Schreibfaul

Ich weiß, ehrlich gesagt, selbst nicht, was mit mir los ist. Ich kenne mich so gar nicht, mir fällt einfach nichts ein. Dabei habe ich schon fast ein schlechtes Gewissen. Nur hilft  das auch nicht wirklich weiter.

Nun könnte ich mich natürlich rausreden und behaupten, der Job, der Haushalt und die Pflege lassen mir keine Zeit. Aber das wäre glatt gelogen, da ich bis heute ja nur zwei Stunden am Tag gearbeitet habe und zum Glück die beste Tochter der Welr habe.

Ich glaube, mir geht im Moment einfach zu viel durch den Kopf. Ab Mitte Oktober arbeite ich wieder meine vier Tage in der Woche voll, d.h. 9.15 Stunden pro Tag und da bin ich mir einfach unsicher, ob ich das schaffe. Meine Mutter braucht immer mehr Unterstützung im Alltag, die Pflegestufe dauert und dauert.  Ich weiß nicht, wie ich das und „das bisschen Haushalt“ hinkriege, ob mein Rücken mitspielt. Ganz dicher bin ich mir, meine Tochter muss ausschwirren, ihr Leben leben. Was bedeutet das alles für mein Leben? Ist es schlimm ein bisschen Angst zu haben?

Mein Ansinnen auf mobiles Arbeiten an zwei  von fünf Tagen pro Woche (das machen ganz viele bei uns) hat mein Chef einfach vom Tisch gefegt mit „Sie kriegen das schon hin und Sie müsden immer ansprechbar sein“.  Er ist der Ansicht, dass ich, wenn meine Tochter fertig mit dem Studium ist, ja einfach meine Arbeitszeit weiter verkürzen kann (dann kann er hemandem einstellen). Was interessiert ihn auch meine Rente bzw. Pension?

Manchmal regt es mich total auf, wenn alle erzählen, wie  toll es ist zu altern. Gäbe es eine gescheite Alternative, könnte ich gut darauf verzichten, ich habe das Alter Tag für Tag vor Augen und weiß, es gibt lustigeres.

Wer dieses leicht wilde Geschreibsel liest, ahnt schon welches Chaos in meinem Kopf herrscht, aber ich hoffe, es demnächst sortiert zu haben und dann wieder in alter Frische und mehr schreiben zu können.

Liebste Grüße 

Ela

10 Gedanken zu „Schreibfaul

  1. Setz dich mit dem Schreiben doch nicht unter Druck. Wenn du Lust hast zum Schreiben, kommen die Gedanken. Wenn zur Zeit Chaos in deinem Kopf ist, dann ist es eben JETZT so. Es wird sich auch wieder ändern. Hab Geduld mit dir.
    Liebe Grüße
    Weena

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  2. Alles zu seiner Zeit. Und va an sich selbst denken! Das klingt zwar egoistisch, ist aber letztlich nur lebenserhaltend. Mit den Ansprüchen, die andere an einen stellen, machen die ja das Gleiche, und das is ok?

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    1. Im Moment ärgere ich mich zwar über meinen verständnislosen Chef und ich bin mir einfach nicht im klaren, ob ich kämpfen soll oder es auf sich beruhen lassen soll. Aber am meisten schlage ich mich eigentlich mit MEINEN Ansprüchen an mich rum.
      Ansonsten hast du natürlich recht.
      Liebste Grüße
      Ela

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    2. Nach meiner Erfahrung bringt kämpfen kaum was. Großeren Organisationen bist du ziemlich egal. Wenn es denen was bringt dann lassen sie dich fallen. Ich habe Kämpfen irgendwann auf das konzentriert, wo es um meine eigenen rein grundlegenden Bedürfnisse ging, die mir vorenthalten werden sollten. Kämpfen darüber hinaus hätte ich nicht durchgestanden.
      In dem Rahmen versuche ich mein Leben positiv zu gestalten

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    3. Das klingt aber sehr resigniert. Ich denke schon, dass ich mein Ziel erreichen könnte, einfach weil das Haus das sehr forciert. Aber ich habe Sorge, dass mein Chef es dann an mir auslässt.
      Aber Leben positiv zu gestalten: JA!!!!!

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    4. Nicht „resigniert“. Vielmehr realistisch. Die Zahl der Fälle ist leider überwiegend, in denen übergeordnete Stellen dich fallen lassen, wenn es nicht so läuft, wie gedacht. Und „wie gedacht“ heißt leider immer „von Vorteil“ für die übergeordnete Stelle. Das muss ja nicht heißen, dass es im Einzelfall mal anders sein kann. Meine Erfahrungen sind leider andere, und derlei liefere ich mich nicht mehr aus.

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  3. Liebe Ela,
    ich habe deinen Blog gefunden. Oder hat dein Blog mich gefunden? An Zufälle glaube ich nämlich nicht. Deine Beiträge finde ich sehr schön, wenn auch dieser Beitrag wirklich nicht sehr fröhlich klingt. Wie alle vorher schon geschrieben haben, setz dich nicht unter Druck. Alles zu seiner Zeit und denke nicht zu negativ, denn Glaubenssätze setzen sich in unserem Gehirn fest – negative wie positive. Du wirst den richtigen Schritt gehen und alles kommt zur rechten Zeit.
    Ein schönes Wochenende und
    herzliche Grüße
    Gudrun

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    1. Vielen lieben Dank, manchmal geht das Leben komische Wege 🙂
      Du hast recht, mit „Think pink“ geht alles besser und ich nähere mich auch gerade einem Lösungsansatz. Der Beitrag scheint die Blockade meiner Hirnzellen gelockert zu haben.
      Aber hetzt werde ich mir erstmal deinen Blog ansehen.
      Liebste Grüße Ela

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