Vor kurzem habe ich bei der lieben Reiseeule einen interessanten Beitrag gelesen, in dem sie erzählt, warum sie in der gegenwärtigen Situation noch immer schreibt. Darüber bin ich auch ins Nachdenken gekommen.
Ich merkte aber schnell, dass sich mir diese Frage einfach nicht stellt, wenn hieße sie höchstens, ob ich weiter öffentlich schreiben will/soll. Es gibt ein kluges lateinische Zitat:
Cogito ergo sum (Ich denke also bin ich)
(Descartes)
Für mich müsste es wohl eher heißen:
Ich schreibe also bin ich!
Tatsächlich fällt es mir schwer, mich an eine Zeit nach dem Kleinkindalter zu erinnern, in der ich nicht geschrieben habe. Angefangen hat es mit Gedichten, von denen es leider keines mehr gibt, weil all meine frühen Schreibergüsse bei einem Rohrbruch ertrunken sind, genau wie die Briefwechsel mit all meinen Brieffreunden. Schade eigentlich … Nach den Gedichten kamen schwülstige Schlagertexte sowie Liebesleid- und freud.
Viele Jahre habe ich nur in mein Tagebuch geschrieben. Dann ging es irgendwann mit den Blogs los, über den Sport meiner Tochter, über die Wechseljahre, über meine Reisen und ganz einfach über mich. Auch ein kleiner Nebenjob kam dazu, weil ich einfach fast der einzige Schreiberling bin, der sich gut mit dem Synchroneiskunstlaufen auskennt.
Aber – geht es jemandem anders? – ich erlebe immer wieder Phasen, da geht gar nichts? Mir fällt partout nichts ein, die Formulierungen sind stümperhaft (finde ich!) und ich bin lustlos. Ich schaffe es dann zwar gerade noch, mich durch einen Wettbewerbsbericht zu quälen, das war es dann.
Ich würde euch jetzt gerne eine tolles Rezept geben das gegen diese Schreibkrisen hilft. Sorry, danach suche ich auch. Leider habe ich noch keins gefunden, inzwischen akzeptiere ich, wenn nichts geht und warte einfach bis wieder Ideen da sind. Mein Tipp ist daher ganz schlicht:
Geduld, sei nachsichtig mit dir!
Auf Dauer könnte ich nie ganz ohne Schreiben leben, es ist für mich wie Essen, ohne geht es nicht, auch wenn ich inzwischen eingesehen, dass wohl nie ein Buch daraus wird. Dafür fehlt mir das Durchhaltevermögen und da ich schneller denke, als schreibe, wird mir schnell langweilig und ich kenne die Story ja schon. Es ist, wie es ist!
P.S. Ich will hier auch nicht die positiven Aspekte von Corona unterschlagen. Seitdem die Ablenkungen weggefallen sind, erlebe ich geradezu einen kreativen Schub.
❤-lichst Ela
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Ähnliche Beiträge
Danke für den Beitrag. So wandle ich Descartes auch oft für mich ab. Eva
PS. Ich wollte Ihnen eine Mail schreiben, doch ich erreiche Sie unter der im Impressum angegebenen Mail nicht
LikeLike
Liebe Eva,
er war ein wirklich kluger Mann. Die E-Mail-Adresse habe ich angepasst, vielen Dank für den Hinweis. Sie erreichen mich unter; >356tageimleben@email.de<
Lieben Gruß
Ela
LikeLike
PS: Nur zur Info. Leider funktioniert auch die Adresse 356tageimleben@email.de nicht. zwei Mails kamen als unzustellbar zurück. LG Eva
LikeLike
Das ist sehr merkwürdig, ich bekomme häufig E-Mails, kann ich dich vielleicht per Mail erreichen? Dann würde ich einfach antworten. LG, Ela
LikeLike
Danke, vg eva
LikeLike
Geht mir ganz genauso. Ich habe einfach auch viel mehr Zeit zu denken….und das Denken ist jetzt irgendwie auch viel relevanter….einer der positiven Aspekte von Corona…..
Also: schreib was das Zeug hält, denn ich habe jetzt auch Zeit und Muße zum Lesen 😉
LikeGefällt 1 Person
Stimmt! Ich habe hier lange nicht so viel gelesen 😉
LikeLike
Komisch. Mir geht es auch so. Seit Corona sprudeln die Ideen einfach so heraus.
LikeGefällt 1 Person
Schön war das und nun ist auf einmal Schluss …
LikeLike