Mal wieder ein Date mit dem Möbelhaus, diesmal mit dem Töchterlein. Als wir losmachten und bei uns an der Haltestelle so auf die Tram wartend standen, traf mich ein etwas strenger töchterliche Blick.
Fast wurde mir schon unbehaglich, als sie den Satz sagte: „Ich kriege bestimmt mal die gleichen Falten wie du“. Durch meinen Kopf schoss der Gedanke: „Welche Falten, ich habe doch so quasi keine“, was aus meiner fast 56-jährigen Perspektive und Dank meiner besch*** Augen mit denen ich mich im Spiegel sehe, durchaus auch stimmt. Aber Tochter ist 24, da guckt Frau noch scharf. Nur ganz leicht angepisst erwidere ich: „Ich kann gut mit meinen Falten leben“ (Stimmt sogar, um sie mache ich mir wenig Gedanken).
Wieder trifft mich ein kritischer Blick: „Sie sind auch nicht schlimm und an der Stirn kann man was spritzen“. „Besten Dank“, sage ich schon deutlich angefressener, „Man kanns auch lassen“. Kurz überlege ich, mit dem Etat fürs Möbelhaus zum Beauty-Doc durchzubrennen und dem Gott der Falten ein Bein zu stellen. Stattdessen sage ich (fast altersweise): „Nee, gerade auf die (sie meint meine Zornesfalten) bin ich stolz, sie können so viele Geschichten über mich erzählen“. Nicht ganz so weise, beschließe ich innerlich, demnächst zum Friseur zu gehen und mir einen Pony schneiden zu lassen .
Meine Laune steigt unterdess, als ich für mich feststelle ganz gute Chancen zu haben, noch in diesem Leben zu verweilen, wenn sie 56 ist, ich bin dann jugendliche 87 und dann … „Rache ist Blutwurst“
Liebste Grüße
Ela