Alter und Mode, passt denn das?

Nein, Ausnahmsweise rede ich nicht von mir, dafür bin ich mit meinen zarten 57 doch viel zu jung 😉. Die Anregung habe ich vielmehr von meiner Mum bekommen, die grade zarte 84 ist und seit kurzen ihren eigenen Instergram-Account 80plus_so_what hat, der ehrlich gesagt besser läuft als meiner. Muss ich hierhin jetzt schreiben: Enthält Werbung? Na ja, gut, hiermit ist auch das erledigt

In den Medien hört Mode Affinität allerdings mit aller-, aller spätestens 70 auf und selbst das war mal gerade eine Zeitschrift. Meine Mutter stellte mir mal die Frage, warum ein Mensch, der sein Leben lang Mode mochte, irgendwann auf den „Aus“-Knopf drücken sollte „Alter und Mode, passt denn das?“ weiterlesen

Von der Kunst tolle Bücher zu schreiben: Interview mit Autorin Andrea Instone

 

Ich freue mich sehr, dass ich die Chance hatte ein Interview mit der Autorin Andrea Instone , sozusagen der Mama von Frl. Schuhmacher, führen zu dürfen. Von dieser tollen Buchreihe habe ich euch ja hier schon erzählt. Wenn mir Bücher besonders gut gefallen möchte ich immer wissen, wer dahinter steht, geht es euch nicht auch so? Darum habe ich mich auch sehr gefreut, dass die wunderbare Andrea sofort dazu bereit war.

365 Tage: Andrea, möchtest du meinen Leserinnen als erstes ein bisschen von dir erzählen, wie du lebst, vielleicht auch wo?18-08-27__Interview Andra Instone

Andrea: Hach, es gibt ja keine schlimmere, da schwierigere Frage. Zumindest für mich. Ich kann zwar quatschen ohne Ende, nur mich vorstellen … Da stehe ich dann wie die Dreijährige, die ich einmal war am ersten Kindergartentag und drehe mir die Haare um den Zeigefinger.

Aber nun bin ich fünfzig Jahre alt und sollte es hinbekommen. Ich lebe wahrhaftig in Bonn, das in all meinen Geschichten immer eine Rolle spielen wird, und lebe auch sehr gerne hier. Das ist insofern günstig, als der Gemahlsgatte, meine Söhne, die Katzen und die Hunde ebenfalls hier leben. Nicht zu vergessen die beste Freundin seit der vierten Klasse.

Wenn du es noch genauer wissen magst: Ich habe schon einmal staub- und haarfreier gelebt. Irgendwie lässt diese Schreiberei sich gar nicht mit einem perfekten Haushalt verbinden … ein Rätsel!

365 Tage: Andrea, du schreibst inzwischen am 6. Band der Reihe um das Frl. Schuhmacher, wie läuft es mit der Reihe?

Andrea: Gut hoffentlich – ich habe viel zu viele Ideen und würde sie am liebsten allesamt gleichzeitig aufschreiben können. Und nicht nur für Emma fällt mir viel zu vieles ein, sondern auch für Lily und allerlei Krims & Krams, der mir so vorschwebt.

365 Tage: Wie bist du überhaupt zum Schreiben und zum Bücherschreiben gekommen?

Andrea: Auf jeden Fall nicht schnell! Emma lebte schon zehn Jahre an meiner Seite, bevor ich mich ranwagte. Sicherlich, ich hatte auch in dieser Zeit immer mal wieder begonnen, habe Ideen notiert und Linklisten angelegt für unglaublich wichtige Informationen, die ich nachher nie mehr finden konnte, aber ich hatte stets auch eine gute Ausrede, weshalb ich demnächst beginnen würde, nur nie heute.

Ansonsten gehöre ich zu denen, die wohl eher klassisch-typisch ans Schreiben kamen: Mit vier konnte ich lesen, mit sechs habe ich Märchen für meinen kleinen Bruder erfunden, mit sieben habe ich sie gemalt und beschrieben und wie ein Buch zusammengeklebt. Ich habe mich mit Wonne in jede Haus- und Klassenarbeit gestürzt, wenn ein Aufsatz verlangt wurde, habe da meiner Fantasie die Zügel schleifen lassen und zum Glück immer Lehrerinnen und Lehrer gehabt, die das belohnten. Nur in Deutsch, Religion und Geschichte stand ich immer eins, kam mit manchen Artikeln in die Schülerzeitung. Ich war später im Job immer diejenige, die man mit Werbetexten, Klageschriften, Aktenordnen, Mailschreiberei (oder was sonst unter „irgendwie was mit Schreiben“ fiel) betraute. Dann habe ich eine Website betrieben mit Fachartikeln zu Schönheit und Pflege und Wohlbefinden, bin mit diesen dann auch in so bedeutende Veröffentlichungen wie der Apothekenzeitung, Bild der Frau oder ähnlichem gelangt. Jaja, es war eine große Karriere, die da vor mir lag …

365 Tage: Kannst du vom Schreiben leben oder arbeitest du noch in einem anderen Beruf:

Andrea: Ach, noch lange nicht und vermutlich nie wirklich. Bei mir ist es gelaufen, wie bei vielen anderen Frauen auch: Ich habe viel ausprobiert, Stellen und Berufe gewechselt, weil ich mich rasch langweilte, habe dann auch einmal doch jemanden kennengelernt, konnte mir Kinder plötzlich vorstellen und schon waren sie da und irgendwie alles anders. Ich hatte mich vor ein paar Jahren noch einmal mit einem Geschäft selbstständig gemacht, aber dann festgestellt, dass es für uns alle nicht gut funktionierte – nichts ganz, alles halb machen, das fühlte sich nicht gut an. Also war ich auf einmal Hausfrau und Mutter und sonst nichts. Wenn das nicht der richtige Moment war, um endlich zu schreiben, dann weiß ich es auch nicht.

365 Tage: Wie bist du auf die Figur des Frl. Schuhmacher und auch auf die Nebenfiguren gekommen, gibt es Vorbilder? Sie sind so plastisch.

Andrea: Vermutlich, weil ich so unglaublich viele Frauen kennengelernt habe durch meinen ersten Beruf. Als Leiterin einer Schönheitsfarm bekommt man einen sehr intensiven Kontakt zu Frauen, die entspannen und erzählen. Viele Freundschaften sind daraus entstanden und daraus eben all die kleinen Eigenschaften, die sich selbst der „unwichtigsten“ Person der Geschichte zumindest in meiner Vorstellung noch gönne. Ich denke ja, dass das zwischen den Zeilen stattfindet.

365 Tage: Du kennst dich erstaunlich gut in den späten 20iger Jahren aus, denn auch in Bonn hat sich ja vieles verändert, dazu war doch bestimmt viel Recherche notwendig und 6 Bände in knapp einem Jahr sind schon viel? Lagen sie zum Teil bereits in der Schublade?

Andrea: Ich wünschte, es hätten da welche gelegen. Aber nein, ich bin einfach in fast allem, was ich tue, schnell. Oder schnell gelangweilt.

Die Zeit selbst hat mich schon interessiert, als ich das erste Mal ein Bild einer Zwanzigerjahre-Schönheit sah. Da werde ich etwa zehn gewesen sein. Ich hatte also Zeit genug, um mich einzulesen. Aber für jedes Detail, das diese Zeit in meinen Geschichten deutlich machen soll, überprüfe ich, was ich weiß, denke, ahne oder vollkommen falsch in Erinnerung habe.

365 Tage: Hast du einen bestimmten Schreib Rhythmus, wieviel schreibst du, setzt du dir ein Tagesziel? Wie diszipliniert bist du?

Andrea: Bin ich diszipliniert? Ich befürchte, nein, das bin ich nicht. Ich bin vielmehr getrieben und weiß dazu, ich könnte schneller sein, wenn ich mich nicht so oft ablenken ließe. Ich schreibe mittlerweile Vollzeit – was irgendwie das eigentümliche Problem mit dem Haushalt erklären könnte – und komme an manchen Tagen auf 14 Stunden, die ich in irgendeiner Form mit meinem Roman verbringe. Aber wie gesagt, es ist wohl mehr Trieb und Charakter als Disziplin. Leider.

365 Tage: Du veröffentlichst ja als Self-Publisher, ist das nicht sehr schwierig? Warum hast du dich dazu entschlossen? Hast du es auch schon mit einem Verlag probiert?

Andrea: Wenn man den großen Erfolg möchte, viel Geld verdienen möchte, dann ist das sicher sehr schwierig. Aber ich bin da entspannter, wenn auch eine Hollywoodverfilmung schon nett wäre. Es kommt also auf die Erwartungen an, die man hat.

Für mich war das eine Entscheidung, die recht schnell klar war: Natürlich habe ich darüber nachgedacht – nachdem ich merkte, hey, ich schreibe ja wirklich weiter, ich werde einen ganzen Krimi hinbekommen, juhuu! – wie es weitergeht, habe mir Agenturen rausgesucht, die ich mir vorstellen könnte. Aber je mehr ich mich damit beschäftigte, desto sicherer war ich mir auch: Das ist nicht mein Weg. Ich erwähnte die Langeweile? Sie geht leider Hand in Hand mit grässlich-scheußlich-fieser Ungeduld. Wochenlang darauf warten zu müssen, ob ein Agent denkt, das könnte was sein, dann wochen-, monate- oder jahrelang auf einen Verlag zu hoffen, der dann alles umschreibt und bestimmt, wie was wo zu laufen hat – nein, das sah ich nicht. Also dachte ich: Was soll schon passieren? Probieren kannst du es ja mal. Und es ist für mich das Richtige. 

Würdest du nun bitte noch die folgenden Sätze vervollständigen?

Mein großer Traum als Schriftstellerin ist es ….

weiterhin unglaublich tolle Frauen kennenzulernen, die sich ein Herz nehmen, mich anschreiben und sich freuen über das, was ich schreibe. Wären es tausende, dann wäre das natürlich großartig, aber lieber habe ich hundert, die es wirklich mögen, als Millionen, die es nur nett finden.

Wenn ich nicht Schriftstellerin wäre, …

dann wäre ich vermutlich noch einmal Kosmetikerin geworden. Und dann Schriftstellerin …

Mein schönster Moment als Autorin war …

der erste Verkauf, die erste Reaktion, die erste Mail.

Vielen Dank, liebe Andrea!

Keine Floskel: Ich danke dir mehr 🙂

Gesichtspflege ist teuer? Von wegen …

(Der Beitrag enthält unbezahlte Werbung für  selbstgekaufte Produkte)

Denken ist nicht Wissen

Gestern ist mir etwas lustiges passiert, eine (besonders nette) Kollegin (in etwa meines Alters) fragt mich in der Mittagspause: „Wir verdienen ja ganz gut, aber wie machst du das, du musst doch Unsummen für deine Gesichts- und Körperpflege ausgeben, bei der tollen Haut und den wenigen Falten? Nachhelfen tust du doch auch! Du bist ja auch schon 57.“ Ich musste ganz schön schmunzeln! Was ich von Nachhilfe (bei mir) halte habe ich in diesem Beitrag ja schon sehr deutlich gesagt. Nämlich nichts, aber die Kollegin weiß ja auch nichts von diesem Blog.

Auch in Sachen Gesichts- und Körperpflege muss ich sie enttäuschen, ich habe nämlich das Glück (oder Pech?), dass mein Gesicht sehr eigen ist und auf all das, was so in den teuren Tiegeln und Tuben ist, allergisch reagiert. Am schlimmsten, wenn draufsteht: Für sensible Haut. Gerade als junge Frau, war es echt eine Qual überhaupt eine Creme zu finden, die meine sehr trockene Haut mochte. Vor Verzweiflung habe ich mir eine ganze Zeit Wundsalbe ins Gesicht geschmiert. „Gesichtspflege ist teuer? Von wegen …“ weiterlesen

Buchrezension: Andrea Instone „Frl. Schuhmacher Serie“

(Enthält Werbung durch unbezahlte Namens- und Produktnennung)

Eigentlich habe ich es tatsächlich Amazon zu verdanken, dass ich auf die Buchreihe von Andrea Instone gestoßen bin, denn dort wurde mir der erste Band im Rahmen meiner Kindle Unlimited Mitgliedschaft empfohlen. Da ich eh gerade dabei war meinen Kindle für den Urlaub zu füttern, dachte ich mir: „Das hört sich nicht schlecht an: Cosy Crime mag ich, Cornwall und Bonn auch, eine weibliche Protagonistin sowieso“. Hätte ich da nur geahnt, welche Klimmzüge ich später machen würde, um Wlan zu finden, damit ich mir die weiteren Bände herunterladen konnte. Ich schreibe ja nicht oft Rezensionen, nur wenn mich ein Buch packt und der/die Autor(in) noch nicht so bekannt ist. In die Frl. Schuhmacher -Bände habe ich mich einfach verliebt, daher hoffe ich, euch mit meiner Begeisterung anstecken zu können.

Titel: Emma Schuhmacher und der verschwundene Professor (Fräulein Schuhmacher, Band 1); weitere Bände siehe unten
Autorin: Andrea Instone
Format: E-Book und Taschenbuch
Verlag:  Independently published (10. September 2017)
ISBN-10: 1973157772
ISBN-13: 978-1973157779
Taschenbuch: 293 Seiten
Preis: E-Bock 2,99 € (0,00 € Kindle Unlimited), Taschenbuch 10,95 €

Kurzbeschreibung:

Emma Schuhmacher ist die Tochter einer englischen Lady und eines deutschen Professors, als Halbwaise aufgewachsen bei ihrer strengen und vornehmen Großmutter, einer englischen Landadeligen und (fast) mit einem Vikar verlobt, reist in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts gegen den Widerstand ihrer Großmutter und mit ihrer lebenslustigen Tante Sybil, die einen neuen Ehemann (den 3.) sucht und die Liebe findet, ins Haus ihres Vaters nach Bonn.  Die gestrenge Großmama lässt sie nur fort, weil in dem Haus neben dem Professor auch noch die Schwester ihres Vates „Tante Tini“ lebt. Emma will unbedingt nach Bonn, weil sie sich große Sorgen um den Professor (ihren Vater) macht, der auf mysteriöse Weise entschwunden ist und merkwürdig kurze Briefe schreibt, die so gar nicht nach ihm klingen.

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Ist 60 nur eine Zahl oder doch das neue 40?

Neulich flog mir eine erschreckender (?) Gedanke – ohne Vorwarnung – zu,  ich bin nicht nur über 50, ich marschiere jetzt auch stramm auf die 60 zu. Es sind nur noch 2 Jahre, 3 Monate und 26 Tage!Dabei hatte ich nur über Urlaub nachgedacht und mir überlegt, dass ich zum 60-ten nun aber wirklich verreisen möchte, bisher ist mir das  zum Geburtstag noch nie gelungen. Aber das Hirn ist ja ein eigenwillig Ding „Ist 60 nur eine Zahl oder doch das neue 40?“ weiterlesen