Bist du traurige Gewinnerin oder glückliche Verlierin❓

Erinnerst du dich❓ Ich hatte hier von meinem Wunsch erzählt, einen Teil meiner Arbeitszeit mobil arbeiten zu wollen, ohne meinen Dienstposten dafür wechseln zu wechseln. Grund für diesen Wunsch ist mein nach fünf Operationen fragiler Rücken und die Pflege meiner Mutter.

Im Kampfmodus

Ich habe es nicht eingesehen meinen Arbeitsplatz aufzugeben, auch wenn mein Chef es anders sieht, weil in meinen Augen kaum ein Dienstposten geeigneter dafür ist. Ich fand es ungerecht, zu all den den Beschwernissen auch noch bestraft zu werden und wieder neu anfangen zu müssen. Zumal ich mich schrecklich geärgert habe, weil mir nicht nur dieser Blog, sondern auch vorgeworfen wurde, dass ich gewählte, aber nicht freigestellte, Personalrätin bin

An irgendeinem Punkt übersah ich, das es mir schon länger nicht mehr um den Job ging, den ich inzwischen eher langweilig finde (es hat sich viel verändert), vielmehr war ich im Kampfmodus. David (ich) wollte es dem großen Goliath (mein Chef) zeigen und – verdammt – ich wollte gewinnen. Wie in jedem guten Märchen kam dann auch bei mir eine gute Fee vorbei, mit der ich ein langes Gespräch über meine Motivation bleiben zu wollen führte.

Ich war sauer, aber so richtig und ich hatte Angst vor der Veränderung, wenige Jahre vor der Pension noch einmal neu anzufangen.

Klar ist, ich brauche das Mobile Arbeiten, sonst bin ich ganz schnell Frühpensionärin. Ich brauche um gesund zu bleiben viel Bewegung und längere Pausen. und meine alte kranke Mutter braucht meine Gegenwart und Hilfe. Genau das ist im Mobilen Arbeiten bei meinem AG möglich, wir müssen nur die Stunden des Mobilen Arbeitens angeben und dann können wir uns die Zeit frei einteilen..

Nachdem die Erkenntnis über meine Gründe bei mir angekommen war, kam irgendwann auch der Moment, in dem ich mir eingestehen konnte, dass eine neue Stelle ja auch eine schöne Herausforderung sein kann.

Loslassen

An diesem Punkt war es dann ganz einfach loszulassen und sich auf das zu freuen was da kommen mag.

Und sonst so

Ich glaube, diese Situation ist auf viele andere übertragbar. Man hat eine gute Figur, möchte aber größere Brüste, schmalere Hüften, eine zarte Taille, längere Beine oder weniger Kilos haben. Rennt man diesem Ideal Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr hinterher. Mit etwas Glück hat man nicht den Mut oder nicht die finanziellen Mittel für kosmetische Eingriffe. Mit noch mehr Glück trifft einen irgendwann die Erkenntnis:

Ich bin die, die ich bin und das ist auch gut so. Wer mich so nicht will, bekommt mich anders, erst recht nicht❗

Hilflos bin ich trotzdem nicht, ich kann dafür kämpfen, gesund zu leben und das best mögliche Ich zu werden. Habe ich nun gewonnen oder verloren❓

Ähnlich ist es doch auch mit der Liebe, man kämpft und kämpft, bis man irgendwann merkt, sie/er passt eigentlich gar nicht zu mir und glücklich würde ich mit ihm/ihr eh nicht. Und schon ist man offen …

Ich zum Beispiel habe Jahrzehnte darum gekämpft, ganz normal zu sein und auszusehen. War jedes Mal todunglücklich, wenn irgend jemand bemerkte, dass mein Rücken nicht ist, wie alle anderen. Diesen Kampf hatte ich schon verloren, bevor er begann. Spätestens nach der letzten OP und seitdem meine Füße ferne Galaxien für mich sind, musste ich mir eingestehen: Ja, ich habe ein Handicap und mit dem muss ich leben, weil die Alternative ist echt sch***e. Seitdem ich offensiv mit dem Thema umgehe, geht es mir sehr viel besser, ich traue mir mehr (zu), und es ist, als wäre eine Last von mir abgefallen.

In diesem Sinne, frage dich immer, was DU wirklich willst und was gut für DICH ist, denn …

… dann kann Verlieren durchaus ein Gewinn sein❗

Jetzt würde mich noch sehr interessieren, welche Kämpfe gegen Windmühlem du schon geführt hast und ob auch DU schon glücklicher Verlierer*in warst❓❓❓

❤-lichst

Ela

Die kleinen Wunder …

Manchmal ist das Leben merkwürdig, ich hatte im September letzten Jahres beschlossen, mich mehr zu engagieren um damit auch Danke zu sagen für mein großes Glück im Unglück. Ja, es ist schon ein kleines Wunder, dass ich nach meiner riesigen OP 2019, wieder so auf die Füße gekommen bin, kaum noch Schmerzen habe, wieder normal arbeiten und meine Mutter pflegen kann und eigentlich auch – verglichen mit den meisten anderen – nur wenig eingeschränkt bin. Das habe ich natürlich in erster Linie meinem wundervollem Arzt, aber auch ganz viel meiner Tochter, die mich vom ersten Tag zuhause an, getriezt hat. Ja, es war hart und ich wollte manchmal so gerne sagen: „Das geht nicht mehr, ich kann nicht“. Das hat sie nicht zugelassen und dafür bin ich hier heute sehr dankbar, denn es geht mir gut.

Nun aber zum Engagement, ich wollte gerne etwas für Kollegen tun, die wie ich lange Krankzeiten hatten, mit Einschränkungen leben müssen oder auch – wie ich – pflegen. Gerade zu diesem Zeitpunkt rief mich ein Kollege an und fragte mich, ob er mich auf die Liste unserer Gewerkschaft für die Personalratswahlen setzen darf, vielleicht auch etwas weiter oben, als letztes Mal. Freudig stimmt ich zu, beteiligte mich am Wahlkampf und landete schließlich auf Platz 6 unserer Liste. Nach der Wahl stellte sich raus, damit war ich zweiter Ersatz, gar nicht schlecht. Ich war zufrieden.

Am Tag der konstituierenden Sitzung hatte ich Urlaub, denn da musste/durfte ich ja nicht hin, eigentlich. Denn irgendwann erreichte mich auf allen Kanälen ein Ruf zu eben dieser Sitzung. Also machte ich mich auf und war pünktlich dort. Zwei der Kollegen vor mir auf der Liste, nahmen ihr Mandat nicht an und dass heißt, ich bin nun tatsächlich Personalrätin und ich freue mich auf die damit verbundene Arbeit und auf die neuen Impulse in meinem Leben. Denn alles Neue ist ja einer Herausforderung und die brauchen wir Menschen, ganz egal wie alt wir sind.

(Kleine) Wunder geschehen eben …

❤-lichst

Ela

Homeoffice für alle❓ Nicht für mich❗

Nachtrag:

Heute gab es ein Gespräch mit einer der zuständigen Stellen, dort wurde mir klar, dass ich anscheinend sogar hier getrackt werde. mein erster Gedanke, ich nehme diesen Artikel direkt vom Blog. Mein zweiter: Nein, das tue ich nicht, erstens habe ich nie Namen oder meinen Arbeitgeber genannt und zweitens, würde ich (habe ich) ihm alles das auch jederzeit (gerne) sagen.

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Genau zwei Wochen durfte ich an zwei Tagen in der Woche im Homeoffice arbeiten, was gut klappte. Dann hieß es wieder ran an den Arbeitsplatz.

Schon vorher hatte ich Mobiles Arbeiten (2 Tage pro Woche) beantragt, mein Arbeitsplatz gibt das her, weil ich zu 40 % für unsere Software zuständig bin.

Mein Grund ist die Pflege meiner Mutter (PG 3), die beispielsweise nichts isst, wenn niemand Zuhause ist, aber auch häufig stürzt und natürlich auch, dass mir durch meinen Rücken alles etwas schwerer fällt als vielen anderem .

Mein Chef sieht das anders …

Er misstraut Computer zutiefst, hält einfach nichts von moderner digitaler Technik. Er sagt, ich habe Personalverantwortung, daher müsse ich immer ansprechbar sein. Interessant ist nur, durch meine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden arbeite ich freitags nicht arbeite. Noch weiter zu verkürzen, kann ich mir nicht leisten. Würde man mir das Homeoffice zuerkennen, könnte ich an 2 Tagen von zu Hause arbeiten, da dies dann den Freitag includiert wäre ich nur einen zweiten Tag körperlich abwesend, könnte aber auch an den Bürotagen kürzer arbeiten. Zudem gibt es ein Telefon, E-Mail sowie Messengerdienste und Videokonferenzen. Im Grunde würde ich dann sogar einen Tag pro Woche mehr arbeiten.

Bisher erschien er mir immer sehr fair, aber hier bewegt er sich kein Stück und so langsam bin ich am Ende meiner Kraft.

Auf der anderen Seite sagen mir Personalrat und Schwerbhindertenbeauftragte, ich hätte ein Recht auf mobiles Arbeiten. Für mich würde ich gar nicht kämpfen, ich mag keinen Streit, aber ich trage die Verantwortung für meine Mutter, die mich ein Leben lang unterstützt und gefördert hat.

Homeoffice ist ja nun nicht mehr und ich kann nicht noch eine Front aufmachen, denn eigentlich bin ich durch Vorkrankungen Risiko- und meine Mutter sogar Hochrisikopatient., aber das behalte ich für mich.

Was tun sprach Zeus❓

Mich macht das traurig und ich bin enttäuscht, weil ich nicht mehr weiß, was tun. Noch ein Dienstpostenwechsel für die letzten paar Jahre oder standhaft bleiben.

Was würdet ihr tun❓

❤-lichst

Ela

Beam me up …

Ich bin natürlich auch bei Instagram und ich liebe Fotomontagen.

Was fehlt mir zur Zeit am meisten? Reisen und vor allem das Meer. Daher habe ich mir vorhin ein Einhorn gebastelt, dass mich hinbringt, wohin immer ich möchte. Sorgen lasse ich einfach hinter mir. Na ja, in meinen Träumen …

Wovon träumst du❓

❤-lichst

Ela

Wir schützen unsere Alten und Kranken❗ Schützen wir sie❓

Ja, ja, ich weiß, schon wieder Corona, da müsst ihr jetzt stark sein. Meine Mutter ist alt, schwer vorerkrankt. Somit ist sie eine sogenannte Hochrisikoperson (was für ein blödes Wort!). Weil sie eine solche ist, kam sie seit Mitte Februar, als wir aus Mailand kamen – Corona war da noch etwas, das uns nichts anhaben konnte – nicht mehr aus dem Haus, sie sieht mich, weil sie mit mir lebt und anfangs noch meine Tochter, die sich als Ärztin in einem Krankenhaus mit Coronafällen nun aber nicht mehr nach Hause traut und bei einer Freundin wohnt. Gerade als die Ausgangssperren begannen und der Coronatest zum Glück negativ war, fing mein Urlaub an, fünf Wochen war ich Daheim, weil der alte Urlaub weg musste.

@privat

Ab dieser Woche nun bin ich zwei Tage im Büro und zwei im Homeoffice. Für meine Mutter waren schon die Wochen mit mir nicht einfach, ich bin kein großes Plappermäulchen, lese viel, bin ewig am Schreiben und das bisschen Haushalt, Einkaufen u.s.w. (mein Traumurlaub!). Aber immerhin konnten wir in Ruhe frühstücken, ich habe mir Zeit für sie genommen und wir haben von (irgendwann) kommenden Urlauben und besseren Zeiten geträumt, meine Tochter hat täglich angerufen. Doch jetzt sitzt sie an meinen Bürotagen neun Stunden ganz allein in der Wohnung, liest zwar viel, eine begeisterte Fernseherin war sie noch nie und viel mehr geht aus gesundheitlichen Gründen nicht.

Doch jedes Mal wenn in den Nachrichten wieder vom Hochrisikopatienten die Rede ist, bekommt meine Mutter große Angst, die sich irgendwann zu einer Depressionen auswuchs, inzwischen vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht vom Tod spricht und weint. Mir zerbricht dann fast das Herz und ich weiß, sie muss unbedingt wieder raus, sonst stirbst sie tatsächlich an Corona, wenn auch nicht am Virus direkt. Ich habe jetzt beschlossen, dass wir am Sonntag in den Zoo (mit entsprechendem Schutz) gehen und hoffe, das hilft ein wenig.

Jetzt frage ich mich, was machen allein lebende Menschen, die ebenfalls alt und/oder vorerkrankt sind, sich nicht nach draußen trauen oder können und als einzige Gesellschaft, ihr selten klingendes Telefon, den Fernseher und hoffentlich Bücher haben. Ich stelle mir das unglaublich belastend vor, ich würde wahrscheinlich meinen Wänden Namen geben und so langsam durchdrehen. Dabei bin ich gesund und kann mich auf so viele Weise beschäftigen. Gestern habe ich in einer Zeitschrift, von einem Netzwerk gelesen, dass die Alterseinsamkeit bekämpft und eine Telefonhotline eingerichtet hat. Eine tolle Initiative, wie ich finde.

Noch schlimmer müssen die Menschen in Alten- und Pflegeheimen dran sein, die keinen Besuch mehr bekommen dürfen, oft halb vergessen sind und auch im Heim nur in ihrem Zimmer sitzen, wenn es hochkommt ein paar mal am Tag eine Pflegekraft sehen. Zu alledem was ja wirklich schon genug wäre, kommt der Todesengel der über ihnen schwebt. Was muss in diesen Menschen vorgehen, wenn sie lesen, dass in einigen Heimen die Bewohner wirklich sterben wie die Fliegen? Diese (Todes-)Angst vermag ich mir gar nicht vorzustellen. Spätestens dann wird das Virus zur ganz persönlichen Bedrohung. Denn auch, wenn manche sogenannte Experten ja meinen, dass es doch nicht so schlimm sei, weil Menschen über 80 ja sowieso nicht mehr allzu lange Zeit haben. Ich sehe das anders, vielleicht weil ich mit einem Menschen in diesem Alter lebe, die meisten alten Menschen würden gerne noch die ihnen verbleibende Zeit nutzen, haben Wünsche und Träume. Ich durfte mal eine Dame interviewen die kurz vor ihrem 102 Geburtstag stand, viel Pläne hatte und sich auf verschiedene Ereignisse sehr freute.

❤-lichst

Ela

Ist Lächeln gefährlich❓

Schreibe ich über Corona oder lass ich es? Die Entscheidung finde ich echt schwierig. Natürlich mache ich mir meine Gedanken, was ist, was wird sein? Andernfalls wäre ich wohl eine totale Ignorantin. Auf der anderen Seite prasselt schon soviel Corona auf uns ein, dass man sich am liebsten, die Ohren zuhalten würde. Daher versuche ich ganz bewusst nicht nicht ständig mit der Pandemie zu beschäftigen, ich schaue die Nachrichten und eventuell noch das Special und dann ist es auch gut.

Ich bin sehr brav, halte mich an alle Vorgaben. Ich habe gerade Urlaub und bin froh darüber, weil ich mir Sorgen um meine 85-jährige Mutter mache. Ansonsten habe ich großes Vertrauen in mein Imunsystem. Was mich selbst wundert ist, dass ich keine Angst habe und von jeglicher Panik weit entfernt bin.

Schon als Kind – ich war nicht gerade eine begeisterte Schülerin – habe ich immer mit Kuchhusten- oder Masernkindern gespielt. Das war total bekloppt, ich weiß, aber ich war ca. 10 Jahre alt und tatsächlich habe ich mich nie angesteckt. Nur die Windpocken bekam ich, natürlich in den Ferien und als wir in den Urlaub wollten.

Verlassen kann man sich darauf nicht, daher ist #abstandhalten und #zuhausebleiben ja auch so wichtig.

Ein wenig wundere ich mich, wie gut ich die Einschränkungen aushalte und inzwischen sogar das positive sehe. Ewig waren meine Familie (wir wohnen zusammen) uns nicht mehr so nah, wir reden, diskutieren, lachen und schauen gemeinsam fern. Ich komme endlich mal dazu sämtliche Schränke auszumisten. Ich backe unser Brot selbst und werde meine Terrasse frühlingsschön machen. Wie schön ist es doch ist, mal wieder in Ruhe ein Buch zu lesen und Musik zu hören. Ich schreibe in einer Tour und bin mir selbst zu langsam.

Klar bin ich auch traurig, gerade jetzt, würde ich eigentlich, in einem wunderschönen Hotel in Binz einen Cocktail auf den Urlaubsanfang trinken. Morgen früh würde ich einen langen Strandspaziergang machen. Es ist echt Sch***, aber hey meine Lieben und ich sind (noch) gesund, wir werden hoffentlich nicht in existenzielle Nöte geraten. Sehr froh bin ich auch, nicht allein zu leben und auch dafür, dass wir uns so gut verstehen.

Dankbar bin ich aber auch, all den Menschen, die gegen die Seuche und damit für uns kämpfen. Ich hoffe so sehr, uns bleiben italienische Verhältnisse erspart und dafür bleibe ich gerne Zuhause.

Was mich hingegen anko**t, ist die offenbar allgemein verbreitete Auffassung, das Lächeln das Infektionsrisiko signifikant erhöht, denn ob draußen oder drinnen, es lächelt kein Mensch mehr. Dabei wäre das in Zeiten, wo wir Abstand halten müssen doch der kürzeste Weg um den anderen zu vermitteln: Alles wird gut und du bist nicht alleine.

In diesem Sinne:

Lächelte und Die Welt verändert sich!

(Buddha)

❤-lichst

Ela

Woher, Wohin und Warum? – Gedanken im November

Allerheiligen, Totensonntag, Buß-und Bettag und Volkstrauertag, alles in einem einzigen Monat, dazu trübes, dunkles und nasskaltes Wetter, da bleibt im November die Nachdenklichkeit nicht aus. Bei mir kommt in diesem Jahr noch der 10. Todestag meines liebsten und besten Freundes, der sich am 5. November 2009 das Leben nahm, dazu.

@pasja1000, Pixabay

Keiner kennt die Antwort auf die Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum gibt es mich? Aber fast jeder legt sich Antworten zurecht, für die einen ist es die göttliche Allmacht, für Naturwissenschaftler nur Biologie und chemische Vorgänge, wieder andere glauben an den Weg durch viele Leben bis zum Nirwana und manch einer verdrängt einfach und lässt diese Frage gar nicht zu.

@MeHe, Pixabay

Mit Anfang 20 hatte ich eine Angsterkrankung, ich lebte mit der ständigen Angst im nächsten Moment tot umzufallen oder morgens nicht wieder aufzuwachen. Es war eine wirklich schlimme Zeit, die ich nie wieder erleben möchte. Gerettet hat mich ein sehr weiser, alter Arzt, der folgenden Satz zu mir sagte:

Das Leben verteilt keine Garantiekarten

Im ersten Moment war ich sehr enttäuscht, das war nicht die von mir erhoffte Wunderpille. Aber nach einiger Zeit, fingen die grauen Zellen an zu arbeiten und ich konfrontierte mich mit den Themen Tod und Sterben. Ich las die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross und beschäftigte mich bewusst mit dem grausamen Sterben meiner Großmutter, das ich mit acht Jahren hautnah erlebte und von mir kleinen Mädchen verdrängt wurde. Heute glaube ich, dass das der Auslöser meiner Angsterkrankung war. Tatsächlich verschwand die Angst nach der Konfrontation nach und nach.

Ein weiteres einschneidendes Erlebnis war der Fund eines Toten am frühen Morgen in unserer damaligen Straße. Ich musste mich ja versichern, dass der Mann wirklich tot war und sah ihn mir daher sehr gut an und prüfte die Vitalfunktionen. In diesem Moment wurde mir klar, dass wir wirklich eine Seele haben, denn das was da lag, war kein Mensch mehr, sondern nur noch eine leere Hülle.

An was glaube ich?

Ich bin überzeugt, dass es immer ein „Ich“ geben wird. Ob das eine Ela 2.0, 20.0 oder Karlheinz 1.0 sein wird weiß ich hingegen nicht. Wenn man sich mal umschaut, fällt doch auf, dass die meisten Menschen in ihrem Leben soviel wie möglich sehen, erleben, tun wollen. Things to do bevor you die, sind weit verbreitet. Jede Religion kennt in irgendeiner Weise das ewige Leben. Können denn alle irren und in Wirklichkeit bedeutet unser Tod nur Ende, Aus und Vorbei? Ich glaube nicht!

Ich kann mich erinnern, dass ich mal zu meinem Vater sagte: „Man soll doch immer so leben, als wäre heute der letzter Tag deines Lebens. Darauf hat er mir, dieser große, laute und poltrige Kerl einen sehr weisen Rat gegeben:

Lebe besser immer so, als wäre heute der ERSTE Tag deines Lebens, denn jeder neue Tag könnte der Anfang einer wunderbaren Reise sein.

Heute weiß ich, wie recht er hatte, leider kann ich ihm dies nicht mehr sagen, weil er nur wenig älter wurde, als ich heute bin.

In den letzten drei Jahren wurde ich ganz schön auf die Probe gestellt und musste all meinen Mut zusammennehmen, sogar den, von dem ich nicht einmal ahnte, dass ich ihn habe. Aber von dieser Reise und warum es sich lohnt zu kämpfen erzähle ich euch ein anderes Mal!

Macht es euch schön und nutzt eure Chancen.

Eure nachdenkliche und dankbare

Ela ❤

60 … au Weia

Ich habe wieder Lust auf meinen Blog und habe die Unter-Überschrift geändert in: “60… au weia”. Warum? Ich werde Ende nächsten Jahres 60 und daran habe ich ganz schön zu knabbern. Ab 60 war man für die junge Ela einfach alt und wenn ich mir nun vorstelle, jemand würde mich als ältere ganz zu schweigen als alte Dame  bezeichnen, löst das bei mir akuten Brechreiz aus.

Und ja, ich weiß, Alter ist nur eine Zahl, man ist nur so alt, wie man sich fühlt, 60 ist kein Alter, 60 ist die neue 40 und bla, bla, bla. Trotz alledem und dem Wissen, keine (gute) Alternative zu haben, macht mir diese Zahl Angst, selbst der Tod rückt näher, mein Vater und meine Großmütter wurden jeweils nur 62. Vielleicht werde ich ja auch gebrechlich und/oder dement? Sind die guten Jahre vorbei? Gerade jetzt, wo ich ( wie es aussieht) bald wieder schmerzfrei werde leben dürfen? Natürlich kenne auch ich die tollen Frauen, denen das Alter anscheinend nichts anhaben kann. So starb z.B. die von mir sehr verehrte Doris Day gestern nit 97 und war bis kurz vor ihrem Tod topfit. Jane Fonda sieht mit über 80 sensationell aus, wenn auch mit

Nachhilfe. Iris Berben hat so gar nichts von einer alten Dame. Aber ich habe auch jeden Tag meine Mutter vor mir, die ich pflege. Im Kopf ist sie fit wie ein Turnschuh, aber der Körper will in vieler Hinsicht nicht mehr so Recht.

Es gibt inzwischen wirklich viele ü50-Blogs, aber die, die sich mit der nächsten Dekade befassen sind Mangelware, obwohl gerade in ihr so vieles passiert, allein schon durch das Erreichen des Rentenalters, dessen Planung und die damit verbundene neue Freiheit. Da mich das alles schon heute beschäftigt, werde ich versuchen, diese Lücke ein bisschen kleiner zu machen.

Ich jedenfalls möchte auch zwischen 60 und 70 gesund, fit und attraktiv sein und in den nächsten 1,5 Jahren werde ich versuchen, mir gute Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Bist du dabei?

💋💋💋 Ela

Lange nichts gehört … Skoliose und Flatback

Habt ihr euch gewundert, wo ich abgeblieben bin?

Nun, ganz kurz gesagt, die zweite Hälfte des letztes Jahres war (zu) aufregend und unglaublich anstrengend. Meine Mutter schwebte zweimal in akuter Lebensgefahr, war dann total verwirrt und meinem Rücken ging es immer schlechter.

Zum Glück geht es aufwärts, der Kopf meiner Mutter ist wieder völlig klar und das mit 84!!! „Gott sei Dank!!!“. Körperlich geht es mit ihr ebenfalls – wenn auch langsam – bergauf.

Ich mache endlich Nägel mit Köpfen und lasse nun doch die große OP machen. Zu diesem Zeitpunkt auch, weil es gerade so gut passt. Meine Tochter hat Zeit sich um uns zu kümmern. Schon morgen fahre ich los und Montag wird meine Skoliose ein zweites Mal nach 43 Jahren operiert. Ich habe ganz schön Schiss, die OP soll 6 Stunden + dauern und ist wahrlich kein Spaziergang. Falls es euch interessiert, könnt ihr mir auf meinem Weg zu (hoffentlich) weniger Schmerzen und mehr Laufen folgen, dafür habe ich einen neuen Blog:

https://dieskolioseoldie.wordpress.com

Bei Instergram bin ich auch zu finden unter:

@skoliose_oldie

Ich habe mich dazu entschieden, weil es in Deutschland kaum Informationen zum Flatback-Syndrom gibt. Dabei handelt es sich um eine Folgeerkrankung der Wirbelsäulenversteifung bei Skoliose nach Harrington, die so bei so ziemlich allen in den 60iger, 70iger und 80iger Jahren Operierten durchgeführt wurde. Alle die damals den Harringtonstab erhalten haben, dürften gute Chancen auf das Flatbacksyndrom haben.

Liebste Grüße

Ela

Natürlich ich!

Gerade habe ich bei einer Bloggerkollegin gelesen, sie hat sich erstmal wieder ihre Spritzen setzen lassen, um wieder einigermaßen faltenfrei durchs Leben gehen zu können.

Das klingt so herrlich einfach, oder? Wie der berühmte Knopf zum Ausschaltens, des Alter(n)s. Aber leider, „Natürlich ich!“ weiterlesen