Sei Souverän, Sein oder Schein?

Die meisten Leute halten mich für selbstbewusst, meistens gut gelaunt und souverän in dem was ich tue. Das bin ich sicher auch …. jedenfalls zum Teil. Was sie nicht kennen ist das kleine Teufelchen, das häufig auf meiner Schulter sitzt, seinen Mund genau auf Ohrhöhe hat und mir oft echt fiese Dinge einflüstert.

Du blamierst dich doch eh

Ich glaube, jeder kennt so Situationen, in dem es ihm/ihr besonders wichtig ist, in einem guten Licht zu erscheinen, entweder weil Leute anwesend sind, die einem wichtig sind, es wirklich um was geht oder ER (SIE) dabei ist? Schon vorher könnte ich darauf wetten, dass mir dann bestimmt etwas peinliches passiert, entweder ich komme ins Stolpern, ich kippe ein Glas um, habe einen Fleck auf der Nase oder verhasple mich.  Anschließend schweige ich dann ausführlich, weil es mir so peinlich ist oder alternativ rede ich nur noch Stuss. Und da war es wieder das Teufelchen, dass da hockte und flüsterte: Du blamierst dich ja doch und dann schadenfroh kicherte, während ich noch darauf wartete, dass sich der Boden endlich öffnet.

Nichts als Blödsinn

Anderer Fall, ich sitze bei einer Besprechung oder einem wichtigen Essen, die Rede kommt auf ein Thema bei dem ich mich wirklich gut auskenne, wie z.B. Geschichte (einiges davon) oder Eiskunstlaufen. Ich fange an zu reden und prompt sind der verflixte Name oder die Jahreszahl einfach futsch, vor mir tut sich ein schwarzes Loch auf, aber garantiert fällt es mir wieder ein, wenn es zu spät ist.  Manchmal möchte ich auch einfach eine witzige Anekdote/ein lustiges Erlebnis zur Unterhaltung beitragen, was passiert, ich mache mir ruckzuck die Pointe kaputt.

 Date als Worstcase

Der schlimmste aller Fälle ist ein Date und womöglich noch mit einem Mann, der mir wirklich gefällt. Entweder mir fällt gar nichts zum Reden ein oder aber ich sitze da und quassle wie ein Wasserfall ohne Punkt und Komma, nur nichts gescheites. Zur Ergänzung laufe ich rot an oder stolpere mal wieder mit den hohen Absätzen. Das ulkige ist, merke ich im Laufe des Abends, der Typ ist doch nichts für mich, werde ich schlagartig total souverän, witzig und charmant.

Wenn es nicht darauf ankommt …

Es ist nun aber keineswegs immer so, nein in vielen Situationen, immer wenn es nicht darauf ankommt, ich die Leute gut kenne und am besten mag, schaffe ich es sowohl witzig als auch sicher zu sein. Genau das ist ja auch der Grund, warum alle glauben, ich wäre es … Am Telefon das gleiche Spiel, solange ich dienstlich, geschäftlich oder für einen anderen telefoniere ist alles gut, aber ich hasse Privatgespräche, weil mir nie was einfällt und ich eh nicht telefonieren mag (siehe auch den dazu gehörigen Beitrag).

Anders ist es nur wenn ich schreibe, da fällt mir (fast) immer was ein und ich bin auch nicht schüchtern. Was tue ich? Mich den Situationen stellen und zu mir stehen. Ein bisschen hilft es, glaube ich.

Liebste Grüße

Ela

8 Gedanken zu „Sei Souverän, Sein oder Schein?

    1. Ich empfinde das nicht als klein machen. Es ist doch niemand perfekt und über eigene unvermeidliche gelegentliche Fehlleistungen zu lachen oder zu witzeln macht einen doch auf jeden Fall souveräner, als wenn man verbissen ins Weltall schaut oder so tut als wäre nichts.

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    2. Das meine ich auch nicht, ich lache gerne über mich, aber wenn man ständig sagt, was man für ein Tollpatsch, Trullachen ist, wird es irgendwann geglaubt und so gesehen.

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  1. Hm. Diplomatie ist nicht so meins. Und oft sitze ich in Besprechungen und irgendwann sagt die Stimme in meinem Kopf „Blaaaablaaaaabla, blablablablaaaaaaaaa“. Und dann kommt von mir die unangenehme Zusammenfassung der wichtigen Dinge als Frage, weil ich dann meistens wieder gehen kann. Das Blablabla habe ich auch bei Privat-Gesprächen auf der Arbeit. Und ratet mal, wem immer, wirklich IMMER der Wischmopp-Halter umfällt? Japp. Mir. Ich nenne es das Trampel -Gen und behaupte, ich hätte Elefanten in meiner direkten Vorfahren-Linie Ich bin auch schon drauf angesprochen worden. „Tja, Schätzelein, Ihr sollt doch hören, das hier gearbeitet wird!“ Ich werd halt kein anderer Mensch.

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