Was für Zeiten, es ist gar nicht so einfach, sich in diesen Zeiten auf etwas anderes als Corona zu konzentrieren, aber ich möchte dieser Seuche keine Gewalt über mich geben und darum werde ich versuchen, so lockig und flockig, wie nur möglich zu schreiben.
Junger Mann im Frühling
Er war nicht eifersüchtig, kein bisschen, Iwo denn, wo käme er denn da hin. So ein Prachtstück von Mann, wie er, kann doch jede Frau haben, na gut vielleicht nicht ganz jede. Es war doch unbegreiflich, ja lächerlich, dass ausgerechnet sie nicht mit ihm ausgehen will. Glücklich könnte sie sich preisen, dass er sich mit ihr verabreden will. Was glaubt sie denn, wer sie ist? Gleich würde er Hanna, die begehrteste Frau der Gemeinde anrufen, die würde sich die Finger lecken, ganz bestimmt. Und in Gegenwart von Sibel erfrieren die Männer doch bestimmt reihenweise, so kalt wie sie war. Seine Oma hätte gesagt: „Kalt wie Hundeschnauze“. Wenn bloß ihre Augen nicht so dunkel und tief wären, dass man in Ihnen versinken kann und dann dieser Mund, der zum Küssen wie geschaffen schien. Klug war sie auch noch und Humor hatte sie, wenn er mal ganz ehrlich war, wurde ihm eher sehr, sehr warm in ihrer Gegenwart. Gab ein echter Kerl denn so schnell auf? Nee, bestimmt nicht, lacht nicht bekanntlich der am besten, der zuletzt lacht? Sie würde schon noch kapieren, dass er der Richtige für sie war und nicht dieser Schwachmat. Eilig nahm er seine Jacke und klaute ihr den größten Strauß Forsythien, den er finden konnte. Fast schüchtern legte er die Blumen zusammen mit einer neuen Einladung und laut pochendem Herz vor ihre Tür. (217 Wörter)
Die Etüden Regeln
- Forsythien
- erfrieren
- lächerlich
Diese 3 Begriffe in dieser Woche von der lieben Elke H. Speidel müssen in einer Geschichte in der maximal 300 Wörtern verwendet werden dürfen. Inhaltshinweise und die Überschrift zählen NICHT zum Text. Alles weitere findet ihr bei der Lieben Christiane auf „Irgendwas geht immer„. Bei ihr liegt auch das Copyright für die Illustration, die ihr hier als Beitragsbild seht.
❤-lichst Ela
Okay, die Aktion finde ich gut, denn (noch) zeigt er Respekt. Zu glauben, dass er des Himmels Geschenk an die Frauenwelt wäre (und selbstverständlich nicht weniger), halte ich dagegen eher für kontraproduktiv. Aber das würde die Zukunft zeigen …
Hab Dank für diese coronafreie Etüde!
Liebe Grüße
Christiane 😀
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Danke Christine! Ja, er ist so ein selbstverliebte Exemplar, das wohl erst den Schaden haben muss, um zu begreifen. Aber vielleicht tröstet er ja auch nur sich selbst, weil er im Grunde sehr unsicher ist?
Lieben Gruß
Ela
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Er wird sich die Hörner schon an ihr abstossen!
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Hallo Werner!
Das glaube ich auch … Dir einen schönen Abend.
Lieben Gruß
Ela
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