Ursprünglich habe ich diesen Beitrag im Mitmach-Blog veröffentlicht.
Teil 4 meines REHA-Tagebuchs
Die meisten von euch wissen es wahrscheinlich und vielleicht lesen ja auch ein paar mein REHA-Tagebuch, lange Rede kurzer Sinn: Ich bin auf Kur. Allerdings schimpft sich das heute und bei mir Anschluss Rehabilitation.
Hier wird einem gleich am ersten Abend ein Platz an einem 6er-Tisch verordnet, an dem man dann die ganze Kur über sitzt, ob man will oder nicht, dreimal am Tag morgens, mittags und abends. So lernt man seine Tischgenossen ziemlich schnell kennen. Meine neue Nachbarn im Haus kenne ich noch nicht und darum werde ich euch heute von unserem Tisch berichten.
Da ist zunächst ganz links an der Wand, die Wirtin. Sie ist nicht wirklich eine, sondern Krankenschwester, aber am ersten Abend dachte ich es, wegen ihrer sonoren Stimme und der herzhaften Lache. Sie tut sehr taff, ist aber in Wirklichkeit eine ganz sensible, glaube ich. Auf dem Kopf hat sie meistens eine Mütze mit Eistüten und Cup Cakes, die echt schön ist und mir auch gefallen würde. Ihr gegenüber sitzt der schöne I., ich denke, er ist hier, weil er seine Arme nicht mehr hoch bekommt, er, so vermute ich, ist den ganzen Tag mit Haare gelen beschäftigt und wenn er das nicht tut, joggt er oder sitzt beim Gosch. Ich starre immer ganz fasziniert auf seinen Kopf, die Haare stehen wirklich immer wie eine Eins. Direkt neben ihm sitzt der Sportler, der in knapp vier Wochen noch nicht ein einziges Essen versäumt hat und noch keinen Abend außerhalb seines Zimmers verbracht hat. Darauf scheint er sehr stolz zu sein. Er ist Trainer und außer seinem Sport ist wohl nicht für viel anderes Platz. Gestern Abend hat er fast geweint, weil die Muckibude morgen (am Sonntag) dicht ist, weil er dann ja nur den ganzen Tag am Strand laufen muss. Ihm gegenüber saß der schüchterne Schwabe, der leider schon abgereist ist, weil er fertisch war. Aber vorher habe ich noch seinen Busfahrplan geerbt. Neben ihm (beziehungsweise seinem Platz) meine neue Freundin M. Sie ist eine ganz Liebe mit vielen doofen Krankheiten und wirkt suf den ersten Blick etwas hilflos, in Wirklichkeit weis sie aber genau, wo der Hase läuft. Ich habe ich, als ich ihre Krankengeschichten gehört hsbe, gedacht: „Was ein Glück, ich habe (fast) nur Rücken“. Ihr gegenüber sitzt das olle Lästermaul Ela, sie kann einfach nie die Klappe halten und nervt vermutlich alle zu Tode mit ihren vielen Fragen und eventuell auch, weil sie so ein Kleckerferkel ist.
Mittwoch reisen die Wirtin und der schöne I. ab und Donnerstag der Sportler, ich bin jetzt schon auf den Nachschub gespannt …
Solche oder ähnliche Erfahrungen hat jeder auf REHA. Ich erinnere mich lebhaft.
LikeGefällt 1 Person
Oh ja und ich fand, es gehörte mal portraitiert.
LikeLike