Gestern schrieb mir ein Leser, was uns im Leben geschehe, habe nichts mit Gott, Schicksal oder etwas Übernatürlichem zu tun, sondern nur und ausschließlich mit Naturgesetzen, mit Ursache und Wirkung. Danke Smamap für diese wunderbare Anregung. Du hast mich damit ins Grübeln gebracht.
Ist es wirklich so einfach? Und selbst wenn, wer sagt uns denn, dass nicht auch das Schicksal mit Naturgesetzen zu tun hat? Könnte es nicht sein, dass unsere Kenntnis der Naturgesetze bislang einfacb nur rudimentär sind? Vor 600 Jahren galt ein Mensch noch als Ketzer, wenn er nicht daran glaubte, dass die Welt eine Scheibe ist. In dee PM las ich neulich (irgendwann) etwas über Quantenphysik, nicht dass ich alles verstanden hätte, aber doch soviel, dass sie einige unserer vermeintlichen Naturgesetze auf den Kopf stellen würde. So würde bspw. Zeit nicht nacheinander sondern parallel verlaufen.
Was hätten wohl unsere Urgroßeltern dazu gesagt, dass wenn ich veröffentlichen gedrückt habe, du da in Australien, meinen Post zeitgleich lesen kannst? Hat ihre Post nicht noch Wochen gebraucht? Oder hätten sie geglaubt, dass ich einer Maschine etwas erzählen kann und sie es für mich schreibt und auch noch klären kann, was es damit auf sich hat? Ganz bestimmt nicht.
Ich stehe, denke ich, mit meinen Füßen recht fest auf dem Boden und bin sicher keine Esoterikerin. Aber ich war schon mal tot nach einer OP, vor vielen Jahren und was da so war … Außerdem, können sich fast alle Kulturen der Welt irren? Aber vielleicht ist es ja auch nur die kollektive Hoffnung, dass was uns geschieht nicht ohne Sinn ist? Damals, ihr wisst schon, bin ich schließlich doch wachgeworden, aber ich hatte hinter die Kulissen gesehen.Aber wer weiß, vielleicht war ja auch das nur eine Illusion und nichts als Chemie?
Seit damals bin ich jedenfalls, neben meinem Kinderglauben an Gott, der mir glücklicherweise nie abhanden kam, auch davon überzeugt, dass da mehr ist zwiscben Himmel und Erde. Was denkt ihr darüber?
Liebste Grüße
Ela
Das hast du schön geschrieben, finde ich, und danke für das Zitat. Gleichzeitig hast du mich mit deinem Beitrag sehr in meiner Meinung bestätigt (womit ich niemandes Glauben nehmen will; jedem das Seine).
Jedenfalls sind in deinem Beitrag lauter Beispiele für Ursache und Wirkung enthalten. Wenn man es langsam und genau liest, ist es in jedem einzelnen Fall so. Natürlich hat man früher versucht, „unerklärliche“ Dinge auf die Weise zu erklären, die dem Menschen eigen ist. Und zu allen Zeiten hat man auch Entdeckungen gemacht (Stichwort: Quantenphysik), die uns Erklärungen für so Manches lieferten, und es erforderlich machen, das physikalische Weltbild zu ergänzen (so dachte man früher, das Licht sei ein Teilchenstrahl; und dann entdeckte man plötzlich, dass es eher eine Welle sein muss; um dann zu sehen, dass es beides ist).
Ich denke der Mensch braucht einen Glauben; schon allein deswegen, um sich in dem sicher zu fühlen, was er nicht erklären kann. Irgendwann wird es ein Weltbild geben, davon bin ich überzeugt, das alles aus den Naturgesetzen ableitet. Nicht weil jemand es vorschreibt, sondern weil es so ist (genauso, wie es eben hell ist, weil die Sonne scheint).
Wenn Menschen bis dahin einen Glauben brauchen, für den es nicht den geringsten Beleg gibt (noch dazu, wo es X Glauben/Religionen gibt, die alle für sich in Anspruch nehmen, der einzig wahre zu sein (ein Widerspruch in sich)), dann braucht es das eben. Und wer hätte das Recht, jemandem seinen Glauben nehmen zu wollen?
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Schade, dass wir beide wohl die Verifizierung der einen oder anderen Weltsicht nicht mehr oder zumindest nicht mehr in dieser Welt erleben werden.
Mein Glaube, der einfach Teil meines ichs ist, hat wenig mit Relegion zu tun. Vielmehr besteht er in erster Linie daraus, dass es irgendwo etwas größer ist als ich und dem ich alles erzählen kann.
Trotzdem liegen wir wohl in Wirklichkeit gar nicht soweit auseinander, uns verbindet das „noch nicht“ denke ich.
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So sieht es aus 😉
Ich finde es nur schade, dass viele Menschen einen „Glauben“ als Teil ihres Lebens sehen, ohne auch nur den kleinsten Beleg dafür zu haben, außer ev. ihrem Gefühl. Das aber, soll jedem unbenommen sein.
Ich habe schon vor Langem beschlossen, mich an das zu halten, was verifizierbar ist. Für alles andere, aus dem Bereich „noch nicht“ einen Glauben zu bemühen, widerstrebt mir.
Aber wie sagte schon Shakespeare: Wie es euch gefällt!
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Ganz genau, ich finde es wohl einfach schön, mich nie allein zu fühlen …
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Dem gibt es nichts hinzuzufügen
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Ihr könnt beide gar nicht erleben, dass sich die eine oder andere Theorie als wahr erweist. Die Religions-Nummer nicht, weil sie nur funktioniert, wenn Gott der wirklichen Welt enthoben ist und höchstens mal maßregelnd eingreift, die Naturwissenschaft nicht wegen des Induktionsproblems. Eine wissenschaftliche Theorie, selbst die der Naturgesetze, ist immer nur eine vorläufige Annahme. Die gilt(!) solange, bis sie widerlegt ist. Und gelten ist nicht wahr sein.
Das ist auch der Unterschied zum Kausalitätsgesetz. Das ist ein logisches Gesetz und kein Naturgesetz. Um es mit dem alten Kant zu sagen, ist Kausalität eine Bedingung der Möglichkeit unserer Welterfahrung. Wir können die Welt nur erfahren (oder zumindest sinnvoll), weil wir sie als Konstrukt von Zusammenhängen begreifen. Wenn das Kausalgesetz ein Teil der Wirklichkeit wäre, müsste es entweder eine ewige Kette ohne Anfang geben, was nach allem was wir wissen Blödsinn ist oder eine erste Ursache.
Und solange die Naturwissenschaft ihr Theorieproblem nicht gelöst hat, dass bunte Bilder in Computertomographen mehr zu bedeuten haben als bunte Bilder in Computertomographen, glaube ich auch noch an den freien Willen, der die vollständige Erklärung der Welt durch Kausalität eh an der Nase herumführt. 🙂
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WOW du bist ja wie die Quantenphysik … interessant, aber nicht einfach zu verstehen 😉
Aber du hast natürlich recht, das werden wir wohl nicht erleben … aber macht es das nicht auch spannend?
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Ja, ja, alle Kulturen der Welt haben auch irgendeine Religion hervorgebracht. Das Problem dabei ist nur, dass es so viele verschiedene Religionen und Götter gibt, dass deren Existenz kein Beweis für irgendetwas sein kann …..
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Nur haben alle Religionen auch einiges, wie z.B. den Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod gemeinsam …
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Na ja, bei den einen lebt man weiter in einem Paradies (da gibt es auch sehr verschiedene Ausführungen), andere glauben an Auferstehung, oder an Wiedergeburt oder an einen pantheistischen Zustand oder, oder ….
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Wissen tut es ja leider oder zum Glück niemand.
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Genau so ist es. Es macht daher auch gar keinen Sinn Religionskriege zu führen. Es wäre schön, wenn die Menschen das endlich verstehen würden
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Wie recht du hast …
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