Das war meine Überschrift in einem früheren Blog. Dazu kam es durch ein Treffen mit zwei Bekannten zum Mittagessen. Damals war ich noch nicht lange 50 und auch nicht so richtig glücklich mit dieser Zahl. B. eine der Frauen, die so zwei bis drei Jahre älter ist als ich, eine sehr elegante und gut aussehende Frau, sagte ganz gelassen diesen Satz. Mich bestätigte er in sämtlichen Vorurteilen und nun fühlte ich mich erst recht alt. Aber B. sagte noch mehr, wie: „Ärmel sind Pflicht“ und „Kniebedeckt muss sein“ oder „Gedeckte Farben sind obligatorisch“. Ich erinnere mich noch ganz genau, ich trug, weil es ähnlich warm, wie heute war, ein luftiges kniefreies und fast ärmelloses Sommerkleidchen und natürlich keine Strümpfe. Ich war richtiggehend geschockt und nicht nur, weil ich Perlonstrümpfe aus tiefster Seele verabscheue. Ich finde, sie berauben meine Füße jeglicher Freiheit, drücken und quälen mich. Im Winter trage ich darum eigentlich immer Stiefel und Stiefeletten, da sieht man keine Strümpfe. Aber schlimmer noch, sollte ich jetzt meine Persönlichkeit ändern, nur weil ich 50 war? Ich bin eher der bunte, lässige Typ, ich mag nichts, was beengt und will meine Stimmung auch durch farbige Kleidung ausdrücken. Daher beschloss ich erstmal auf das Gerede zu quatschen und irgendwann schlief der Kontakt zu B. auch ein. Vielleicht war ich ihr ja nicht damenhaft genug?
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Sie erklärte mir, ab nun ginge es bergab, die körperlichen Wehwehchen würden vermehrt einsetzten, ich würde schon sehen. Vorstellen konnte ich mir das nicht, ich hatte gerade einen super Lauf, ich war sehr verliebt, hatte große berufliche Pläne, fühlte mich fit und jung. Was soll ich sagen, ich weiß nicht, ob es so eine sich selbst bestätigende Prophezeiung war oder Zufall, aber kurz danach, fing mein Rücken nach Jahren der Beschwerdefreiheit wieder an mächtig Probleme zu machen, etwas später zerbrach meine Beziehung und die beruflichen Pläne musste ich wegen meines Rückens zurückstellen.
Heute sind fast genau fünf Jahre seitdem vergangen und wenn ich zurückschaue, hatte ich tatsächlich eine nicht ganz einfache Zeit zu wuppen, aber trotzdem sehe ich heute auch, dass vieles davon gut war und mich stärker gemacht hat. Ich habe gelernt mehr auf mich und meinen Rücken zu achten, ich weiß heute, dass bestimmte Übungen einfach eine tägliche Pflicht wie Zähneputzen sind, wenn ich nicht wieder, wie vor zwei Jahren auf dem OP-Tisch landen will. Wahrscheinlich war es auch gut, dass nicht mehr aus dieser Liebe wurde, weil wir vermutlich eh nie zusammengepasst hätten und hätte ich meine beruflichen Ziele verwirklichen können, würde ich nun im Ausland sitzen und mir riesige Sorgen um meine Mutter machen.
Aber Perlon-Stümpfe oder -Strumpfhosen trage ich bis heute nicht, dafür aber kurze und ärmellose Kleider, die noch dazu bunt sind. Auch gegen meine wilden Locken (das war auch ein Punkt) habe ich nichts unternommen. Ich bin ich und wer mich nicht will, wie ich bin, bekommt mich anders auch nicht!
Bis morgen
eure
Ela
Gedanke des Tages:
Hilfe, die Welt geht unter!
Zitat des Tages:
Man ist immer so jung, wie man sich anfühlt (meine Oma)
Foto des Tages
Liebe Ela, ich denke das soll jeder so halten wie er mag 🙂 Und wenn Du dich in bunt, ohne Strümpfe und im Top wohlfühlst… why not??? Ich würde sagen alles richtig gemacht … liebe Grüße
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Mit Top nicht wirklich, aber ich denke, jede (r) sollte das für sich entscheiden.
Liebe Grüße
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Das stimmt ..:-)
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Ab Mitte/Ende 40 gehen die Vorstellungen doch arg auseinander. Manche halten sich dann sklavisch an dieses „In diesem Alter musst du dieses und jenes tun“ und die anderen scheren sich nicht drum. Mein Alter (44 derzeit) ist nur eine Zahl, die ich mit Leben fülle. Und in einem speziellen Alter muss ich per se erstmal gar nichts, nur leben, lieben, lachen. Der Rest kommt dann schon. 😉
Liebe Grüße!
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Das sehe ich gensuso 🙂
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Das ist doch mal ein Ansatz 😉
Ich bin nun auch schon Einiges übe 50. Und wie du so schön schriebeltest: Ich liebe es lässig. Und ich sag immer: Wenn es jemandem nicht gefällt, der muss ja nicht hinsehen.
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