Wernigerode, die bunte Stadt im Harz

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Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich kurz vorher gar keine Lust loszufahren und war ganz schön in Sorge, dass der Harz doch äußerst spießig und etwas modrig sein würde. Dem war – zum Glück – aber ganz und gar nicht so.

Das tolle an Wernigerode ist für mich der geschlossene mittelalterliche Stadtkern, die Stadt wirkt, als wäre sie geradewegs einem Kostümfilm entsprungen. Nichts stört das Gesamtbild, selbst etwas außerhalb des innersten Kreises stehen Villen, die zwar nicht aus dem Mittelalter, aber aus der Gründerzeit stammen. Der Unterschied zum Mittelalter ist sicherlich der, dass alles sehr gepflegt ist, man findet kaum gammlige Häuser, sondern hauptsächlich wunderschön restaurierte. Jede Menge Blumemschmuck und die alten Pflastersteine tun ein übriges um den Besucher auf eine Zeitreise zu schicken. Der Ortskern ist nicht klein, es gibt eine Menge schöner Geschäfte und auch viele Restaurants, die Küche ist eher deftig und vielleicht etwas  fleischlastig. Ein Vegetarier hat es nicht so leicht. Das Essen ist auch in guten Restaurants relativ günstig. So habe ich beispielsweise im „Zur Post“ für sehr leckeres Geschnetzeltes vom Schweinefilet auf Röstitalern 11,90 € bezahlt. Natürlich gibt es viele lange und kurze Wanderwege, es gibt Museen, Schwimmbäder, das Schloss und viele interessante Ausflugsziele.

 

Link nach Wernigerode

Restaurants und Cafes

Zur Post

Link

Urig, angenehm und leckeres essen, gut bürgerliche Küche €€

Hexenkessel

Link zur Trip Advisor Bewertung, die Website ist nicht erreichbar

Ebenfalls eher deftig und sehr viel Fleisch, aber recht gut €€

Schloßterrassen

Link

Das Essen ist gut und der Blick einfach ein Traum, bei schönem Wetter sehr zu empfehlen. Die Gulaschsuppe (5,90 €) war wirklich gut  €€

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Cafe am Markt

Link

Leckere Schokolade und der Kuchen ist ein Traum und von der Terrasse kann man am Samstag Vormittag Hochzeiten am laufenden Band betrachten.

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Sehenswertes

Schloss

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Das Schloss war ursprünlich eine mittelalterliche Burg bevor es im 19. Jahrhundert endgültig zum Residenzschloss ausgebaut wurde. Dank seiner ursprünglichen Bestimmung thront es über der Stadt auf einem sehr grünen Hügel, es sieht aus, als habe Walt Disney es entworfen, ist ganz wunderbar romantisch und so wie sich jedes kleine Mädchen ein Märchenschloss vorstellt. Den Weg kann man relativ schnell zu Fuß bewältigen, wird aber auch von zwei Minibahnen angefahren, die einen bis an die Außenmauer bringen. Von dort kann man entweder über die Straße weiterlaufen oder eine Abkürzung über eine gut zu bewältigende Treppe nehmen. Mit dem Taxi kann man sogar ganz hinauf fahren.

Über die Treppe kommt man dann direkt am Restaurant Schlossterrasse an, dort haben wir auch gleich zu Mittag gegessen (siehe oben).

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Nahe beim Restaurant liegt auch die Terrasse des Schlosses, die eine atemberaubend schöne Sicht auf Wernigerode und das Umland bietet.

Wir haben das Schloss auch von innen besichtigt, das war interessant, wenn man an historische Möblierung interessiert ist, aber es hätte nicht unbedingt sein müssen. Die Sonderausstellung haben wir irgendwie nicht gefunden.

Zurück sind wir dann über die Straße vorbei an der Hexenuhr gelaufen, die allerdings wirklich eine Touri-Geschichte ist, wenn auch eine nette.

Link

Der historische Stadtkern

Absolut sehenswert und ein MUSS in  Wenigerode!

Das Rathaus

Erstmals erwähnt 1277 (!!!) und ein wahres Kleinod, ich kann verstehen, dass da so eifrig geheiratet wird, was für eine Kulisse!

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Link

Das kleinste Haus

Ein toller Kontrast zum ziemlich großen Schloss, ein Tiny-Haus von früher, sozusagen. In den 20iger Jahren hat dort ein Schaffner mit 8 köpfiger Familie gewohnt, wie er das angstellt hat ist mir ein Rätsel. Der Eintritt kostet nur 1 € und es ist wirklich interessant zu sehen. Gestört haben mich nur die vielen (meistens) hässlichen Puppen.

Link

Das schiefe Haus

… ist schiefer als der schiefe Turm. Im Inneren werden wechselnde Ausstellungen gezeigt.

Link

und vieles mehr …

Unterkunft

In Wernigerode gibt es zahlreiche Hotels der unterschiedlichsten Klassen, die Besten sind wohl  „Der Weiße Hirsch“ und das Gothische Haus, beide machen rein optisch einen sehr guten Eindruck. Wir hatten uns diesmal jedoch für eine kleine Pension entschieden

Hotel-Pension Harmonie

Die Pension befindet sich in einer sehr schönen Villa aus der Gründerzeit und nennt sich Hotel garni. Vieles ist dort aus der alten Zeit authentisch erhalten. Die Räumlichkeiten sind blitzsauber, betrieben wird sie von einem ganz reizenden älteren Ehepaar (ü80)., das Paar führt die Pension ausgesprochen liebevoll und ist äußerst aufmerksam. Das Frühstück ist lecker und abwechslungsreich.  Die Einrichtung könnte ein kleine Überholung gut vertragen, aber es ist alles liebevoll gepflegt und allein der Balkon war eine Oase.

Für unser großes Dreibettzimmer haben wir inklusive Frühstück 97,50 € bezahlt

Link

Ausflüge

Viele kommen nach Wernigerode, weil sie mit der Kleinspurbahn auf den Brocken fahren wollen, der Zug sieht sehr süß aus, die Fahrt kostet 37 € hin und zurück. Wir haben es einfach nicht geschafft, es ist aber bestimmt ein tolles Erlebenis.

Link

Ilsenburg, Blanckenburg, Quedlinburg u.s.w. bieten sich ebenso an, wir haben uns aus nostalgischen Gründen entschieden für

Bad Harzburg

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Die Stadt ist völlig anders als Wernigerode, ein typischer eleganter Badeort des 19. Jahrhunderts mit Kurpark, einer Spielbank u.s.w. Auch die Atmosphäre ist eine andere, hier schaltet man eher einen Gang runter und flaniert durch die wunderbare Bummelmeile im Kurviertel. Aber auch von hier gibt es tolle Wanderungen, z.B. auch auf den Brocken und wie auch in meiner Kindheit auf den Burgberg, zur Rabeklippe, zu den Kästeklippen und noch vielem anderem Sehenswerten.

Ein noch junges Highlight ist der Baumwipfelpfad, der fast futuristisch anmutet und mich irgendwie an die Reichstagskuppel erinnert. Wir haben ihn nicht geschafft, aber er steht für den nächsten Besuch eindeutig auf meiner To Do-Liste.

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Von mehreren Seite haben wir gehört, dass die Therme einfach toll sein soll.

Essen und Trinken

An einem Tag kann man leider nicht unbeschränkt einkehren, aber für beide Lokalitäten kann ich eine Empfehlung abgeben:

 

Kaffeehaus Roth

Schönes Cafe, sehr guter Kaffee, der Käsekuchen hat meiner Tochter auch super geschmeckt, der Zucker – (Butter-)Kuchen hat uns leider gar nicht überzeugt, denn dieser schmeckt nur mit Hefeteig und ganz frisch richtig gut. Hier war es aber ein Rührkuchen … Beim Umschauen haben wir festgestellt, dass das Frühstück lecker aussieht.

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Link (früher Cafe Decker)

 

Mein besonderer Tipp: Cafe Flora

Im Cafe Flora gibt es neben einer normalen Speisekarte auch eine ganze Seite mit fantasievollen veganen Gerichten. Meine Tochter hatte ein Chilli SIN Carne, was sie und sogar ich sehr lecker fanden. Meine Mutter und ich hatten je eine köstliche Kartoffelsuppe mit Mangold und gerösteten Vollkorncroutons, dazu gab es selbstgebackenes Brot. Es war exttremst lecker und das Brot … hmmmmm so gut!!! Anschließen haben wir uns dann noch zu dritt über eine Kaiserschmarren hergemacht, der ebenfalls köstlich war.

Link

 

Der Link nach Bad Harzburg

 

Tag 47 -Hobbyfilmer und andere Katastrophen

Nachdem mich das feuchtheiße Wetter übers Wochenende so ziemlich lahmgelegt hat und ich außer zum Lebensmitteleinkauf (wat mut, dat mut) auch nicht rausgegangen bin, hatte ich endlich mal wieder Zeit und Lust mich einem meiner lange begonnenen Urlaubsfilme zu widmen. Der Urlaub war letztes Jahr im September, es wurde also Zeit. Vor zwei Monaten war ich eigentlich schon so gut wie fertig, aber dann gab es einen Chrash und meine mühsam gesuchte Musik war futsch. Danach hatte ich keine Lust mehr, hatte eine Blockade, klingt cool, oder?. Aber nun ist er fertig und sogar ganz schön geworden.

Keine Sorge, ich bin nicht der Typ, der jetzt durch die Gegend läuft und jedem den Film regelrecht aufdrängt. Nein, in erster Linie ist er einen schöne Erinnerung an herrliche Tage auf Teneriffa für meine Mädels und mich. Außerdem haben wir Freunde, die ebenfalls Hobbyfilmer sind, mit ihnen treffen wir uns von Zeit zu Zeit und schauen unsere wechselseitigen Filme, lamentieren, kritisieren uns und jede Partei denkt: „Unserer ist viiiiiel besser!“. Das macht uns allen echt Spaß, ansonsten muss mich jemand schon expizit fragen, ob er einen unserer Fime sehen darf. Denn ich mag es auch nicht, wenn mir jemand seine Fotos, Dias oder Filmchen aufdrängt.Am schlimmsten sind Handy-Fotos, die sind so klein, dass ich eh nichts darauf sehe.

Ich glaube, die Ereignisse der letzten Tage haben mich ganz schön geschockt und am liebsten hätte ich mich ganz in meiner Höhle verkrochen. Dabei bin ich eine wahre Meisterin der Verdrängung. Trotzdem wurde ich letzte Nacht von Albträumen heimgesucht und immer wieder gehen mir die Gedanken durch den Kopf. Heute morgen stand da auf meinem Weg  ein einsamer Roller rum und ich dachte: „Hoffentlich ist da kein Sprengstoff drin!“ Ganz schön krank, oder? Jetzt versuche ich mich zu erden und Arbeit ist in diesem Fall wohl das Beste und zuhause warten noch zwei Filme …

Bis morgen
eure

Ela

Gedanke des Tages:

Ich will meinen Schutzpanzer wieder schließen!

Moment des Tages:

Als der Film endlich exportiert war und sich mit allen Elementen einwandfrei abspielen ließ. Das hat eine ganze Weile gedauert, mein PC mochte das Intro (leider) nicht und so musste ich lange rumprobieren, bis ich mich letztendlich entschied, es ohne zu probieren.

Zitat des Tages:

Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt (Ralph Waldo Emerson)

Foto des Tages

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Mein Traum- Zauberland

Tag 46 – Ein Held oder einfach ein Mensch?

Ich möchte heute die Geschichte von Gestern erzählen, weil sie mir wichtig scheint.

Meine Mutter hatte mal wieder einen Arzttermin, da sie den stets vollen öffentlichen Verkehrsmitteln noch nicht gewachsen ist, nahmen wir ein Taxi.

Der Taxifahrer schien nebenbei Entertainer zu sein, erzählte erst von seinem Nebenjob als Stadtführer in einer Stadt in Brandenburg und dann viele  Witze. Ich mag keine Witze, aber ich muss zugeben, diese waren schon lustig, wenn auch etwas versaut. Darum kann ich sie hier leider auch nicht wiederholen, aber einen habe ich mir gemerkt Wow, jetzt kann ich Zwei!

Meine Mutter war beeindruckt von soviel Fröhlichkeit und sagte ihm das auch. „Ach wissen Sie, was bleibt denn außer Fröhlichkeit, nachdem was ich im letzten Jahr erlebt habe. An meinem 70. Geburtstag stellte mein Enkel fest, dass ich so gelb bin“, erzählte er, „da ich in letzter Zeit auch immer müde war, ging ich zum Arzt.“

Einen Tag später lag er auf dem OP-Tisch, Bauchspeicheldrüsenkrebs! Der wohl gefährlichste, 4 cm war der Tumor. Die Ärzte entfernten neben dem  Krebs auch Teile von Magen, Darm und … Damit nicht genug, am nächsten Tag platzte ihm die Bauchdecke, also alles von vorn. Mir schoß durch den Kopf, dass seine Chancen wohl nicht gut sind, was der Fahrer dann auch bestätigte, 95 % sterben daran. Im Januar war er zur Kontrolle, die ganze Bauchdecke war voller Metastasen, inoperabel. Er bekam eine Chemo, im April war er krebsfrei, jetzt steht die nächste Untersuchung an. Er glaubt Brokkoli und Schwarzkümmel unterstützen ihn in seinem Kampf  und im nächsten Januar kommt ein neues Medikament auf den Markt. Ich fragte ihn, wie er das aushält und, dass ich ihn sehr mutig finde. Seine Antwort: „Was bleibt mir denn außer Humor und die Gewißheit, ein halbes Jahr habe ich bestimmt noch“. So sehen für mich Helden aus.

Nach dem Arzt saßen wir nochbin einem süßen, kleinen Cafe (Cafe Ma) und sprachen noch lange über ihn und natürlich fassten wir gute Vorsätze …

Bis morgen
eure

Ela

Gedanke des Tages:

Nicht die großen Dinge machen einen Helden aus!

Tipp des Tages:

Cafe Ma am Senefelder Platz, ein kleines süßes Cafe, auch mit Plätzen unter schattenspendenden Bäumen. Die Inhaberinnen machen alles selbst. Es gibt lauter leckere Kleinigkeiten. Leider kein Internet-Eintrag. 

Zitat des Tages:

Mut ist, wenn man Angst hat und es trotzdem tut

Foto des Tages