Woher, Wohin und Warum? – Gedanken im November

Allerheiligen, Totensonntag, Buß-und Bettag und Volkstrauertag, alles in einem einzigen Monat, dazu trübes, dunkles und nasskaltes Wetter, da bleibt im November die Nachdenklichkeit nicht aus. Bei mir kommt in diesem Jahr noch der 10. Todestag meines liebsten und besten Freundes, der sich am 5. November 2009 das Leben nahm, dazu.

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Keiner kennt die Antwort auf die Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum gibt es mich? Aber fast jeder legt sich Antworten zurecht, für die einen ist es die göttliche Allmacht, für Naturwissenschaftler nur Biologie und chemische Vorgänge, wieder andere glauben an den Weg durch viele Leben bis zum Nirwana und manch einer verdrängt einfach und lässt diese Frage gar nicht zu.

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Mit Anfang 20 hatte ich eine Angsterkrankung, ich lebte mit der ständigen Angst im nächsten Moment tot umzufallen oder morgens nicht wieder aufzuwachen. Es war eine wirklich schlimme Zeit, die ich nie wieder erleben möchte. Gerettet hat mich ein sehr weiser, alter Arzt, der folgenden Satz zu mir sagte:

Das Leben verteilt keine Garantiekarten

Im ersten Moment war ich sehr enttäuscht, das war nicht die von mir erhoffte Wunderpille. Aber nach einiger Zeit, fingen die grauen Zellen an zu arbeiten und ich konfrontierte mich mit den Themen Tod und Sterben. Ich las die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross und beschäftigte mich bewusst mit dem grausamen Sterben meiner Großmutter, das ich mit acht Jahren hautnah erlebte und von mir kleinen Mädchen verdrängt wurde. Heute glaube ich, dass das der Auslöser meiner Angsterkrankung war. Tatsächlich verschwand die Angst nach der Konfrontation nach und nach.

Ein weiteres einschneidendes Erlebnis war der Fund eines Toten am frühen Morgen in unserer damaligen Straße. Ich musste mich ja versichern, dass der Mann wirklich tot war und sah ihn mir daher sehr gut an und prüfte die Vitalfunktionen. In diesem Moment wurde mir klar, dass wir wirklich eine Seele haben, denn das was da lag, war kein Mensch mehr, sondern nur noch eine leere Hülle.

An was glaube ich?

Ich bin überzeugt, dass es immer ein „Ich“ geben wird. Ob das eine Ela 2.0, 20.0 oder Karlheinz 1.0 sein wird weiß ich hingegen nicht. Wenn man sich mal umschaut, fällt doch auf, dass die meisten Menschen in ihrem Leben soviel wie möglich sehen, erleben, tun wollen. Things to do bevor you die, sind weit verbreitet. Jede Religion kennt in irgendeiner Weise das ewige Leben. Können denn alle irren und in Wirklichkeit bedeutet unser Tod nur Ende, Aus und Vorbei? Ich glaube nicht!

Ich kann mich erinnern, dass ich mal zu meinem Vater sagte: „Man soll doch immer so leben, als wäre heute der letzter Tag deines Lebens. Darauf hat er mir, dieser große, laute und poltrige Kerl einen sehr weisen Rat gegeben:

Lebe besser immer so, als wäre heute der ERSTE Tag deines Lebens, denn jeder neue Tag könnte der Anfang einer wunderbaren Reise sein.

Heute weiß ich, wie recht er hatte, leider kann ich ihm dies nicht mehr sagen, weil er nur wenig älter wurde, als ich heute bin.

In den letzten drei Jahren wurde ich ganz schön auf die Probe gestellt und musste all meinen Mut zusammennehmen, sogar den, von dem ich nicht einmal ahnte, dass ich ihn habe. Aber von dieser Reise und warum es sich lohnt zu kämpfen erzähle ich euch ein anderes Mal!

Macht es euch schön und nutzt eure Chancen.

Eure nachdenkliche und dankbare

Ela ❤

Einige Chateaus und ein wenig Paris, Teil 4: Endlich Malmaison, endlich Joséphine und einkaufen auf französisch

Am letzten Tag meines Besuches war es endlich so weit, ich sollte das Rosenschloss Malmaison, in dem eine meiner Heldinnen Josephine Beauharnis die Jahre vor der Ehe mit und nach der Scheidung von Napoleon Bonaparte bis zu ihrem Lebensende lebte, sehen. Ich träumte schon lange von einem Besuch des für seinen Rosengarten berühmten Schlosses.

Josèphine hatte noch vor ihrer Ehe selbst die Verkaufsverhandlungen geführt und mit Napoleons Geld ihr alleiniges Eigentum bezahlt. Sie wollte es unbedingt haben und hielt sie sich auch nicht an das von Napoleon gesetzt Limit, was gut klappte, da er im Ägypten-Feldzug war. Er soll bei seiner Rückkehr ziemlich sauer gewesen sein und weigerte sich lange den Mehrbetrag zu zahlen, Joséphine musste sich tatsächlich Geld leihen.

Josephine als Kaiserin

Ab 1793 bis zu ihrer Heirat hat Josephine in Malmaison gelebt. Offizieller Wohnsitz von Napoleon war es hingegen nie, trotzdem hatte er es ja letztendlich finanziert und verbrachte er viele Wochenenden hier, vor, während und nach seiner Ehe mit Joséphine. Sie selbst verbrachte während ihrer Ehe und bis sie zur Kaiserin gekrönt wurde die Sommermonate in Malmaison. Joséphine war eine sehr charismatische Frau, so besuchten sie auch nach der Scheidung weiterhin bedeutende Persönlichkeiten, wie beispielsweise Zar Nikolaus von Russland und der spätere deutsche Kaiser Wilhelm. Napoleon hätte sich wohl auch nie von ihr getrennt, wenn es ein gemeinsames Kind gegeben hätte.

Ich kann gut verstehen, dass sich Josephine in Malmaison verliebte. Über der ganzen Anlage schwebt eine sehr heitere, leichte Atmosphäre. Das Schloss wirkt entspannt und hat … ähm … ein gutes Karma. Hier konnte man mit Sicherheit seine Sorgen vergessen.

Auch die Ausstattung erzählt von der Leichtigkeit des Seins. So gibt es beispielsweise verschiedene Spieltische.

Mein Herz war ein wenig schwer als ich Malmaison wieder verlassen musste, weil ja damit auch meine Reise sich ihrem Ende näherte. Von dort führte uns der Weg durch einen herrlichen Park. Wir hatten nämlich doch noch was vor. Bilder gibt es davon keine, aber wir fuhren noch in eine Mall, die unseren nicht unähnlich war. Auf jeden Fall fand ich dort noch ein paar Mitbringsel für meine Lieben und ich gönnte mir noch meine liebsten Lieblingssneaker und fand endlich eine gescheite Handyhülle.

Danach setzte Birgit mich noch am Flughafen ab, wo ich noch Zeit hatte. Ich aß noch eine Kleinigkeit, habe noch ein bisschen gelesen und dann wurde mein Flieger auch schon aufgerufen und schon bald hatte mich Berlin wieder!

Aurevoir France, aurevoir Paris
Merci Birgit, merci Joelin

Ela