Vor ein paar Tagen habe ich mich mal wieder mit meiner ältesten Freundin S. unterhalten, irgendwann kamen wir drauf, dass unsere Freundschaft ins 40. Jahr geht. Dabei fand ich S. damals ziemlich nervig, war sie doch die Tante (!!!) meines Freundes O.. Sie ist zwar nur ein Jahr älter, nannte ihn aber ständig „Neffchen“ und fand das selbst sehr lustig. Sie war echt anstrengend und etwas gaga … hatte mir damals einer gesagt, dass die Liebe zu O. geht und die Freundschaft mit S. bleibt, ich hätte ihn für verrückt erklärt.
Aber genauso sollte es kommen. Auch wir hatten unsere Krisen, große Kräche, Funkstille, aber auch wenn wir verschiedener nicht sein könnten (also nicht, dass ich nicht auch leicht gaga bin), die Freundschaft überdauerte Jahrzehnte, räumliche Entfernung, völlig unterschiedliche Lebensmodelle.
Aber zurück zum Telefongespräch, nachdem wir uns über die vergangenen 40 Jahre ausgetauscht hatten, stellten wir erschrocken fest, dass wir uns langsam mit dem Gedanken anfreunden müssen, nicht mehr jung zu sein (alt zu werden wollte ich aber doch nicht schreiben), nicht mehr die Teens sind, die sich gegenseitig die Wimpern färbten und im Legere abtanzten. Und auch nicht mehr die, die sich fragten, was die Liebe und das Leben bringen würde.
Lauter Abschnitte, die hinter uns liegen, aber was liegt noch vor uns? Schaffen wir vielleicht nochmal 40 Jahre? Wenn ja, was werden wir uns dann erzählen?
Liebste Grüße
Ela
Das ist doch eine wirklich interessante Frage ! Und ich denke – egal wie alt wir sind – sollten wir doch alle daran arbeiten, dass es auch über die nächsten 40 Jahre viel zu erzählen gibt …
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Gut gesagt 🙂
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Das mit den Freundschaften ist schon komisch: Manche, die eine Weile ganz heiß köchelten, verpuffen und/oder verblassen irgendwann wieder. Andere, die man vielleicht anfänglich gar nicht im vollen Ausmaß zu schätzen wusste, erblühen im Lauf der Jahre. Mein Freundeskreis ist recht klein, doch alle, die die Zeit überdauern, gehören wirklich fest zum innersten Zirkel – da können dann auch mal Jahre vergehen, in denen man sich kaum sieht. Das macht nichts, denn kaum trifft man sich wieder, geht es nahtlos weiter wie früher. Hach!
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Genauso ist es bei mir auch, wenige echte Freunde, aber die sind mir auch richtig ans Herz gewachsen und da lernt man dann auch, einfach zu akzeptieren, auch wenn man Dinge vielleicht nicht versteht.
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Absolut! Hab auch eine Freundin, die kenne ich jetzt seit 35 Jahren. Diese Freundschaft entspricht genau dem hier Beschriebenen. Vll verhält es sich wie mit reifenden Weinen.
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Das könnte schon sein …
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