Tag 279: Reisebericht London und Cardiff, Teil 1 mit London im Brexit-Kater

Ab heute nun in loser Reihenfolge los mein Bericht über unseren Mädels-Trip nach Great Britain. Wir drei Weibsen gehören mit 82, 56 und 24 ganz unterschiedlichen Generationen an, was uns aber nicht weiter stört, denn wir sind nebenbei ja auch eine Familie und ein erprobtes Team. Wir machen jedes Jahr mindestens eine gemeinsame Reise (eher äämehr).

Dem frühen Vogel … blablabla, sch*** Vieh

Um 3 (!!!) Uhr klingelte der Wecker um kurz nach 4 Uhr stand das Taxi nach Schönefeld vor der Tür. In dem Moment hätte ich meine uwei Beiden mit Freude allein losmachen lassen. Aber schon am Flughafen klappte alles prima, der Assistenz-Service für meine Mum stand sozusagen schon bereit und so waren wir in nullkommanix am Gate, da hätten wir glatt länger schlafen können … meno. Rollator Willi hingen durfte  Gepäckband fahren. Ich fliege sowieso ganz gerne mit Easyjet, das Personal ist freundlich und der Kaffee schmeckt (gerettet!).

Schon um 8.00 Uhr Ortszeit landeten wir in London-Gatwick, was für ein riesen Flughafen. Aber zum Glück stand auch hier stand schon jemand mit einem Rolli für E. bereit um sie (und uns) zum Ausgang zu bringen, wer weiß, ob wir sonst nicht noch immer durch den Flughafen irren würden. Trotzdem dauerte das Einreise-Procedere (sind die echt noch in der gleichen EU wie wir?) sehr lange, aber das lag wohl an gleichzeitig gelandeten  Maschine aus Kairo, wo jeder Passagier sehr gründlich überprüft wurde. … 

Nachdem wir endlich unsere Koffer und E. ihren Willi wieder hatten, mussten wir noch mit einem Shuttle zum anderen Terminal, von wo der Gatwick-Express fährt. Auch das gelang, nachdem ich kapiert hatte, dass der vermeintliche Aufzug keiner war, sondern der Zug zum Zug. Am Airport-Bahnhof angekommen half uns in dem Trubel glücklicherweise ein Bahnmitarbeiter einen Zug zu erwischen, zu dem wir barrierefrei gelangen konnten.

30 Minuten nach angenehmer Fahrt standen wir an der Victoria-Station und atmeten erstmal die Londoner Luft tief ein. Mit einem Taxi waren wir schnell bei unserem Hotel auf den Southbanks und quasi neben der Westminster Bridge. Die Lage, sollte sich noch rausstellen, war genial, tolle Verkehrsanbindung und relativ kurze Wege. Mit dem Hotel (Park Plaza County Hall) haben wir einen guten Griff getan. Ich hatte am Tag vorher hingeschrieben und so war nicht nur unser Zimmer schon um 11.30 Uhr fertig, wir bekamen auch noch ein kostenloses Upgrade auf eine barrierefreie Juniorsuite mit wahrhaft traumhaftem Ausblick auf die Themse, Big Ben und das London Eye. Eigentlich hätte ich mindestens einen unserer zwei Londontage vor dieser Aussicht sitzen können.

Unser Ausblick

High Tea (fast) bei Königs 

Nachdem wir uns in der Hotelbar mit einem kleinen Snack gestärkt hatten, machten wir uns auf zur Big Bus-Haltestelle, die quasi  um die Ecke des Hotels liegt. Mit dem Hop on-Hop off-Anbieter hatten wir schon letztes Jahr in Budapest gute Erfahrungen gemacht. Ein tolles Online-Angebot (Wer ein Ticket vor dem ersten April buchte, bekam 24 Stunden dazu geschenkt) und sowieso günstigere Preise machten uns die Entscheidung leicht. 

Alles klappte prima und schon bald saßen wir bei herrlichstem Sonnenschein im Bus, der mit uns durch diese aufregende und im wahrsten Sinne blühende Stadt gondelte. Tatsächlich sind überall wo es nur irgend möglich ist, kleine und größere Blumenoasen geschaffen wurde. Vom Schock des Anschlags war bis auf die vielen Blumen am Ort des Gedenkens wenig zu spüren. Mich erinnerte dieser sehr an unseren letzten Besuch vor gut 20 Jahren, als am Zaun des Kensington Palastes noch viele mit Blumen der kürzlich verstorbenen Prinzessin  Diana gedachten. Wir fuhren an vielen Sehenswürdigkeiten, wie Big Ben, Parliament, Buckingham Palace, Harrods und dem Hyde Park vorbei. Unterwegs waren wir aber zu meinem persönlichen Wunschziel (Jede von uns hatte eines frei), den Kensington Garden. Tickets für den Palast konnten wir leider nicht mehr ergattern, alles lange ausgebucht. Aber auch der Park ist herrlich und mir hat besonders der  neu angelegte Erinnerungsgarten für Diana (ich bin/war ein bisschen ihr Fan) super gut gefallen. 

Erinnerungsgarten für Prinzessin Diana

Unser eigentliches Ziel war aber die alte Orangerie, in der inzwischen ein wunderschönes Cafe The Orangery untergebracht ist. Dort hatten wir einen Tisch für den Afternoon-Tea reserviert. Billig war das Vergnügen nicht (27 £ pro Person, 1£ ca. 1,25 €), aber jeder Penny war gut angelegt. Die Atmosphäre war wunderbar, das Ambiente und die Bedienung ebenso. Außerdem und vor allem war der High Tea (süße und herzhafte Kleinigkeiten auf einer Etagere) sowas von lecker, in die Scones hätte ich mich reinlegen können und der Tee selbst war ein Gedicht. Fast genauso spannend, dass fast von jedem Tisch  Gesprächsfetzen über den Brexit zu uns herüber wehten und Begeisterung klingt anders.

Nach dem Tee und voll gefuttertv bestaunten wir noch den wunderschöne angelegten Park, besuchten Vicky (Queen Victoria-Denkmal), die hier aufwuchs. Kurz vor Ladenschluss  besorgte ich uns im echt schönen Museumshop noch eine Weihnachtskugel in Form einer Krone für unsere Sammlung originellen Weinachtsschmucks, für die wir uns gerne etwas von Reisen mitbringen.

Danach fielen uns beiden älteren Mädels die Augen fast zu (um 3.00 Uhr aufgestanden) und wir wollten wirklich nur noch in Bettchen, während die jüngste  noch ein bisschen das Themseufer erkundete.

London Teil 2 folgt demnnächst …

Liebste Grüße 

Ela

7 Gedanken zu „Tag 279: Reisebericht London und Cardiff, Teil 1 mit London im Brexit-Kater

  1. Oh Cucumber Sandwiches und Battenberg Cake, da hätte ich dir beim Tee auch Gesellschaft geleistet, sofern es Kaffee gibt. *gg*
    Und der Himmel/Sonnenuntergang vom Hotelzimmer aus … Mein lieber Herr Gesangverein, sehr cool. 🙂

    Kleine Anmerkung übrigens: Das Vereinigte Königreich ist zwar noch Mitglied der EU, ebenso wie Irland war es allerdings nie Teil des „Schengen-Raumes“ im Sinne des Verzichts auf Zoll- und Polizei-Kontrollen. 😉

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