Auch vier Wochen gehen mal zu Ende und so bin ich nun am letzten Abend der Reha angekommen. Es heißt nun Abschied nehmen, ich weiß, mir wird das Meer fehlen. Aber im Moment freue ich mich in erster Linie, es ist jetzt auch genug. Ich hätte keine Lust auf eine weitere Woche, außer es wäre Urlaub.
Rehaklinik Heringsdorf versus Nordseeklinik Westerland
Bevor es losging hatte ich ja versprochen, die beiden Rehas und Kliniken zu vergleichen. Das ist wirklich schwer, weil beide gut waren und jede ihre besonderen Stärken hatte. Außerdem kann man den Januar schlecht mit Juli vergleichen, im Januar waren nur wenige Patienten da, hier war nun alles ausgebucht.
Was war denn nun besser und was schlechter? Meine sehr subjektive Meinung
Das Essen ist hier eindeutig besser, vor allem das Frühstück ist gar kein Vergleich und mir hat auch das Zimmer besser gefallen, auch wenn es lange nicht so chic war, dafür aber großzügig und ohne Zwei-Klassen-Gesellschaft. Der Arzt war in der Nordseeklink 100 % besser, der hier war nämlich gerade man freundlich und das auch nur, wenn nichts außergewöhnliches passierte. Die Therapien und die Therapeuthen waren an beiden Standorten wirklich gut und sehr kompetent. Aber in diesem Punkt kam dann doch der Osten durch, Spaß bei den Anwendungen war nicht gefragt. Ich musste oft an die Zeit nach unserem Umzug nach Berlin denken, als die Trainerin meiner Tochter (sie war 10) mal zu mir sagte: Wir sind nicht hier, zum Spaß zu haben. Ich denke, nach dieser Devise läuft es hier auch. In Westerland habe ich mich richtiggehend auf die Anwendungen gefreut, so war z.B. die Wassergymnastik ein einziger Spaß und auch sonst wurde viel gelacht. Ich glaube, gelacht habe ich hier bei keiner Anwendung und ehrlich gesagt, hätte ich auch keine Lust, jetzt noch eine Woche nach Schema X zu haben. Allein schon, wenn man hier wie die Entenfamilie ins Schwimmbad gebracht wurde, keine fünf Minuten früher, keine fünf später, mit der Weisung, schon umgezogen zu kommen.
And the Winner is
Trotzdem hat mir die Reha wirklich viel gebracht, ich konnte in der ersten Woche keine 150 m ohne Schmerzen und auch mit nicht sehr viel mehr. Heute hingegen (wenn auch nicht schmerzfrei) 9,3 km. Da kann man nicht meckern. Aber gegen das Herz kommt man nicht an und dem hat es auf Sylt einfach besser gefallen.
Der letzte Tag
Den (freien) Tag heute habe ich mir nochmal sehr schön gestaltet. Heute früh bin ich mit so einer kleinen Bimmelbahn nach Swinemünde gefahren, ein Ort der mich nicht wirklich begeistert. Es ist vieles von dem alten und sehr berühmten Seebad im 2. Weltkrieg kaputt gegangen und die vielen Jahre der russischen Besatzung sind auch nicht spurlos geblieben. In den letzten Jahren wurde aber vielles renoviert, saniert und ausgebaut. Jetzt hat Raddisson dort ein riesigen Klotz von Hotel an den traumhaften Strand gesetzt. Das Hotel ist bestimmt schön, aber von Aussehen her, na ja, ein Klotz halt. Der Strand von Swinemünde ist vielleicht, der breiteste und schönste der Insel. Leider war das Wetter auch heute eher wechselhaft und so bin ich dann nochmal über den Markt gegangen, habe ein paar Geschenke gekauft und bin dann zurück nach Heringsdorf gefahren. Dort habe ich mir dann noch ein Essen auf der Seebrücke gegönnt und anschließend noch die Koffer fertig gepackt … die müssen geschrumpft sein 😉
Liebste Grüße
Ela