Manchmal ist das Leben merkwürdig, ich hatte im September letzten Jahres beschlossen, mich mehr zu engagieren um damit auch Danke zu sagen für mein großes Glück im Unglück. Ja, es ist schon ein kleines Wunder, dass ich nach meiner riesigen OP 2019, wieder so auf die Füße gekommen bin, kaum noch Schmerzen habe, wieder normal arbeiten und meine Mutter pflegen kann und eigentlich auch – verglichen mit den meisten anderen – nur wenig eingeschränkt bin. Das habe ich natürlich in erster Linie meinem wundervollem Arzt, aber auch ganz viel meiner Tochter, die mich vom ersten Tag zuhause an, getriezt hat. Ja, es war hart und ich wollte manchmal so gerne sagen: „Das geht nicht mehr, ich kann nicht“. Das hat sie nicht zugelassen und dafür bin ich hier heute sehr dankbar, denn es geht mir gut.
Nun aber zum Engagement, ich wollte gerne etwas für Kollegen tun, die wie ich lange Krankzeiten hatten, mit Einschränkungen leben müssen oder auch – wie ich – pflegen. Gerade zu diesem Zeitpunkt rief mich ein Kollege an und fragte mich, ob er mich auf die Liste unserer Gewerkschaft für die Personalratswahlen setzen darf, vielleicht auch etwas weiter oben, als letztes Mal. Freudig stimmt ich zu, beteiligte mich am Wahlkampf und landete schließlich auf Platz 6 unserer Liste. Nach der Wahl stellte sich raus, damit war ich zweiter Ersatz, gar nicht schlecht. Ich war zufrieden.
Am Tag der konstituierenden Sitzung hatte ich Urlaub, denn da musste/durfte ich ja nicht hin, eigentlich. Denn irgendwann erreichte mich auf allen Kanälen ein Ruf zu eben dieser Sitzung. Also machte ich mich auf und war pünktlich dort. Zwei der Kollegen vor mir auf der Liste, nahmen ihr Mandat nicht an und dass heißt, ich bin nun tatsächlich Personalrätin und ich freue mich auf die damit verbundene Arbeit und auf die neuen Impulse in meinem Leben. Denn alles Neue ist ja einer Herausforderung und die brauchen wir Menschen, ganz egal wie alt wir sind.
(Kleine) Wunder geschehen eben …
❤-lichst
Ela