Ein Jahr, ein Ort (Juli)

Keine erfreulichen Aus bzw. Einsichten im Juli, ein Unwetter folgte den nächsten und  so ziemlich alles auf der Terrasse ist ersoffen. Ich war ja den ganzen Monat nicht hier, ich glaube, zum Glück! Meine Mädels haben wohl auch nicht wirklich den grünen Daumen, nun werde ich rangehen und versuchen, die Terrasse wieder fit (ein bisschen fitter) zu machen.

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Zeilenende hat das spannende Projekt „12 Monate“ gestartet, wir betrachten ein Jahr lang einen von uns gewählten Ort und jeweils am letzten Sonntag des Monats zeigen wir ihn und wie er sich verändert hat.
Ich habe mir meine Terrasse ausgeguckt, sie und ich, wir sind noch im Honneymoon und werden unser erstes gemeinsames Jahr erleben. So ganz glaube ich immer noch nicht, dass ich sie (mit der dazugehörigen Wohnung) mitten in Berlin gefunden habe. Das Februar Foto habe ich leider verpasst, aber wenn ihr euch nix Buntes und leichte Tristesse vorstellt, passt es.

Liebste Grüße

Ela

 

Was haben mir die beiden Reha gebracht und welche war besser?

Auch vier Wochen gehen mal zu Ende und so bin ich nun am letzten Abend der Reha angekommen. Es heißt nun Abschied nehmen, ich weiß, mir wird das Meer fehlen. Aber im Moment freue ich mich in erster Linie, es ist jetzt auch genug. Ich hätte keine Lust auf eine weitere Woche, außer es wäre Urlaub.

Rehaklinik Heringsdorf versus Nordseeklinik Westerland

Bevor es losging hatte ich ja versprochen, die beiden Rehas und Kliniken zu vergleichen. Das ist wirklich schwer, weil beide gut waren und jede ihre besonderen Stärken hatte. Außerdem kann man den Januar schlecht mit Juli vergleichen, im Januar waren nur wenige Patienten da, hier war nun alles ausgebucht. 

Was war denn nun besser und was schlechter? Meine sehr subjektive Meinung

Das Essen ist hier eindeutig besser, vor allem das Frühstück ist gar kein Vergleich und mir hat auch das Zimmer besser gefallen, auch wenn es lange nicht so chic war, dafür aber großzügig und ohne Zwei-Klassen-Gesellschaft. Der Arzt war in der Nordseeklink 100 % besser, der hier war nämlich gerade man freundlich und das auch nur, wenn nichts außergewöhnliches passierte. Die Therapien und die Therapeuthen waren an beiden Standorten wirklich gut und sehr kompetent. Aber in diesem Punkt kam dann doch der Osten durch, Spaß bei den Anwendungen war nicht gefragt. Ich musste oft an die Zeit nach unserem Umzug nach Berlin denken, als die Trainerin meiner Tochter (sie war 10) mal zu mir sagte: Wir sind nicht hier,  zum Spaß zu haben. Ich denke, nach dieser Devise läuft es hier auch. In Westerland habe ich mich richtiggehend auf die Anwendungen gefreut, so war z.B. die Wassergymnastik ein einziger Spaß und auch sonst wurde viel gelacht. Ich glaube, gelacht habe ich hier bei keiner Anwendung und ehrlich gesagt, hätte ich auch keine Lust, jetzt noch eine Woche nach Schema X zu haben. Allein schon, wenn man hier wie die Entenfamilie ins Schwimmbad gebracht wurde, keine fünf Minuten früher, keine fünf später, mit der Weisung, schon umgezogen zu kommen.

And the Winner is

Trotzdem hat mir die Reha wirklich viel gebracht, ich konnte in der ersten Woche keine 150 m ohne Schmerzen und auch mit nicht sehr viel mehr. Heute hingegen (wenn auch nicht schmerzfrei) 9,3 km. Da kann man nicht meckern. Aber gegen das Herz kommt man nicht an und dem hat es auf Sylt einfach besser gefallen.

Der letzte Tag

Den (freien) Tag heute habe ich mir nochmal sehr schön gestaltet. Heute früh bin ich mit so einer kleinen Bimmelbahn nach Swinemünde gefahren, ein Ort der mich nicht wirklich begeistert. Es ist vieles von dem alten und sehr berühmten Seebad im 2. Weltkrieg kaputt gegangen und die vielen Jahre der russischen Besatzung sind auch nicht spurlos geblieben. In den letzten Jahren wurde aber vielles renoviert, saniert und ausgebaut.  Jetzt hat Raddisson dort ein riesigen Klotz von Hotel an den traumhaften Strand gesetzt. Das Hotel ist bestimmt schön, aber von Aussehen her, na ja, ein Klotz halt. Der Strand von Swinemünde ist vielleicht, der breiteste und schönste der Insel. Leider war das Wetter auch heute eher wechselhaft und so bin ich dann nochmal über den Markt gegangen, habe ein paar Geschenke gekauft und bin dann zurück nach Heringsdorf gefahren. Dort habe ich mir dann noch ein Essen auf der Seebrücke gegönnt und anschließend noch die Koffer fertig gepackt … die müssen geschrumpft sein 😉

Liebste Grüße

Ela

Hilfe, ich bin ein Pudel, vom Vergnügen ein Curly Girl zu sein

Wie der Küstenbewohner so schön sagt, hier ist oft richtiges Schietwetter. Es regenet, es stürmt und die Luftfeuchtigkeit liegt knapp unter 100 %.

Auch wer nur ein paar Locken hat, weiß, wie verheerend solches Wetter auf sie wirkt. Aber wenn man so einen Lockenkopf hat wie ich, wird es ganz bitter

Kein Wetter für Curlys

Meine Haare mögen trockenes Wetter und niedrige Luftfeuchtigkeit, dann ist alles gut. Bei solchem Wetter wie dieser Tage, mutiere ich jedoch zum Pudel. Es sieht echt zum Fürchten aus. Lauter ganz kleine Krissellocken und Frizz ohne Ende. Tja, früher hätte ich mir nen Dutt gemacht, mal wieder gefunden, ich habe ein Pfannkuchengesicht und gut wäre es gewesen. Aber nun mit meinen sehr kurzen Haaren geht gar nichts, ich habe nur die Wahl dazu zu stehen oder anzufangen mit dem Bellen. Dann würden meine Haare garantiert niemandem auffallen.

Sind kurze Locken praktischer?

Wenn du mich fragst, entschieden: Nein! Klar geht das Waschen und Trocknen schneller, aber dafür muss ich auch wirklich täglich waschen, damit sie auch nur halbwegs so liegen, wie sie sollen und eigentlich dürfte ich sie nachmittags nochmal waschen, weil Sport und Schwitzen, können sie auch nicht leiden. Wie schon beeschrieben bei Schietwetter hilft im Grunde alles nicht, auch keine Haarpflege, die  soviel kostet wie ein gutes Essen im Restaurant, es sieht einfach Sch*** aus. Außerdem nervt mich der Umstand, dass ich die Frisur gar nicht variieren kann, okay, vielleicht könnte ich mit 10 kg Gel alles aus dem Gesicht machen. Aber meiner Attraktivität wäre das nicht wirklich zuträglich. Ganz ehrlich, mir fehlen meine langen Haare und ich bin nur froh, dass sie wieder wachsen.

Ich will meine langen Locken wieder

Da der Haarausfall gestoppt ist, werde ich direkt wieder anfangen zu züchten und vielleicht kann ich nächstes  Jahr um diese Zeit schon wieder was mit ihnen anstellen und meinen schönen Haarschmuck wieder benutzen. Schulterlang ist der Plan.


Curly-Girl-Methode

Ich werde euch natürlich über das Projekt lange Locken mit der Curly Girl-Methode auf dem Laufenden halten. Diese Methode wende ich seit 2013 an und sie ist wirklich genial. Wie die Curly-Girl-Methode funktioniert wird hier sehr schön erklärt.

So und nun werde ich mich mal aufmachen, mir den Wind um die Nase wehen lassen, bei den Haaren ist eh schon alles egal …

Liebste Grüße

Ela

Ein Ort, 12 Monate (Januar 2018 und Finale)

Wenn mich nicht alles täuscht sind wir durch und um es gleich zu sagen, geändert hat sich seit Ende Dezember gar nichts. Am Ende ist mir die Geschichte doch ziemlich langweilig geworden, weil sich ja in der Natur nicht jeden Monat etwas ändert und ich bin ganz froh, dass sie nun vorbei ist. Gibt es eigentlich schon wieder ein neues Projekt?

28. Januar 2018

Leider ist auch dieser Sonntag grau in grau, wie so viele im letzten Jahr (gefühlt all). Ich habe derzeit nicht mal Lust, das Laub wegzufegen und bin auch fast nie draußen. Aber so langsam freue ich mich auf das wieder Ergrünen und hoffe, es ist bald soweit. Mit dem Schneien war es leider auch nichts und so das erneute graue, schlammperte Bild:

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Alle Monate im Überblick

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Das Projekt

Zeilenende hat das spannende Projekt „12 Monate“ gestartet, wir betrachten ein Jahr lang einen von uns gewählten Ort und jeweils am letzten Sonntag des Monats zeigen wir ihn und wie er sich verändert hat.
Ich habe mir meine Terrasse ausgeguckt, sie und ich, wir sind noch im Honneymoon und werden unser erstes gemeinsames Jahr erleben. So ganz glaube ich immer noch nicht, dass ich sie (mit der dazugehörigen Wohnung) mitten in Berlin gefunden habe. Das Februar Foto habe ich leider verpasst, aber wenn ihr euch nix Buntes und leichte Tristesse vorstellt, passt es

Liebste Grüße

Ela

Diese spannenden Blicke gibt es noch:

https://fraurebis.wordpress.com/2017/03/26/baumwandelweg-2/

https://kaffeetaesschen.wordpress.com/2017/02/26/zwoelf-monate-fensterblick-1-strahlen/

Agnes dokumentiert die Baustelle der Groth-Gruppe am Berliner Mauerpark

Amerdale zeigt das Wohnzimmer

Arno von Rosen zeigt die Eiche in Nachbars Garten

Chris zeigt den Baum vor seinem Fenster

frauholle52 blickt auf ihre Terrasse

Gerda Kazakou nimmt uns mit in ihr Atelier

Impressions of Life blickt auf Balkon und Garten

Meermond zeigt ihre Füße her

Mein Name sei MAMA nimmt uns mit unter den alten Kirschbaum

Mitzi Irsaj erinnert sich an den Ort, an dem 24 Olivenkerne im Münchner Rosengarten ruhen

Multicolorina rastet an einer Feldweg-Bank

Neues vom Schreibtisch zeigt den Park rund um die Reste des Garnisons-/Katharinenfriedhofs in Braunschweig

Random Randomsen hat einen geheimnisvollen Baum gewählt

rina.p macht einen Hofgang

Rubinkatze blickt über die Dächer Münchens

solera1847 nimmt uns mit auf die Gartenbaustelle

tallyshome zeigt ihr Wohnzimmer-Sofa

trienchen2607 richtet ihre Wohnung neu ein

Wili lässt uns auf und in ihren schmucken neuen Topf gucken

wortgeflumselkritzelkram ist im Vorgarten

cafeweltenall.wordpress.com/2017/03/29/der-zwoelfmonatsblick/

Allein = Einsam?

Für mich war diese Reha auchals  so eine Art Selbstversuch angelegt, ich hatte mir schon vorher vorgenommen, mich hier nicht auf enge Freundschaften einzulassen.

Ich hatte gleich mehrere Gründe dafür:

  • Zum einen hatte ich anfangs ja arge Probleme mit meinem Bein, ich MUSSTE mich alle 50 m irgendwo hinsetzen oder -hocken, sonst zerschnitt ein großes Messer (gefühlt) meinen Unterschenkel bzw. ein Feuer brach da dringen aus. Ich wollte anderen, aber vor allem mir nicht antun, dass ich alle 3 Minuten hätte sagen müssen: Ich muss mich kurz hinsetzen
  • Ich wollte wissen, wie ich mich mit mir als hauptsächliche Gesellschaft zurechtkommen würde, kann ich alleine leben?
  • Ich fragte mich, ob ich mich sehr langweilen würde
  • Würde ich mich einsam fühlen?
  • Wie würde es sich – abgesehen – von dem Stundenplan anfühlen, selbst bestimmt zu leben?

Zu meinem eigenen Erstaunen habe ich gut durchgehalten, natürlich habe ich mich ab und an mit Leuten unterhalten, habe am Tisch geplaudert und mit Zuhause telefoniert. Aber ich habe nach der Abreise meiner Familie vor knapp drei Wochen nur einmal etwas zusammen mit einer anderen Frau gemacht und das auch nur, weil wir uns zufällig am Eingang des Piratenspektakels getroffen haben.

Das Experiment ist geglückt, es geht mir gut mit mir. Gelangweilt habe ich mich gar nicht, aber ich will nicht verschweigen, dass es den einen oder anderen Moment gab, wo ich mich etwas verloren fühlte, aber doch erstaunlich selten.

Für mein Bein war es ganz gewiss die richtige Entscheidung, ich konnte ganz nach meinem eigenen Rhythmus leben, auf meine Bedürfnisse eingehen und die Belastung ganz langsam steigern, natürlich abgesehen von den Therapien hier. Aber auch da war es mir nicht peinlich auch mal zu sagen: Mir geht es nicht so gut, ich gehe in die Gruppe derer, die nicht so fit sind. Mit dieser Taktik bin ich gut vorangekommen, anfangs waren 300 m eine für mich schier unüberwindliche Distanz und gestern habe ich weit über 9000 Schrite und fast 5 km zurückgelegt, immer noch mit Pausen, aber dennoch ist der Unterschied gewaltig. Ich fühle mich wieder mobil.

Angst davor, mal alleine zu verreisen, hätte ich auch nicht mehr, denn auch nur mit sich kann man genießen und Spaß haben. Es macht mir gar nichts mehr aus, allein in ein Restaurant zu gehen oder an den Strand. Es ist nämlich auch schön, wenn man nach eigenem Gusto entscheiden kann, wo, wie, wann, was. Niemand will einem seine Vorstellungen einreden  und man ist ziemlich frei in seinen Entscheidungen. Auch wenn man mal zu nichts Lust hat, ist es okay.

Drei Vier Dinge waren für mich in dieser Zeit extrem wichtig:

  • Mein Kindle, ich habe soviel gelesen, wie schon ewig nicht mehr und zugegebenermaßen, mehrheitlich leichte Lektüre. Am besten, aber das war vorher schon klar, hat mir der 6. Band der Nightingale Schwestern gefallen. Den siebten habe ich schon vorbestellt. Gerade habe ich den zweiten Band einer neuen Serie um einen Erbenermittler fertig gelesen. Die Reihe gefällt mir auch gut, aber ich fand den ersten Band  (Margot S. Baumann: Band des Schweigens, John A. Fortunes 1. Fall) deutlich stärker. Als nächstes nehme ich mir einen historischen Krimi von Ann Granger (Ein Mord von besserer Qualität; ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross)
  • Das Smartphone und die Möglichkeit jederzeit Kontakt mit Familie oder Freunden aufzunehmen und natürlich zu fotografieren. Ich hatte hier auch eine richtige Kamera mit, eine recht teure Kompaktkamera von Sony, mit ihr wollte ich eigentlich filmen. Aber zum einen eignet sie sich dafür nicht gut, weil der Auslöser zum Filmen an einer blöden Stelle sitzt und man weder mit filmen beginnen noch es beenden kann ohne zu wackeln. Die Fotos mit meinen Smartphone (Samsung S 7) finde ich auch nicht schlechter, von daher war sie überflüssig.1501073674236
  • Mein Tablet mit Hülle und Tastatur, weil es so zum Laptop wurde und ich damit ganz prima meinen Blog, an meinem Krimi (der vermutlich doch nie fertig wird)  schreiben und E-Mails beantworten kann. Außerdem war es meine Schnittstelle zu meinem bevorzugten Streamingdienst. Ich habe mir die zweite Staffel einer meiner Lieblingsserien (Body of proof) vorher gekauft und wenn mir mal die Decke auf den Kopf fiel, geschaut.1501073754011
  • Meine (wechselnden) Tischnachbarn, denn so ein bisschen Kommunikation brauche ich dann doch auch.

Gefehlt haben mir meine Malsachen, ich hätte hier gerne  gemalt, aber die ganzen Sachen hätten nicht in meinen Koffer gepasst. Ich habe mir hier zwar noch Öl-Pastellkreide gekauft, aber so richtig meins ist das nicht und das Ergebnis sieht schon sehr nach Kinderbildern aus. Also habe ich dann einfach ein bisschen mehr fortografiert. Ich habe nämlich eine Galerie entdeckt, die einem hiesigen Maler gehört, der Foto-Mal-Collagen macht, eine Technik, die ich auch sehr gerne mal ausprobieren möchte.

Der Wiedereinstieg ins normale Leben in unserer Familien-WG wird sicher nicht ganz einfach, habe ich hier doch ausschließlich um mich gekreist. Ich werde mich wohl erstmal wieder daran gewöhnen müssen, auf andere einzugehen, Rücksicht zu nehmen und nicht mehr alles tun zu können, was mir gefällt. Aber ich freue mich jetzt auch richtig auf mein normales Leben in meiner kleinen Chaos-Familie.

Letztendlich hat sich Experiment gelohnt, ich hatte nämlich ganz schöne Ängste vor einer Zeit, wenn ich vielleicht doch mal alleine leben muss und nicht mehr arbeite. Ich bin mir jetzt sehr sicher, ich schaffe das, ohne depressiv zu werden. Wichtig ist dabei, glaube ich, dem Leben Struktur zu geben und Interessen zu haben.

Liebste Grüße

Ela

Schietwetter auf Usedom

Heute lasse ich mal wieder in erster Linie Bilder sprechen, es ist nämlich so richtig schönes Schiiiiiietwetter. Schön, weil ich Sturm und hohe Wellen so mag, den Regen nehme ich in Kauf. Meine Anwendungen waren heute blöd verteilt, morgens Anwendungen und dann eine lange Pause bis zum Abschlussgespräch (ich fahre aber erst Sonntag).

Ich habe es auch am Vormittag mit dem Rausgehen probiert, aber da war der Regen einfach zu schlimm und so habe ich es gerade mal bis zur Post geschafft. Aber am Nachmittag hatte der Regen dann soweit nachgelassen, dass ich mich getraut habe und ich habe den Gang über die Seebrücke und den Strand sehr genossen, das Eis im Ponte Rialto war auch sehr lecker und neben den Fotos, Lohn für die kalte Nase.











Liebste Grüße

Ela

So langsam winkt er sachte …

Bis heute Nachmittag befand ich mich ja noch gaaanz weit weg vom Alltag, die Wirklichkeit war nicht wirklich existent. Alltag was ist das?

Aber als ich heute nach den Anwendungen sah ich, mein Chef hatte versucht mich anzurufen. Leider wurde ich gut erzogen und so rief ich natürlich zurück und plumps da war er, der Alltag. Wobei ich mich wirklich nicht beschweren kann, ich habe einen tollen Chef, er hat mich die ganzen Monate unterstützt und jede Menge Verständnis gezeigt.

Heute berichtete er, bei uns, also da wo ich arbeite, sei Land unter, also nicht nur buchstäblich (Berlin) sondern auch im übertragenen Sinne. Bis auf einen Kollegen, der inzwischen auf dem Zahnfleisch geht, sind alle im Urlaub oder krank. Kurzum,  er wollte wisen, wann ich wieder ins Büro kommen werde. Tatsächlich hatte ich mir darüber noch keine ernsthaften Gedanken gemacht, nicht weil ich nicht wieder ins Büro will, sondern nur, weil es irgendwie so unreal wirkt. Als ich vorhin dann nachdachte, kam ich zum Ergebnis: schnell! Ja, ich möchte bald wieder arbeiten, auch wenn ich mich inzwischen ganz gut in meinem Faulenzer-Krank-Dasein eingemuckelt habe. Trotzdem will ich endlich wieder wirklich gesund sein.

Aber im Grunde freue ich mich einfach auf meinen Job, meine Mitarbeiter und die Kollegen. Also habe ich versprochen, ich komme sobald unsere Verwaltung der Wiedereingliederung im Hamburger Modell zugestimmt hat. Schätzungsweise werde ich also übernächste Woche wieder, wie der Berliner so schön sagt, auf Arbeit gehen.

Aber wisst ihr, was auch gut ist? Ich weiß jetzt, ich muss keine Angst vor meiner Pensionierung in einigen Jahren haben. Ich komme auch gut als als Privatesse (?) zurecht und das finde ich auch gut so!

Liebste Grüße

Ela

Unterwegs auf Usedom

Die Wochenden, das ist wie früher in der Schule, mag ich hier am liebsten. Ich habe ja schon hin und wieder erwähnt, dass ich sehr gerne unterwegs bin und inzwischen geht es mir wieder gut genug um Heringsdorf mal den Rücken zu kehren. Dieses Wochenende habe ich mir zwei Orte, Zinnowitz und Ahlbeck vorgenommen.

Auf nach Zinnowitz

Dorthin habe ich mich aufgemacht, weil ich da vor ca. 10 Jahren schon mal Kurzurlaub mit meiner Familie gemacht habe. Ich erinnere mich, dass ich den Ort nicht besonders mochte, wozu sicher auch beitrug, dass unser Hotel zwar sehr nett war, aber unglaublich langsam. Dummerweise hatten wir Halbpension gebucht, unsere Tochter war mitten in der Pubertät, entsprechend missmutig und dann mussten wir warten, warten, warten, schon auf die Suppe locker eine Stunde.

Gestern hat es mir dagegen ziemlich gut gefallen, ich glaube, es wurde eine Menge gemacht. Keine Frage, der Ort ist viel weniger elegant als Heringsdorf, das Publikum ist anders, schlichter, aber dafür ist Zinnowitz herrlich lebendig. Nun war gerade auch eine Art Volksfest mit vielen Buden und sogar einem Kettenkarussell. Es gibt in Zinnowitz einen ausgesprochen schönen und großen Park, den ich Dank Anti Brumm sogar genießen konnte. Mitten im Park steht noch ein altes DDR-Kulturhaus. Gebaut wurde es 1953  als  Kulturhaus deutsch-Sowjetische-Freundschaft, es ist so ein richtiger Monumentalbau und im Moment dabei total zu vefallen, aber angeblich soll es komplett saniert werden und dann sollen darin – was auch sonst – Eigentumswohnungen entstehen..

Man kommt dann in eine wirklich hübsche  Straße, gesäumt von Gebäuden im Bäderstil mit vielen schattenspendenden Bäumen, die direkt zur Promenade führt. Genau dort begannt das Volksfest/der Markt und wenn man einfach geradeaus weitergeht kommt man auf die schön schlichte Seebrücke. Mir hat es richtig gut gefallen, dass es mal keine Gebäude auf der Seebrücke gibt, sondern nur eine Tauchstation. Schön ist auch hier wieder die Promenade mit den wunderbaren alten Villen und früheren Pensionen, Logierhäusern und Hotels.

Ich habe in einer Pizzeria an der Promenade eine sehr leckere Pizza und hinterher ein Eis gegessen. Es gibt nett aussehende Hotels und sogar noch die alten DDR-Strandkörbe.

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Per Pedes nach Ahlbeck

Auf diesen Ausflug bin ich ein bisschen stolz, ich bin heute nämlich zu Fuß nach Ahlbeck gelaufen, ich weiß, es sind nur 2,5 km, also nicht wirklich weit, aber wenn man bedenkt, dass ich noch vor zwei Wochen keine 150 m schaffte, ohne mich zwischendurch hinzusetzen, doćh ganz beachtlich, oder? Ich habe nicht mal lange gebraucht. Schon der Weg an der Promenade ist einfach wunderbar. Auf der einen Seite Strand und Meer und auf der anderen wunderschöne alte Villen. Da ich heute früh getrödelt, bzw. ich nach dem Frühstück nochmal Schlafen gegangen bin, konnte ich schon auf dem Weg einkehren. Ich habe mich für das Restaurant 1900 mit alt pommerscher Küche entschieden, das war eine echt gute Idee. Das Essen war hervorragend, ich hatte eine Pflaumenbraten. Nein keine Braten von der Pflaume ;), vielmehr einen Schweinebraten der mit Pflaumen gefüllt war, dazu Rotkraut, leckere Soße und Kartoffeln. Die Schweine werden auf dem eigenen Gutshof artgerecht gezogen. Es war sowas von lecker, obwohl ich eigentlich nicht gerne Schwein esse.

Ahlbeck selbst hat mich dieses Mal richtig bezaubert. Ich habe mich vom Meer gelöst und bin in den Ort gegangen. Das hat sich gelohnt, man merkt, dass es Ahlbeck schon vor dem Tourismus gab. Viele sehr hübsche alte Häuser und Villen, Bauerngärten, eine alte Kirche mit einer separater Glocke vor dem auch noch ein kleiner Apfelbaum wuchs. Ich glaube, wenn ich wieder nach Usedom komme, möchte ich nach Ahlbeck. Zu allem andern gibt es da auch noch ein alte Villa, die Jungbrunnen heißt, da will, nein, da MUSS ich hin 😉

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Liebste Grüße

Ela

 

Warum sind manche Tage eigentlich so schräg?

Heute hatte ich so einen, morgens ein strammes Sportprogramm, erst Atemgymnastik (anstrengender als es sich anhört), dann Gerätetraining und dann noch Aquafitness (nein, kein Jogging) und dazwischen eine wohltuende Massage. Nach alledem war ich ganz schön groggy.

Eigentlich wollte ich nachmittags nochmal zum Markt, aber das fiel aus, da mir jeder einzelne Knochen weh tat. Strand fiel auch aus, das Wetter war nichts. Also rauf aufs Zimmer, schlafen und dann Fernseher an, um Kate und William zu gucken. Also ich finde diese Familie ja irgendwie toll, die sind oder wirken tatsächlich sehr natürlich und die beiden Kidies sind eh zuckersüß. Danach hatte die Sonne sich durchgesetzt und so machte ich mich auf, raus an die frische Luft.

Auf einmal, nichts Böses ahnend, überfiel mich ein Anfall akuten Heimwehs und ich fühlte mich sehr allein. Vielleicht auch, weil fast alle, die ich hier ein bisschen besser kennengelernt habe, dieses Wochenende oder spätestens am Montag abreisen. Ich fühlte mich wie auf einer einsamen Insel.

Aber das Meer hilft immer, kann man auf die See schauen und es geht einem weiter schlecht? Gut, man vielleicht schon, ich nicht, mein Allheilmittel tat seine Wirkung und dann wurde aus einem Sch***Tag doch noch ein schöner, ich marschierte die Seebrücke -schmerzfrei!!! – rauf und wieder runter, hatte beim Abendessen ein tolles Gespräch mit einem Tischnachbarn und anschließend beschloss ich mir noch eine Band und Käpten Alfred in der Seemuschel anzuhören. Dabei blieb es dann nicht, ich sang die Shanties auch noch mit und schunkelte mit wildfremden Menschen. Spießig? Stimmt, aber auch lustig und genau das, was meine Seele heute brauchte.

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Liebste Grüße

Ela

Tag 365: Zieleinlauf!

Es ist unglaublich, 365 Tag sind um und ich bin am Ziel, ich habe zwar ab und an mal geschwächelt, aber am Ende habe ich es doch geschafft.

War es nicht erst Gestern?

Vom Gefühl her würde ich sagen, ich habe erst gestern angefangen, Dabei ist inzwischen mehr als ein Jahr vergangen (irgendwo habe ich mich wohl verzählt). Eines der Ziele mit denen ich angetreten habe, ist – denke ich – erfüllt. Ich habe mich diszipliniert und zwar nicht jeden Tag, aber doch an den meisten geschrieben. Das andere Ziel war es ja, MEIN Thema zu finden, irgendwie habe auch das erreicht oder aber auch nicht. MEIN Thema gibt es nämlich nicht, ich bin eine Stimmungsschreiberin und die Themen finden mich. Tun sie das nicht, schreibe ich entweder Stuss oder eben nichts.

Was will ich eigentlich?

Trotzdem weiß ich jetzt, was ich mit meinem Blog sein möchte, deine Freundin oder eine gute Bekannte, bei der man bei einem guten Kaffee oder Tee und leckerem Gebäck über Gott und die Welt quatscht, ein bisschen lästert oder sich auch mal ausheult oder -kotzt.  Ich freue mich so über die Reaktionen und die Kommentare, die ich immer spannend finde, die mich aber auch nachdenklich gemacht haben oder über die ich schmunzeln musste. Klar träume auch ich manchmal davon ein Blogger-Star zu sein, dessen zweites Zuhause die roten Teppiche dieser Welt sind. Andererseits muss man sich dafür ganz schön verbiegen und krumm genug ist mein Rücken auch so schon, also bleibe ich was ich bin.

Wie war es?

Ich habe viel gelernt, nicht nur auch dann etwas zu Papier zu bringen, wenn ich eigentlich keine Lust habe, sondern ich werde mich auch NIE wieder darüber beschweren, dass mein Leben langweilig sei. Nun sind wir wieder bei der Geschichte vom Huhn und Ei, was war eher da? Habe ich mein Schicksal herausgefordert oder habe ich, als ich den Blog begann, vielleicht geahnt, dass es ein sehr aufregendes Jahr werden würde? Diese Frage werde ich wohl nie beantworten können.

Nicht alles was um mich herum geschehen ist war gut, es gab auch schwere Zeiten, Krankheit, OPs, Schmerzen und die Angst, vielleicht nicht wieder wirklich fit zu werden haben mich jetzt eine ganze Weile durch die 365 Tage begleitet. Aber es gab auch sehr viel Gutes, wie das Finden unserer neunen Wohnung, in die wir noch immer verliebt sind und mit ihr die schöne Terrasse, eine Oase in der Steinwüste. Ich habe meine Kreativität wiederentdeckt, die mich glücklich macht, egal wie das Ergebnis in den Augen anderer wirkt. Ich habe wundervolle Reisen gemacht, sei es nun an die Ost-oder Nordsee zur REHA,  in den Urlaub oder die Tage in England, die nicht nur mich verzaubert haben.

Aber vielleicht zählen am meisten die kleinen Veränderungen, die dieser Blog mit mir gemacht hat. Ich gehe sehr viel bewußter und aufmerksamer durch die Welt, nehme Dinge wahr, die ich sonst bestimmt übersehen hätte.  Auch durch die vielen anderen Blogs, die ich zeitweise oder auch immer lese, hat meine Welt ein Stückchen weiter gemacht.  Entdeckt habe ich, dass man manchmal einfach mutig sein muss und Dinge tun muss. Manches nehme ich auch viel lockerer, weil oft gerade die blödestens Dinge die beste Grundlage für eine gute Stoy sind.

Geht es weiter?

Die 365 Tage sind nun also rum, aber hat nicht jedes Jahr 365 Tage?  Natürliich mache ich weiter, ich kann und will gar nicht mhr ohne meinen Blog sein. Ein paar Dinge werde ich verändern. Ich habe mich – denke ich  – nun ausreichend durch WordPress gearbeitet um, wenn ich wieder in Berlin bin, ein neues Layout in Angriff zu nehmen. Ich werde wohl die Facebook-Seite endlich aktivieren und auf jeden Fall wird die doofe Tagesnummerierung gestrichen. Wahrscheinlich ändere ich die Blogbeschreibung, denn all das war ja ein absoluter Schnellschuss. Ich saß im Büro, hatte Mittagspause und eine Idee, hab mein Headerfoto mit Hilfe meines Terminplaners und meiner Bürotasse schnell mit dem Handy geschossen. Eigentlich wollte ich ja nur sehen, ob WP wirklich besser als Blogger ist.  Aber im Grunde kann man das gar nicht so pauschal sagen. Ab und an, wenn ich so gar keinen Bock habe, werde ich mir einfach einen freien Tag gönnen oder auch 2,3 ….

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Liebste Grüße

Ela