Das ist wohl einer meiner meist gehassten Sätze, den ich zusammen mit „Wer weiß, ob ich das noch erlebe“ doch ganz schon häufig von meiner Mutter höre, sei es in Verbindung eines Kaufs oder Plans oder auch mit einem Umzug.
Ich gebe es zu manchmal rauschen die Sätze einfach am Ohr vorbei oder es nervt mich, weil der normale Alltags-Wahnsinn mich fest im Griff hat. Aber immer, wenn ich mir einen kurzen Gedanken dazu gönne, finde ich diese Sätze unfassbar traurig und deprimierend. Besonders immer dann, wenn ich mir eingestehen muss, dass sie nicht unrealistisch sind. Meine Mutter ist 82, ein Alter ich dem es wirklich jederzeit vorbei sein kann und natürlich ist es mehr als ungewiss, ob sie es noch erlebt, wenn meine Tochter irgendwann ihren Facharzt hat. Klar kenne ich auch den Einwand, es kann für jeden von uns jederzeit Schluss sein, nur steigt die Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter signifikant. Ich frage mich dann immer, wie lebt man als geistig absolut fitter Mensch mit diesem Szenario? Verdrängt man die eigene Sterblichkeit oder schafft man es irgendwann tatsächlich nur noch für den Moment zu leben? Hat man Angst oder glaubt man an ein Leben nach dem Leben, an eine Wiedergeburt?
Neulich hat dieser Satz mich unmittelbar getroffen, ich las in der Zeitung die Meldung der Rente mit 69 ab 2060. Im ersten Moment dachte ich „Klasse, dann bist du schon lange im Ruhestand“, aber der zweite Gedanke war: „Vermutlich erlebst du dieses Jahr gar nicht mehr, es sei denn du wirst 100“. Ja, Ende 2060 werde ich 100 Jahre alt, nur die wenigsten Menschen haben das Glück so alt zu werden und von ihnen ist vielen nicht mehr bewusst, dass sie 100 werden.
So richtig kann ich mir nicht vorstellen, irgendwann einmal nicht mehr zu leben, tot zu sein. Was für dumme Gedanken an so einem schönen Tag …
Bis morgen
eure
Ela
Gedanke des Tages:
Das Leben ist endlich, also lebe!!!
Moment des Tages:
Ich lebe!
Zitat des Tages:
Ich denke, also bin ich
Foto des Tages