abc.Etüden der Schreibwoche 21.22.20 – Geschichten aus der alten Villa, Teil V

Meine letzte Teilnahme war ja sowas von chaotisch, nervig und frustrierend und das nicht nur für mich, leider! Aber ich habe auch drei Dinge daraus gelernt:

  1. Ich schreibe keine Beiträge mehr am Smartphone
  2. Ich benutze keine wiederverwendbaren Blöcke mehr
  3. Ich schaue genau hin, ob das etüden-Bild wirklich eines der Offiziellen ist.

Als die Emotionen noch hochkochten wollte ich aufhören, weil ich mich wirklich schlecht fühlte, aber als ich mich beruhigt hatte, wurde mir klar, dazu machen mir die Etüden viel zu viel Spaß. Daher nun auf ein Neues und auch dieses Mal wieder in Form einer Fortsetzung. die übrigen Teile findet ihr hier:

Teil I

Teil II

Teil III

Teil IV

Was zuletzt geschah, Lale war wegen eines Klopfens vor die Tür getreten:

Da lagen eine langstielige rote Rose und ein Blatt Papier, beschwert mit einem Stein. Lale hob das Blatt auf, beim Lesen wurde ihr ganz anders, wie sagt man so schön – da ging jemand über ihr Grab – ihre Hände fingen an zu zittern, Tränen traten in ihre Augen. Denn da stand: …

Lale und die alte Villa, Teil V

Und als vergangen war die Nacht,

Und stand am Wald das Morgenrot,

Sie fanden das Weib in dem Gemach

Am Bettfuß unten liegen tot.

(Aus einem Gedicht von Eduard Mörike)

Das ist nun wirklich nicht mehr lustig, Lale bekam so langsam wirklich Angst. Wer legt einem so eine Drohung vor die Tür und noch dazu zusammen mit einer roten Rose. „Komm Spuki, schnell wieder rein mit uns“. Das Blatt Papier hielt sie noch immer in ihren Händen. Was sollte sie nur tun? Zur Polizei? Nee, die lachen sich kaputt. Ihren Anwalt anrufen? Nein, auch das wäre peinlich. Stattdessen wühlte sie in den Schubladen ihrer Vergangenheit. Wen hatte sie hier gekannt? Wen so schlimm verärgert? Egal wie tief Lale grub, ihr fiel nichts ein. Sie saß inzwischen wieder in der Küche, die im Grunde genommen, der einzige Ort war, wo sie sich hier so einigermaßen wohlfühlte. Wie zum Trost hatte Spuki sich auf ihrem Schoss zusammengerollt und ließ sich den Rücken kraulen. Gut, dass es ihn gab!

Jetzt klingelte in der Halle das Telefon, komisch, sie hatte gar nicht gewusst, dass es noch angeschlossen war. Vorsichtig hob sie den Hörer ab, sie hörte wie jemand am anderen Ende laut seufzte und dann in einer irren, metallisch klingenden Stimmlage leise kicherte. Wütend schrie Lale ins Telefon: „Verdammt noch mal Sie blöder A***h, hören Sie sofort auf mit dem Mist, sonst rufe ich die Polizei! Was soll das, was habe ich Ihnen getan?“ Als Antwort hörte sie wieder das unheimliche Kichern und dann einen Klick als der Anrufer auflegte. Erschrocken lies sie den Hörer fallen und griff zu ihrem Handy, und wählte die gespeicherte Nummer des Notars. Dort sprang nur der Anrufbeantworter an, das hätte sie sich auch denken können. Schließlich war Freitag und 21.00 Uh, einen so späten Anruf sah der Zeitplan eines Notars nicht vor.(298)

Fortsetzung folgt, Teil VI …

Regeln

Es sollen  3 Begriffe in maximal 300 Wörtern zu einer Geschichte oder einem Gedicht verarbeitet werden. Inhaltshinweise und die Überschrift zählen NICHT zum Text.

Die Schreibeinladung kommt wie immer von Christiane, Wortspender ist Gerhard vom Blog  Kopf und Gestalt. Die Begriffe sind: schlimm, fallen und Zeitplan.

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-lichst

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abc.Etüden 19.20.2020 – Geschichten aus der alten Villa Teil IV

#abc.etüden

Soviel Ärger hatte ich noch mit KEINEM Beitrag, egal was immer ich versuchte, löschte, machte und tat, immer wieder erschien Christianes vorletzte Schreibeinladung und der Link zu Myriade. Alles vergeblich, bitte entschuldigt, ich nehme an Ursache für das große Chaos war die neue Funktion „Blöcke zur Wiedervetwendung speichern“. Nie wieder! AUF m End3 musste ich alles neu machen …

Was bisher geschah ….

Teil I

Teil II

Teil III

Lale und die alte Villa, Teil IV

Nein, das konnte doch nicht wahr sein, ehe Lale einen klaren Gedanken fassen konnte, fand sie sich auf den Knien wieder und konnte nicht mehr aufhören zu lachen, ihr Bauch schmerzte schon, immer wieder gackerte sie los, jedes Mal, wenn sie wieder hinüber ins Bett schaute. „Oh Spuki, ich glaubs ja nicht“. Zurück kam ein irritiertes und leicht beleidigte: „Miau“, bevor Spuki ihr das Hinterteil zuwandte und sich wieder den drei reizenden Katzenbabys zuwandte, die anscheinend gemütlich im alten Bett wohnten und nun mauzten- weil sie wieder an ihre Milchquelle wollten. Als Unterlage diente ein großes Strandtuch, auf dem ein Katamaran abgebildet war. „Hatte ich echt Schiss vor drei so zauberhaften kleinen Wesen? Du, liebe Spuki, hättest mir ruhig einen kleinen Tipp geben können“, sagte Lale noch immer lachend. „So geht das doch nicht, wenn wir ab jetzt eine WG sein wollen, kannst du doch deine Kindchen nicht totschweigen“. Sichtlich stolz und fast schon großspurig sprang Spuki vom Bett, ging durch die Tür und drehte sich nochmal zu Lale um und sagte wieder „Miau“. „Ja doch, ich verstehe schon“, meinte Lale schmunzelnd, auf den Schreck brauchst du ein Leckerli“. Heiter und beschwingt lief Lale nun die Treppe hinunter. Noch nicht ganz unten angekommen, hört sie den Türklopfer, der dumpf durchs Haus hallte. Schnell läuft sie zur Tür, wie blöd, dass es hier keinen Türspion gibt, wer sollte sie um die Zeit noch besuchen wollen? Sie kannte doch noch niemanden. Menno war diese Tür schwer, sie musste sich regelrecht dranhängen, aber endlich öffnete sie sich doch, wenn auch unter lautem Knarren. Lale sah buchstäblich schwarz, denn da war niemand, nur die Kühle und Schwärze des späten Abends. Sie schaute zu allen Seiten, da war wirklich kein Mensch, vermutlich wollte sich irgend ein Jugendlicher einen Scherz erlauben. Gerade als sie sich anschickte, die Tür zu schließen, fiel ihr Blick nach unten. Verwundert sagte sie zu Spuki, die wohl nachsehen wollte, wo ihre Milch blieb: „Was ist denn das und wo kommt das her?“ Da lagen eine langstielige rote Rose und ein Blatt Papier, beschwert mit einem Stein. Lale hob das Blatt auf, beim Lesen wurde ihr ganz anders, wie sagt man so schön – da geht jemand über mein Grab – ihre Hände fingen an zu zittern, Tränen traten in ihre Augen. Denn da stand:

Fortsetzung folgt

Regeln

Drei vorgegebene Wörter sollen in eine Geschichte mit maximal 300 Wörtern integriert werden.

Die Begriffe der Woche:

Katameran, großspurig, totschweigen

Wortgeber der Woche:

Olpo Olpenator

Schreibeinladung:

Christiane

❤-lichst

Ela

8. Mai 2020 – 75. Jahrestag der Befreiung❗

…Befreiung von NS-Regime, von der Unmenschlichkeit, vom personalisierten Bösen oder wie meine Freundin S. ganz richtig sagt vom Abschaum.

Leider kann man all dies nicht mit Stumpf und Stil ausrotten, aber man kann es kleinhalten und man muss an die Greultaten des sogenannten Dritten Reichs erinnern, sie dürfen NIE vergessen würden. Würde mich jemand fragen, würde ich das Buch Der gelbe Stern von Gerhard Schoenberger zur Pflichtlektüre jeder Schule machen. Ich selbst hatte das Glück eine Lehrerin gehabt zu haben, die in direkter Nachbarschaft zum KZ Theresienstatt aufgewachsen ist. Das kollektive Nichtwissenwollen ihrer Familie und Nachbarn, sie selbst war bei Kriegsende ein 13-jähriges Kind, hat Frau G. wohl nie losgelassen. Deshalb hat sie uns dieses Thema wohl so nahgebracht, uns Bücher lesen und Filme sehen lassen. Wir mussten Referate halten und dabei bin ich auf die wahre Geschichte einer Mutter gestoßen, die zwischen ihren beiden kleinen Töchtern wählen musste, welche leben durfte und welche direkt in die Gaskammer musste. Ist eine größere Perversität, ein ausgeprägter Sadismus denkbar❓Natürlich starben am alle drei, nur musste eines der kleinen Mädchen ganz alleine in den Tod gehen.

Eine der Geschichten, die ich nie vergessen habe und die mich ganz sicher verändert hat. Seit damals, hat mich das Thema nie mehr losgelassen und so waren wir gestern zu dritt (mit Abstand und Maske Stopersteine putzen.

Ich mag die Idee der Stolpersteine, weil sie kalten Fakten, Namen und Geschichten geben. Man steht vor einem Haus und denkt, hier haben ganz normale Menschen wie du und ich gelebt, gelacht geliebt, gelitten, gestritten und geweint. Das einzige, das sie unterschied war ihr Glaube, den die meisten eher nachlässig – wie wir – gelebt haben. Willkürlich wurden sie zuerst mit einem gelben Stern und einem in den Pass gestempelten J für Jude gedemütigt und gebrandmarkt, ihre Kunst wurde brutalste zerstört, bevor sie auf bestialische Weise vernichtet wurden.

Machen wir uns nichts vor, hätte Hitler nicht Juden gehasst, sondern Christen oder aber blonde, blauäugige Menschen, wären die meisten von uns niemals geboren worden.

Heute war beispielsweise ein Stolperstein dabei, den wir geputzt haben für Leo Löwy dabei, sozusagen ein doppelter Löwe und ein solcher muss er in der Tat gewesen sein, denn er hat es geschafft, seine Familie und sich in Sicherheit nach Shanghai zu bringen. Soviel Kampfgeist oder das notwendige Glück, vielleicht auch Geld hatte Familie Schmollenberger nicht, sie alle wurden deportiert und starben in der Gaskammer.

„Kommt es euch wohl zu, Menschen zu verbrennen, weil sie von einer Rasse abstammen, die ehemals ein kleines steiniges Land in der Nähe der Syrischen Wüste bewohnte? Was schert es euch, ob ein Mann eine Vorhaut hat oder nicht, oder ob er seine Osterandacht bei Vollmond im April hält oder am Sonntag darauf?Voltaire

❤-lichst

Ela

Die kleinen Wunder …

Manchmal ist das Leben merkwürdig, ich hatte im September letzten Jahres beschlossen, mich mehr zu engagieren um damit auch Danke zu sagen für mein großes Glück im Unglück. Ja, es ist schon ein kleines Wunder, dass ich nach meiner riesigen OP 2019, wieder so auf die Füße gekommen bin, kaum noch Schmerzen habe, wieder normal arbeiten und meine Mutter pflegen kann und eigentlich auch – verglichen mit den meisten anderen – nur wenig eingeschränkt bin. Das habe ich natürlich in erster Linie meinem wundervollem Arzt, aber auch ganz viel meiner Tochter, die mich vom ersten Tag zuhause an, getriezt hat. Ja, es war hart und ich wollte manchmal so gerne sagen: „Das geht nicht mehr, ich kann nicht“. Das hat sie nicht zugelassen und dafür bin ich hier heute sehr dankbar, denn es geht mir gut.

Nun aber zum Engagement, ich wollte gerne etwas für Kollegen tun, die wie ich lange Krankzeiten hatten, mit Einschränkungen leben müssen oder auch – wie ich – pflegen. Gerade zu diesem Zeitpunkt rief mich ein Kollege an und fragte mich, ob er mich auf die Liste unserer Gewerkschaft für die Personalratswahlen setzen darf, vielleicht auch etwas weiter oben, als letztes Mal. Freudig stimmt ich zu, beteiligte mich am Wahlkampf und landete schließlich auf Platz 6 unserer Liste. Nach der Wahl stellte sich raus, damit war ich zweiter Ersatz, gar nicht schlecht. Ich war zufrieden.

Am Tag der konstituierenden Sitzung hatte ich Urlaub, denn da musste/durfte ich ja nicht hin, eigentlich. Denn irgendwann erreichte mich auf allen Kanälen ein Ruf zu eben dieser Sitzung. Also machte ich mich auf und war pünktlich dort. Zwei der Kollegen vor mir auf der Liste, nahmen ihr Mandat nicht an und dass heißt, ich bin nun tatsächlich Personalrätin und ich freue mich auf die damit verbundene Arbeit und auf die neuen Impulse in meinem Leben. Denn alles Neue ist ja einer Herausforderung und die brauchen wir Menschen, ganz egal wie alt wir sind.

(Kleine) Wunder geschehen eben …

❤-lichst

Ela

Homeoffice für alle❓ Nicht für mich❗

Nachtrag:

Heute gab es ein Gespräch mit einer der zuständigen Stellen, dort wurde mir klar, dass ich anscheinend sogar hier getrackt werde. mein erster Gedanke, ich nehme diesen Artikel direkt vom Blog. Mein zweiter: Nein, das tue ich nicht, erstens habe ich nie Namen oder meinen Arbeitgeber genannt und zweitens, würde ich (habe ich) ihm alles das auch jederzeit (gerne) sagen.

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Genau zwei Wochen durfte ich an zwei Tagen in der Woche im Homeoffice arbeiten, was gut klappte. Dann hieß es wieder ran an den Arbeitsplatz.

Schon vorher hatte ich Mobiles Arbeiten (2 Tage pro Woche) beantragt, mein Arbeitsplatz gibt das her, weil ich zu 40 % für unsere Software zuständig bin.

Mein Grund ist die Pflege meiner Mutter (PG 3), die beispielsweise nichts isst, wenn niemand Zuhause ist, aber auch häufig stürzt und natürlich auch, dass mir durch meinen Rücken alles etwas schwerer fällt als vielen anderem .

Mein Chef sieht das anders …

Er misstraut Computer zutiefst, hält einfach nichts von moderner digitaler Technik. Er sagt, ich habe Personalverantwortung, daher müsse ich immer ansprechbar sein. Interessant ist nur, durch meine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden arbeite ich freitags nicht arbeite. Noch weiter zu verkürzen, kann ich mir nicht leisten. Würde man mir das Homeoffice zuerkennen, könnte ich an 2 Tagen von zu Hause arbeiten, da dies dann den Freitag includiert wäre ich nur einen zweiten Tag körperlich abwesend, könnte aber auch an den Bürotagen kürzer arbeiten. Zudem gibt es ein Telefon, E-Mail sowie Messengerdienste und Videokonferenzen. Im Grunde würde ich dann sogar einen Tag pro Woche mehr arbeiten.

Bisher erschien er mir immer sehr fair, aber hier bewegt er sich kein Stück und so langsam bin ich am Ende meiner Kraft.

Auf der anderen Seite sagen mir Personalrat und Schwerbhindertenbeauftragte, ich hätte ein Recht auf mobiles Arbeiten. Für mich würde ich gar nicht kämpfen, ich mag keinen Streit, aber ich trage die Verantwortung für meine Mutter, die mich ein Leben lang unterstützt und gefördert hat.

Homeoffice ist ja nun nicht mehr und ich kann nicht noch eine Front aufmachen, denn eigentlich bin ich durch Vorkrankungen Risiko- und meine Mutter sogar Hochrisikopatient., aber das behalte ich für mich.

Was tun sprach Zeus❓

Mich macht das traurig und ich bin enttäuscht, weil ich nicht mehr weiß, was tun. Noch ein Dienstpostenwechsel für die letzten paar Jahre oder standhaft bleiben.

Was würdet ihr tun❓

❤-lichst

Ela