Diesen Beitrag habe ich zuerst im Mitmach-Blog veröffentlicht zum Wochenthema Blau.
Picasso soll man bloß nicht glauben, nur er habe eine blaue Periode gehabt, ich hatte sie auch. Nicht nur puncto Kleidung, Wohnung, nein überhaupt in jeder, okay bis auf den Alkoholgenuss, famot hab ich es nicht so. Wenn ich einen Gegenstand in der Farbe Blau entdeckte, war das schon mal das wichtigste „Will haben“-Kriterium.
Schon in unserer vorübergehenden bayrischen Wohnung war Blau vorherrschend, es gab blaue Schränke, Tische, Stühle und natürlich war auch das Sofa blau. Man höre und staune ichcbesaß sogarvein blaues Dirndl und mein Kind einen ebensolchen Kinderwagen. Es kam schon fast einer Revolution gleich, dass Töchting ihre erste Kür in rosa lief, was aber nur am mangelnden Geschmack der Trainerin lag, aber immerhin, das allererste Eislaufkleidchen war … genau … blau.
Als wir dann vor 16 Jahren nach Berlin zogen, trafen wir die Verstandesentscheidung: Weg vom Blau. Und dann gingen wir einkaufen und was soll ich sagen: blauer Teppich, Sofa, Accessoires … tja, blöd gelaufen, wir gaben auf und ich strich die Wände auch noch blau. Habe ich schon erwähnt, dass ich schönen, blauen Augen nur schwer wiederstehen kann?
Die große Wende brachte erst der Umzug im letzten Winter, dabei gab es keine Absprache oder ähnliches, es passierte einfach. Es zog nichts neues Blaues bei uns ein, weder in den Gemeinschaftsbereichen, noch in den privaten Zimmern. Jeder der uns heute besucht, würde wohl annehmen, unsere Lieblingsfarben sind rot, rosa, pink. Blau findet sich immer weniger.
Nur beim persönlichen Shoppen bin ich Blau noch immer verfallen, gibt es ein Shirt in rot und blau, nehme ich blau. Was solls, ich finde, die Farbe steht mir einfach und so thinke ich nur wohntechnisch pink, ansonsten genieße ich weiter wenigstens an und an meine blauen Stunden …