Tag 290: Reisebericht London/Cardiff, Teil VII – Bye bye Wales und nackte Fakten

Farewell Cardiff

Jede noch so schöne Reise geht leider vorbei, als wir an diesem Morgen aufwachen, bleiben uns nur noch eun paar Stunden in Cardiff und was tut die Sonne wieder? Richtig, strahlen!

Nachdem wir unsere sieben Sachen zusamnen gekramt und gefrühstückt haben, checken wir aus und fragen an der Rezeption nochmal detailiert, wo der Flughafenbus hält und erfahren: genau gegenüber.

Unsere letzten 90 min machen wir noch einen kleinen Bummel und kaufen fix noch ein Kleid, in das sich J. bereits am ersten Tag verliebt hat. Es ist tatsächlich von einer englischen Firma, die wirklich schöne Sachen hat. Danach wird  es auch schon Zeit…

Der Bus bringt uns in 40 min für 5£ zum Flughafen Cardiff, der klein und schnuckelig ist. Endlich mal wieder kurze Wege am Flughafen. Bis darauf, das Willi (der Rollator) zunächst mal als potentielle Gefahr eingestuft wird und E. darüber not amused ist, wir eine Treppe überwinden müssen, klappt alles prima.

Wir fliegen mit flybe, direkt von Cardiff nach Berlin Schönfeld. Der Flug verläuft prima und 100 min später sind wir wieder Daheme.

Zum Schluss noch ein paar Fakten:

Flüge und Transfer: 

Hinflug mit Easyjet von Berlin Schönefeld nach London Gatwick (ca 30 min), Preis p. P. ca. 34 €; Gatwick Express ca. 20 £ p. P., Taxi von Victoria Station bis Southbank 18 £

Rückflug mit Flybe von Cardiff nach Berlin Schönefeld ca. 130 € p.P. incl. Sitzplatz und Gepäck, Bustransfer 5 £ p.P.

Zug London Paddington nach Cardiff (2.20 Std.) p.P. ca. 60 €

Hotels

Unsere Aussicht

LondonPark Plaza County Hall (****, Tolles Zimmer, herrliche Aussicht,gutes Frühstück, 1a-Lage) für im Dreibett-Zimmer (kostenloses Upgrade zur Juniorsuite) für 2 Nächte für 3 inkl. Full English Breakfast ca. 510 €

Clayton Hotel Cardiff

CardiffClayton Hotel Cardiff  (****, gutes etwas enges Zimmer, keine gute Aussicht, top Lage, gutes englisches Frühstück) Dreibettzimmer für 4 Nächte incl. Frühstück ca. 500 €

Falls du Fragen hast, immer her damit 🙂

Das war es leider schon und wissen jetzt schon, England sieht uns wieder!

Tag 289 – Reisebericht London/Cardiff, Teil VI: Mehr Meer in Penarth

Wie könnte es anders sein, ein Urlaub und kein Meer, das geht doch (bei uns) nicht. Also machen wir uns nach dem Frühstück auf, einen alten Badeort zu erkunden, Penarth, der quasi neben Cardiff liegt.

Aber erstmal müssen wir die richtige Bushaltestelle finden und irgendwie ist Cardiff heute anders, trubeliger. Viele Jugendliche sind unterwegs mit einheitlichen T-Shirts in grün bzw. rot. Sogar Alkohol fließt schon. Sehr seltsam. Abends stellt sich heraus, die Universitäten von Cardiff und Swansea treten sportlich und wohl auch puncto Trinkfestigkeit gegeneinander an.

So sind wir ganz froh, aus dem Weg zu sein und irgendwann sind wir auch an der richtigen Bushaltestelle. Ich frage den Busfahrer, ob er nach Penarth fragt, er kratzt sich am Kopf und guckt mich verständnislos an, erst als Töchting hinter mir „Penaaaaaaaaaarth“ intoniert, nickt der Mann freudig. Die Fahrt ist richtig schön, an der Bay entlang, weiter am Meer und dann wieder durch Ortschaften, die auch in Barnaby Tatort sein könnten. Die Fahrt geht fast zu schnell vorbei (ca. 30 min) und der Muffelkopf von Fahrer hat uns – trotz Bitte – nicht gesagt, wo die Stadtmitte zum Aussteigen ist. Okay, es war auch nicht wirklich notwendig, man sieht es sofort.

Zu meinem großen Vergnügen sieht es auch hier wieder hauptsächlich viktorianisch  aus und sogar eine Arcade gibt es auch hier. Um den Hauptplatz gruppieren sich hübsche alte Gebäude mit vielen süßen Läden.

Wir landen in einer Buchhandlung, ich erstehe ein total schönes Buch, dass den Ort heute und früher vergleicht. Die Buchhändlerin erzählt uns, dass ihre Tochter nächstes Semester in Berlin studiert und freut  sich, dass uns ihre Heimat Wales so gut gefällt. In Penarth leben wohl viele gut situierte Pensionäre, was man auch an der in den Schaufenstern gezeigten Auswahl erkennt.

wp-1492933533517.Nach einem wirklich ausgezeichneten Kaffee wollen wir aber endlich ans Meer und machen uns immer abwärts, vorbei an schönen alten Villen auf den Weg.

Auf die Villen folgt der wunderschöne Alexandra Park der am Berg angelegt wurde.


Ein herrlicher Spaziergang führt uns nach unten und wir freuen uns, als das Meer, besser gesagt der Bristol Kanal vor uns auftaucht.

Vor uns liegt die wunderschöne historische Seebrücke, moderne und alte Gebäude, der Kiesstrand, die lange Promenade und natürlich das Wasser.

Es ist früh im Jahr, vieles ist noch gar nicht geöffnet, aber schön ist es auf jeden Fall und es juckt mächtig in den Füßen, wenn ich mit die Steilküste ansehe, dort beginnt ein wohl traumschöner Fernwanderweg. Manchmal verfluche ich meinen blöden Rücken, echt!

wp-1492933659415.

wp-1492933533532.

Nachdem wir über die Seebrücke spaziert sind, von einer Bank die Kinder mit ihrem Eis und die Möwen die ihre Bahnen zogen, beobachtet hatten, ging es auf die Promenade. Wie immer und überall ärgerten wir uns über die Bausünden, die es natürlich auch hier gibt. Ein Hoch auf unseren Denkmalschutz, der zumindest heute darauf achtet, dass wir schöne alte Gebäude nicht verschandeln.

20170422_100250-1209x841Solch böse Gedanken kommen bestimmt von unseren knurrenden Mägen, also macht J. dei Späherin und wird schnell fündig. Mitten in der Woche und in der Nebensaison haben nur zwei Lokale geöffnet. Ein Italiener und ein Restaurant The Fig Tree mit moderner englischer Küche. Nachdem E. sich vergewissert hat, dass The Fig Tree wirklich keine andere Art Etablisment ist, sondern, dass der Name nur Der Feigenbaum heißt und ganz anders geschrieben wird 😉 und das Restaurant schon bezaubend aussieht,  beschließen wir mutig zu sein.

20170422_101003-1209x1422Wir werden nicht enttäuscht, schon die Suppen und meine Vorspeise (In Rotwein (?) eingelegte Birnen mit Gorgonzola und Wallnüssen) war absolut köstlich.

20170405_135542-1612x1209 Als Hauptgang wählen E. und ich – na was muss man in England am Meer essen? – Fish & Chips. Und es war lecker, aber sowas von, der Fish war so frisch, dass er fast von der Gabel fiel, der Teig drum herum knusprig und fluffig und die Remoulade ein Gedicht zu den genau richtigen Pommes. Ein Genuß in herrlicher Umgebung mit fanastischem Blick und zu zivilen Preisen. Für ein Dessert hatten wir leider keinen Platz  mehr und schleppten uns nur müde, zufrieden und satt zurück zur Seebrücke, auf einen der Balkone, schauten aufs Meer, entspannten und wurden ein wenig traurig, ob unserer morgigen Heimreise.

20170422_101054-1209x954

wp-1492933659414.Als unser Essen etwas gesackt war, gab es noch ein Eis auf die Faust und einen kleinen Spaziergang in die andere Richtung vorbei am alten Badehaus und dann zur Bushaltestelle, wo wir tatsächlich einen Bus bis fast zum Hotel erwischten.

Abends war dann nochmal Cardiff angesagt …

Ein Teil kommt noch …

Liebste Grüße

Ela

P.S. Funktioniert es so besser mit den Fotos?

Tag 287 – Reisebericht London/Cardiff, Teil V: Ein Schloß, die Arcades und Shopping bei Prinz Charles

War nun, nachdem wir das Highlight mit Doctor Who hinter uns hatten, die Luft raus? Nein ganz im Gegenteil, nun freuten wir uns total, ein bisschen mehr von Cardiff zu sehen und bei mir kribbelte das Shoppingfieber.

Nach frisch gebratenen Fried Eggs (Spiegeleier) mit sehr leckeren Beilagen und gutem Kaffee ging es dann ganz gemütlich los in Richtung Innenstadt. Heute wollten wir uns treiben lassen und so war der einzige fixe Punkt auf unserer Liste Cardiff Castle, weil der Reiseführer so davon  geschwärmt hatte und wir alle auf Schlösser stehen.

Aber als erstes mussten wir zum Friseur, na ja eigentlich nur E., da es ja kein barrierefreies Zimmer gab, hatten wir nur eine Badewanne, da kommt unsere Mömi. nicht rein, respektive nicht wieder raus.

Vielleicht wundert ihr euch auch, wie ich das mit meinem Bein alles schaffe. Erstens habe ich auch daheim Schmerzen und zum anderen muss ich bis zur OP leider starke Schmerzmittel nehmen. Ach ja und meinen armen Begleiterinnen hörten von mir ständig: “ Ich muss mich kurz hinsetzen“, was auch großzügig genehmigt wurde. Meine Ärztin meinte, ich solle am besten mal den ganzen Krankheitskram aus dem Kopf bekommen, damit dieser frei wird.

Gleich am Anfang der Royal Arcade (ja, insgeheim hatten wir uns wohl alle vorgenommen, die Arkaden heute  gründlicher zu erkunden) wurden wir fündig, ein kleiner süßer Laden mit einem sehr netten italienischem Chef, der seit 40 Jahren der Liebe wegen in Cardiff lebt. Nach 30 Minuten waren die Haare von E. frisch gewaschen und super gestylt.

Warum gibt es in Berlin eigentlich keine victorianischen Arkaden? Ich liebe sie!

Ich hab die Haare schön … 😉

Als wir dann auch noch auf eine ebenfalls victorianische Markthalle treffen, bin ich elektrisiert. Ich stehe total auf Markthallen, meine Mädels hingegen nicht so, also gehe nur ich rein und die zwei in eine schöne, alte Kirche.

Nachdem ich den intensiv  „duftenden“ Fischstand, der meine Family vom Besuch abgehalten hatte, hinter mir gelassen hatte, fand ich eher ein Shoppingcenter auf altmodisch vor. Es gibt ganz viele kleine Marktstände und -buden, wo es (fast) alles gab, natürlich Fressalien, aber auch sonst  war das Sortiment von der Grußkarte, über Kleidung, Blumen, Taschen, Schmuck bis hin zum Schuhmacher vielfältig. Da machte das Gucken Spaß und natürlich musste ich was kaufen. Angetan hatte es mir ein Stand mit Welsh Cakes, denen ich nicht widerstehen konnte. Sogar nach dem reichlichen Frühstück waren sie super lecker. Ein bisschen wie Scones, nur flacher, mit Zucker bestreut und noch warm … hmmmmm lecker.

Wieder draußen sehe ich mir noch kurz den sehr alten Friedhof an der Kirche an, bis meine zwei in der Kirchentür erscheinen. Ihnen hat es darin auch ganz toll gefallen, besonders die herrlichen Fenster.

Nun sind wir auch schon vor dem Schloß, dass für mich allerdings eher wie eine Burg aussieht. Die Eintrittskarten sind schnell gelöst und wir gelangen in den weitläufigen, grünen Innenhof, der sehr, sehr schön ist, um ihn gruppieren sich Gebäude der unterschiedlichsten Epochen.

Das zu besichtigende Schloß ist eher übersichtlich und für jemanden, der schon viele Burgen gesesehen hat, bis auf die alte Bibliothek nicht sehr eindrucksvoll. J. schaut sich noch weiter um, aber der Funke springt auch bei ihr nicht so wirklich über. E. kann nicht in den ersten Stock, weil angeblich der Lift defekt ist. Merkwürdig nur, dass er kurze Zeit später, beladen mit Geschirr, hochfährt.

Recht schnell sind wir wieder draußen und nun geht es in eine moderne Mall, in der sich auch ein Highgrove Charity Laden befindet. Zur Erklärung, Highgrove ist der Sitz von Prinz Charles, dem britischen Tronfolger. Er ist sehr kreativ, aber auch ökologisch und sozial engagiert. Der Erlöß aus den Läden kommt seinen Projekten zugute.  Wir erstehen Untersetzer und ein Käsebrett, hier gibt es viele schöne Sachen, die Auswahl fällt schwer.

20170421_201353
Shopping bei Prinz Charles

Nach einigen weiteren Einkäufen meldet sich der Hunger und es zieht uns nach kurzem Frischmachen zum Futternapf.

In der Stadt haben wir ein Jamie Oliver Restaurant Jamie’s Italian Cardiff (hier) entdeckt und wollten unbedingt mal probieren, wie es schmeckt, weil wir seine Sendungen schon hin und wieder gesehen haben. Um es kurz zu machen, drei Gänge jeweils für drei Personen und wirklich alles war sowas von lecker. Sogar E. isst alles auf, was fast ein Wunder ist. Dabei war auch der Preis völlig okay.

Satt und zufrieden geht es dann ins Bettchen …

Fortsetzung folgt, es geht ans Meer …

Liebste Grüße

Ela

Tag 285 – Reisebericht London/Cardiff, Teil IV: Keep calm the doctor comes

Das stimmt so nicht ganz, denn wir sind ja in Wirklichkeit gekommen. Tatsächlich war aber Doctor Who der eigentliche Grund für unsere Reise.

Einige fragen sich nun wahrscheinlich, wer dieser Doctor überhaupt ist. Er ist die Titelfigur einer BBC-Serie, die erstmal am 23.11.1963 ausgestrahlt wurde. Ursprünglich war es eine SF-Serie für Kinder um einen zeitreisenden Timelord, Doctor Who eben. Mit der Zeit fanden auch immer mehr Erwachsene die Serie toll und die Fangemeide wuchs. Der Doctor reist mit (wechselnenden) Begleitern in der Tardis (eine umgebaute Polizei-Station) durch Raum und Zeit und muss vielfältige Abenteuer bestehen. 1989 war jedoch erstmal Schluss, danach kam noch ein Film bis es dann 2005 weiterging und noch geht. Der Doctor hat in all den Jahren häufig seine Gestalt gewechselt. Nach 828 Folgen in 36 Staffeln  ist die Serie absoluter Kult und hat ihre Fans überall auf der Welt.

Der ganz große Doctor Who-Fan in der Familie ist  J., die mich in abgeschwächter Form inzwischen angesteckt hat und sogar die Oma ist inzwischen fast ein Fan. Die Serie wird heutzutage hauptsächlich in Cardiff, das in den letzten Jahren eine richtige Medienstadt geworden ist, gedreht. Seit einiger Zeit gibt es hier auch die Doctor Who Experience, in die wir heute wollen. Es eilte ein wenig, denn am Ende des Sommers soll sie schließen. „Ich will nach Cardiff, kommt ihr mit?“, mit diesen Worten von J. fing alles an.

Aber erstmal sitzen wir – schon wieder im Sonnenschein – beim Frühstück, zugegebenermaßen nicht ganz so gut wie in London, dafür aber ruhiger und auch lecker.

So gestärkt sind wir zu jeder Zeitreise bereit. Wegen E. nehmen wir ein Taxi und sind damit schnell in der Cardiff Bay Area und somit  auch bei Doctor Who. Unsere Tickets und einen Rollstuhl hat J. schon von Deutschland aus reserviert  (hier).

Am Eingang wissen wir direkt wo wir sind, da sind die Schilder und eine Tardis hängt über der Bucht. Die ersten Exponate finden sich bereits im Eingangsbereich, schnell werden wir eingewiesen und müssen mit anderen noch kurz warten, bis uns ein Galyfreyaner in seine Obhut nimmt und uns durch den ersten Teil des Abenteuers geleitet und schon sind wir Teil des Who-Kosmos, wir sind in der Tardis und fliegen mit ihr davon, treffen den Doctor und die Daleks. Ein wenig bedaure ich zwar, dass es nicht Matt Smith sondern Peter Capaldi ist, aber toll ist er auch. Ich will nicht zu viel verraten, aber ein echtes Erlebnis (Fotografieren verboten). Entlassen werden wir dann in die richtige Ausstellung mit ganz vielen Exponaten sowohl aus der klassischen als auch aus der neuen Serie. Es gibt viele Kostüme, Monster, die Begleiter und auch die alten (so viel schöneren) Daleks. Am Ende haben wir noch die Chance auf ein Foto, die wir natürlich nutzen und das jetzt in der Wohnküche hängt.

Anschließend entern wir den Shop, J. kauft ordentlich ein und unsere Omi beschließt, wie brauchen ein Tardis Milchkännchen und …

Im wenig spektakulären Cafe stärken wir uns und machen uns dann auf die Cardiff Bay Area zu entdecken, zufällig hören wir noch dass dort gerade für Doctor Who gedreht wird, aber als wir am Millenium Center angekommen sind, packen sie gerade ein. Trotzdem lohnt der Besuch, die Gegend ist sehr modern, es gibt tolle Restaurants, Cafes und jede Menge Wasser.

Fortsetzung folgt mit ein bisschen mehr Cardiff

Liebste Grüße 

Ela

Tag 283 – Reisebericht London und Cardiff, Teil III: 11.30 Uhr ab Paddington

Ihr ahnt es wahrscheinlich, ich bin ein großer Fan von Agatha Christie. Quatsch, sie ist mein Idol. Endlich hatte ich nun die Gelegenheit den Schauplatz eines ihrer bekanntesten Bücher 16:50 Uhr ab Paddington zu sehen und tatsächlich spürte ich so etwas wie Aufregung als wir bei wiederum strahlenden Sonnenschein im Taxi zum Bahnhof Paddington saßen. Allerdings überlagerte ein kleines Zeitproblem die Aufregung. Aber wir hatten Glück, es fand sich ein Ritter.

Angekommen am Bahnhof, der nicht nur eine Baustelle ist, sondern auch anders funktioniert als bei uns. In diesem Moment ein echter Glücksfall für uns, denn dort fährt so eine Art größerer Golfkarren rum, der junge Mann der ihn fährt, lädt, ehe wir uns versehen haben,  E. und Willi auf sehr charmante Art, in den Wagen und zeigt uns den Weg zum Gleis 1, wo wir unsere E-Mail gegen ein richtiges Ticket einlösen können. Knapp 10 Minuten vor Abfahrt ist auch das erledigt, vor der Tür steht der Golfkarren mit E., wir dürfen zusteigen und er fährt uns bis zum Wagon. Der freundliche Fahrer hilft E. beim Einsteigen, bringt ihr Gepäck und Willi unter und hat bereits in Cardiff angerufen, damit ihr auch dort geholfen wird. An so einem Service – er war nicht bestellt! – sollte sich die Deutsche Bahn echt mal ein Beispiel nehmen!!!

Knapp 2,5 Stunden später, nach einer sehr angenehmen Fahrt durch Englands grüne Landschafften kommen wir in der Hauptstadt von Wales in Cardiff an. Tatsächlich steht ein Herr bereit, der E. beim Aussteige und mit dem Gepäck hilft. Auch hier lachte die Sonne und unser Hotel Clayton ist nur einen Steinwurf entfernt. Wir werden freundlich empfangen und werden noch feststellen, dass die Waliser überhaupt sehr nette Menschen sind. Ein behindertengerechtes 3-Bett-Zimmer haben sie hier leider nicht, aber wir dürfen entscheiden, ob wir ein Zimmer zum Innenhof oder zum Bahngelände wollen. Wegen meiner Klaustrophobie enscheiden wir uns für das Bahngelände. Leider war das Zimmer wirklich sehr eng und nur mit Müh und Not kriegen wir Willi unter. Ansonsten ist das Zimmer ganz okay, nur Ablagen fehlen total.

Als erstes gehen wir auf Stadterkundung, na ja, nachdem wir unseren großen Hunger im gegenüber liegendem Pub gestillt hatten. Ich glaube, so ein großers Steak habe ich noch nie gegessen, noch dazu war es gut und preiswert. Der Pub ist sehr alt ubd hat viel Atmosphäre, Touristen sind hier wohl eher selten. 

Vollgefuttert geht es in die ganz nahe Fußgängerzone. Cardiff ist keine wirklich schöne Stadt, dazu ist sie zu rustikal  und zu sehr von einfachen Menschen geprägt. Auch das touristische Make up hat sie noch nicht aufgetragen. Aber Cardiff hat mehr, die Stadt ist voller Leben und davon findet viel auf den Straßen statt. Außerdem hat sie auch besonders schöne und etwas versteckte Seiten, die Arcaden. Das sind etliche überdachte victorianische Passagen mit süßen, kleinen und größeren Läden und Lokalen. Wir sind spontan verliebt und genehmigen uns noch ein lecketes Eis. 

Dann möchte E. zurück ins Hotel, nachdem wir sie wohlbehalten abgeliefert haben, machen J. und ich uns wieder auf den Weg, entdecken eine schöne alte Kirche und schaurn schon mal durch das Gitter zum prächtigen Schloß, ehe wir uns auch auf den Heimweg machen. 

Morgen müssen wir fit sein, denn der Doctor wartet auf uns …

Liebste Grüße 

Ela

Tag 281: Reisebericht London und Cardiff, Teil 2 – Dicke Mauern, glitzende Steine und ohne Moos nichts los

Auch der zweite Tag in London begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und wenig später mit einem hervorragenden englischen Frühstück. Etwas störrend nur die Fülle und die Lautstärke  in dem ein wenig klein dimensionierten Frühstücksraum. Aber dafür entschädigten die  super leckeren Eierspeisen, die gut gewürzten Schmortomaten, die köstlichen Champignons, … und als besonderes Highlight gab es frisch gebackene Waffeln.

Dermaßen gestärkt ging es wieder zur Bushaltestelle, um  J. Wunschziel, den Tower und besonders  die Ausstellung  der Kronjuvelen, zu erreichen.  Als wir das letzte Mal im Tower waren, war mein liebstes Töchterlein gerade Mal süße  5 und absolut fasziniert vom Film über die Krönung von Queen Elisabeth. Man fuhr damals mit einem Laufband vorbei und immer wenn der Film zu Ende war, kam von unten „noomal“.  Inzwischen wurde die Ausstellung umgebaut, fast 20 Jahte sind vergangen und man kann inzwischen vor dem Film sitzen, glücklichetweise. Trotzdem haben wir ihn dieses Mal nur dreimal angesehen. Jetzt fährt man an den Kronen vorbei, dass kostete Töchting auch nach Kräften und x-mal aus, ziemlich fasziniert schien sie noch immer zu sein. Aber auch sonst ist der Tower sehr interessant und wir konnten im Besucherzentrum auch noch einen Rollstuhl leihen konnten (Willi blieb solange dort). England ist insgesamt in Sachen Barrierefreiheit weit vorne. Das Gelände ist riesig, es gibt verschiedene Gebäude anzusehen, es werden Shows inszeniert, in denen historische Begebenheiten nacherzählt werden. Barrierefrei ist zwar das Gelände, nicht aber alle Gebäude verständlicherweise, sie sind ja schon was älter (außer dem mit den Kronjuwelen). So ließen meine Mum und ich J. ausgiebig alles anschauen und setzten uns erst in die Sonne und dann in die Cafeteria, wo es richtig leckere Suppe gab. Ich hätte ja schrecklich gerne noch eine Beafeater (die traditionellen Wachen, alles altgediente und hoch dekorierte Ex-Soldaten in prächtigen roten Kostümen)-Tour gemacht, auch weil ich auf die Krimireihe um Beafeater John Mackenzie von Emma Gooodwyn so mag. Aber leider fehlte diesmal die Zeit.

Nach etlichen Stunden im Tower, vielen Eindrücken, manchem Schauer ob der Schicksale der Inhaftierten und Getöteten, war unsere E. k.o. und wollte gerne für ein Schläfchen ins Hotel.

Währenddessen machten die beste Tochter und ich uns auf, die im Big Bus-Ticket enthaltene Bootsfahrt zu machen, die quasi vor der Tür am London Eye startete. J., die Bootfahren genau wie E. nicht so gut verträgt, wurde ob der drei Wellen leicht grün im Gesicht, aber ansonsten war die Fahrt vorbei am historischen und am modernen London so interessant, dass wir uns auch noch (mit dem Ticket der geschenkten 24 Stunden) auf den Rückweg machten.

Towerbridge

Ganz knapp schafften wir es noch pünktlich bei der nun ausgeschlafenen E. zu sein, um nun ihr Wunschziel anzusteuern, das Kaufhaus Selfridge. Zur Erklärung, wir Drei lieben die englische Serie Mr. Selfridge, die von diesem altehrwürdige Kaufhaus handelt. Meine Frau Mama wollte es nun dringend life und in Farbe sehen und sich zur Erinnerung ein schönes Tuch gönnen. Um es vorweg zu nehmen, daraus wurde nichts, denn außer den tollen Schaufenstern, der Fassade, der Königin der Zeit und dem Eingangsbereich hat es nichts (mehr) mit seiner Historie gemein. Mir kam es eher vor wie ein Primark für Superreiche, große Marken, entsprechende Preise und null Atmosphäre. Als solider deutscher Mittelständler fühlt man sich dort sehr, sehr arm. Das preiswerteste (häßliche) Tuch kostete 150 £. Aber die Fressetage war genau wie mein Curry klasse und wo sonst sitzt man (frau) schon mal neben Scheichs?

Die Königin der Zeit

Anschließend gönnten wir uns noch einen kleinen Bummel über die bunte und äußerst lebendige Oxfordstreet, wollten aber bald nur noch die Füße hochlegen und schlafen.

Weiter geht es demnächst mit Cardiff und Doctor Who …

Liebste Grüße 

Ela

Tag 279: Reisebericht London und Cardiff, Teil 1 mit London im Brexit-Kater

Ab heute nun in loser Reihenfolge los mein Bericht über unseren Mädels-Trip nach Great Britain. Wir drei Weibsen gehören mit 82, 56 und 24 ganz unterschiedlichen Generationen an, was uns aber nicht weiter stört, denn wir sind nebenbei ja auch eine Familie und ein erprobtes Team. Wir machen jedes Jahr mindestens eine gemeinsame Reise (eher äämehr).

Dem frühen Vogel … blablabla, sch*** Vieh

Um 3 (!!!) Uhr klingelte der Wecker um kurz nach 4 Uhr stand das Taxi nach Schönefeld vor der Tür. In dem Moment hätte ich meine uwei Beiden mit Freude allein losmachen lassen. Aber schon am Flughafen klappte alles prima, der Assistenz-Service für meine Mum stand sozusagen schon bereit und so waren wir in nullkommanix am Gate, da hätten wir glatt länger schlafen können … meno. Rollator Willi hingen durfte  Gepäckband fahren. Ich fliege sowieso ganz gerne mit Easyjet, das Personal ist freundlich und der Kaffee schmeckt (gerettet!).

Schon um 8.00 Uhr Ortszeit landeten wir in London-Gatwick, was für ein riesen Flughafen. Aber zum Glück stand auch hier stand schon jemand mit einem Rolli für E. bereit um sie (und uns) zum Ausgang zu bringen, wer weiß, ob wir sonst nicht noch immer durch den Flughafen irren würden. Trotzdem dauerte das Einreise-Procedere (sind die echt noch in der gleichen EU wie wir?) sehr lange, aber das lag wohl an gleichzeitig gelandeten  Maschine aus Kairo, wo jeder Passagier sehr gründlich überprüft wurde. … 

Nachdem wir endlich unsere Koffer und E. ihren Willi wieder hatten, mussten wir noch mit einem Shuttle zum anderen Terminal, von wo der Gatwick-Express fährt. Auch das gelang, nachdem ich kapiert hatte, dass der vermeintliche Aufzug keiner war, sondern der Zug zum Zug. Am Airport-Bahnhof angekommen half uns in dem Trubel glücklicherweise ein Bahnmitarbeiter einen Zug zu erwischen, zu dem wir barrierefrei gelangen konnten.

30 Minuten nach angenehmer Fahrt standen wir an der Victoria-Station und atmeten erstmal die Londoner Luft tief ein. Mit einem Taxi waren wir schnell bei unserem Hotel auf den Southbanks und quasi neben der Westminster Bridge. Die Lage, sollte sich noch rausstellen, war genial, tolle Verkehrsanbindung und relativ kurze Wege. Mit dem Hotel (Park Plaza County Hall) haben wir einen guten Griff getan. Ich hatte am Tag vorher hingeschrieben und so war nicht nur unser Zimmer schon um 11.30 Uhr fertig, wir bekamen auch noch ein kostenloses Upgrade auf eine barrierefreie Juniorsuite mit wahrhaft traumhaftem Ausblick auf die Themse, Big Ben und das London Eye. Eigentlich hätte ich mindestens einen unserer zwei Londontage vor dieser Aussicht sitzen können.

Unser Ausblick

High Tea (fast) bei Königs 

Nachdem wir uns in der Hotelbar mit einem kleinen Snack gestärkt hatten, machten wir uns auf zur Big Bus-Haltestelle, die quasi  um die Ecke des Hotels liegt. Mit dem Hop on-Hop off-Anbieter hatten wir schon letztes Jahr in Budapest gute Erfahrungen gemacht. Ein tolles Online-Angebot (Wer ein Ticket vor dem ersten April buchte, bekam 24 Stunden dazu geschenkt) und sowieso günstigere Preise machten uns die Entscheidung leicht. 

Alles klappte prima und schon bald saßen wir bei herrlichstem Sonnenschein im Bus, der mit uns durch diese aufregende und im wahrsten Sinne blühende Stadt gondelte. Tatsächlich sind überall wo es nur irgend möglich ist, kleine und größere Blumenoasen geschaffen wurde. Vom Schock des Anschlags war bis auf die vielen Blumen am Ort des Gedenkens wenig zu spüren. Mich erinnerte dieser sehr an unseren letzten Besuch vor gut 20 Jahren, als am Zaun des Kensington Palastes noch viele mit Blumen der kürzlich verstorbenen Prinzessin  Diana gedachten. Wir fuhren an vielen Sehenswürdigkeiten, wie Big Ben, Parliament, Buckingham Palace, Harrods und dem Hyde Park vorbei. Unterwegs waren wir aber zu meinem persönlichen Wunschziel (Jede von uns hatte eines frei), den Kensington Garden. Tickets für den Palast konnten wir leider nicht mehr ergattern, alles lange ausgebucht. Aber auch der Park ist herrlich und mir hat besonders der  neu angelegte Erinnerungsgarten für Diana (ich bin/war ein bisschen ihr Fan) super gut gefallen. 

Erinnerungsgarten für Prinzessin Diana

Unser eigentliches Ziel war aber die alte Orangerie, in der inzwischen ein wunderschönes Cafe The Orangery untergebracht ist. Dort hatten wir einen Tisch für den Afternoon-Tea reserviert. Billig war das Vergnügen nicht (27 £ pro Person, 1£ ca. 1,25 €), aber jeder Penny war gut angelegt. Die Atmosphäre war wunderbar, das Ambiente und die Bedienung ebenso. Außerdem und vor allem war der High Tea (süße und herzhafte Kleinigkeiten auf einer Etagere) sowas von lecker, in die Scones hätte ich mich reinlegen können und der Tee selbst war ein Gedicht. Fast genauso spannend, dass fast von jedem Tisch  Gesprächsfetzen über den Brexit zu uns herüber wehten und Begeisterung klingt anders.

Nach dem Tee und voll gefuttertv bestaunten wir noch den wunderschöne angelegten Park, besuchten Vicky (Queen Victoria-Denkmal), die hier aufwuchs. Kurz vor Ladenschluss  besorgte ich uns im echt schönen Museumshop noch eine Weihnachtskugel in Form einer Krone für unsere Sammlung originellen Weinachtsschmucks, für die wir uns gerne etwas von Reisen mitbringen.

Danach fielen uns beiden älteren Mädels die Augen fast zu (um 3.00 Uhr aufgestanden) und wir wollten wirklich nur noch in Bettchen, während die jüngste  noch ein bisschen das Themseufer erkundete.

London Teil 2 folgt demnnächst …

Liebste Grüße 

Ela