Ich mag Montagmorgen nicht, wie vermutlich 80 % der Weltbevölkerung. Dann liegt nämlich das schöne und/oder faule, aber immer freie Wochenende mit seinen 1.000 Möglichkeiten hinter uns und die Arbeitswoche liegt lang und vielleicht auch langweilig vor uns.
Anders ist es auch bei mir nicht, zumal morgen der große Boss mit seinen „tollen“ Ideen wieder da. Aber manchmal geschehen doch diese kleinen Wunder …
Es ging schon gleich gut los, ich verpasste den Bus und musste dann – so dachte ich – an der 10 Ninuten an der Anschlusshaltestelle warten. Pustekuchen! Ganze 25 Minuten musste ich warten bis wieder eine 100 käme. Ich tröstete mich mit der Gleitzeit, daddelte am Handy und wartete mehr oder minder geduldig. Aber da, jetzt noch der TXL und kommt meiner. Und tatsächlich da war er, dachte ich. Nach zwei Stationen kam mir die Fahrt spanisch vor und tatsächlich saß ich in der 48, die mich geradewegs nach Hause fahren würde. So ein Mist!
An der nächsten Haltestelle stieg ich aus, nur schien hier nirgends der Gegenbus zu halten. Was nun? In der Ferne sah ich die Kuppel des Berliner Doms. Dahin würde ich laufen, beschloss ich in diesem Moment.
So marschierte ich los, immer in Richtung Dom, musste ein paar Mal abbiegen und stand dann plötzlich an einer Gracht mitten in Berlin. Hübsch ist die, dort liegt ein altes Flussschiff, das als Filter fürs Flussbad dient und sehr malerisch ist. Ich gehe weiter und plötzlich stehe ich vor der Seitenansicht des wiederaufgebauten Stadtschlosses. „Oh Man, ist das imposant“, denke ich. Ich überquere eine kleine Brücke und bin am Schinkelplatz. Der berühmte preussische Baumeister, ihr wisst schon, der Platz ist – wie ungewöhnlich – dreieckig. Gestaltet wurde er von Peter Joseph Lenee, auf ihm finden sich neben dem Denkmal für Schinkel auch solche für Albrecht Daniel Thaer (1860), Peter Christian Wilhelm Beuth (1861). Früher stand an diesem Platze auch die Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel, an die eine große Tafel erinnert. Weiter an der der Gracht entlang bin ich schon fast wieder Unter den Linden, zur Haltestelle muss ich noch über die Schlossbrücke, überquere die Straße, gehe am schon herbstlichen Lustgarten vorbei, da ist auch schon die Haltestelle und genau vor mir der Berliner Dom. Fast tut es mir leid, dass meine kleine Entdeckungstour durch meine Stadt schon fast zu Ende ist und sage artig „Danke“ zu meinem Bein, das sehr freundlich war.
Eine knappe Stunde später als sonst sitze ich in meinem Büro und freue mich über meinen kleinen und so interessanten Irrweg. Seht ihr: Unverhofft kommt doch oft, schön war sie, meine kleine Berliner Entdeckungsreise, aber seht selbst:






Liebste Grüße
Ela
Tolle Fotos! Wie gut, dass du im falschen Bus warst! 😉
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Ja, darüber habe ich mich dann auch gefreut 😚
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