Wenn das Gestern plötzlich an die Tür kloppft

Vor vielen Jahren gab es in meinem Leben eine äußerst komplizierte On-Off-Beziehung. Als sie nach vielen Tränen, Hoffnungen, Leidenschaft und Problemen (endlich) endgültig endete, war ich todtraurig, aber auch erleichtert, dass ich es endlich geschafft hatte loszulassen.

Schon lange habe ich nicht mehr an diesen Mann gedacht und mein Leben ist heute ein ganz anderes. Ich bin glücklicher Single und fühle mich richtig gut in meiner Haut und meinem Leben. Sollte ich mich verlieben, dann müsste es ganz anders sein, ohne all die Dramen.

Heute schaue ich nun auf meine Facebook-Seite und da werde ich benachrichtigt von einer Freundchaftsanfrage von genau diesem Mann.

Zuerst dachte ich „Fake“ , dann sah ich mir immer wieder das Profilfoto an, aber, es ist so verdammt lange her und spielt keine Rolle mehr. Gefühlt passierte es in einem anderen Leben. Tatsächlich weiß ich nicht, ob er es ist. Im Endeffekt war es auch nicht wichtig, nach kurzer Überlegung habe ich auf „Anfrage löschen“ gedrückt. Ich habe getan was im Film „Eat Pray Love“ empfohlen – wird und ihm

Licht und Liebe geschickt und losgelassen.

Gestern ist vergangen und ich lebe heute. Er oder besser wir hatten unsere Zeit, aber die ist vorbei.

❤-lichst und bleibt gesund!

Ela

Von der Kunst des Loslassens

„Schicke Licht, schicke Liebe und dann lass los“, dieser Satz ist mir aus dem Kinofilm Eat, Pray And Love mit Julia Roberts im Gedächtnis geblieben.

Schön wäre es, wenn das so einfach wäre und man auf einen Button drücken könne, auf dem „Loslassen“ stände. Ich, jedenfalls, bin da nicht besonders gut drin. Dabei sollte Loslassen doch unsere leichteste Übung sein, üben wir es doch mit jedem Augenblick, jedem Tag, jeder Stunde. Nichts was man heute erlebt, wird je wieder genauso geschehen. Ist nicht im Grunde jeder Atemzug einmalig, nicht wiederholbar und daher auch unglaublich kostbar. Glücklicherweise gehe ich aber nicht jeden Abend mit dem Gedanken schlafen, dass dieser Tag einmalig, unwiederbringlich und vielleicht der letzte war. Vom Gefühl her sind die viele Tage eher gleichförmig und, ja, oft erscheinen sie ein bisschen langweilig. Auffallen tut der Lauf der Dinge oft nur an den Meilensteinen, wenn wir besonders glücklich oder unglücklich sind oder aber wenn es gilt loszulassen. immer dann, wenn das „Nie wieder“ sich den Weg ins Bewusstsein bahnt. Auslöser können ein Umzug, eine Kündigung, eine Hochzeit, ein Verlassen, Verlassenwerden, eine Scheidung, ein Auszug oder schlimmstenfalls der Verlust eines Menschens sein und natürlich eine Kombination mehrerer Faktoren.

Es gibt Dinge, die kann und will das menschliche Hirn wohl einfach nicht wahrhaben. Gerade wenn eine Partnerschaft zerbricht, überfällt einen oft das Gefühl des persönlichen Versagens, denn wollten wir nicht für immer und ewig lieben, haben (hatten) den Traum, im Alter mit unserem Partner seit Jugendtagen, händchenhaltend auf der berühmten Parkbank zu sitzen. Loslasen bedeutet in einem solchen Fall also nicht nur der Verlust eines Menschens sondern auch das Ende eines (Lebens-) Traums und letztendlich steht alles nun wieder auf Anfang. Dabei ist man doch so gewöhnt an seinen Trott und hat es sich darin irgendwie gemütlich gemacht. Unendlich viel schwerer wiegt der Verlust durch den Tod, er lässt keine Hoffnung und führt uns zudem noch die eigene Endlichkeit vor Augen, er macht nicht nur traurig, sondern auch wütend und hilflos. Warum geschieht das gerade mir? Es tut so weh, es zerreißt die Seele und ist (schneint) so verdammt ungerecht.

Aber auch die ganz normalen Verluste tun weh. Mit einem Umzug verlassen wir ja nicht nur eine Wohnung, die zu groß, zu klein, zu wenig schön oder einfach am falschen Ort liegt. Nein, wir verlassen auch unsere Vergangenheit, viele schöne Augenblicke, sicher auch weniger schöne (aber die sind doch schon vergessen, oder?). Die Frage: „Wird es je wieder so (schön) sein? „rattert durch die kleinen grauen Zellen.

Ein neuer Job, vielleicht sogar ein Aufstieg macht sowieso Angst: Sind wir der neuen Herausforderung gewachsen, werden wir angenommen, werden wir Erfolg haben?

Für jede Mutter, sicher auch jeden Vater ist der Auszug des Kindes einer der wohl schwierigsten Momente. Dieses Wesen das uns einst anvertraut wurde, für das die meisten Eltern ihr Leben geben würden, dessen Wohl in den letzten 18, 20, … Jahren, der Lebensmittelpunkt war, geht, verlässt uns. Wenn mal Glück hat in Frieden und Freundschaft, trotzdem heißt es auch dann „Nie wieder“, denn so wird es nie wieder sein, ein Lebensabschnitt geht zu Ende. Angst, dass das Leben so vielleicht keinen Sinn mehr haben könnte, steigt hoch. Ist in der Partnerschaft überhaupt noch Inhalt? Gibt es überhaupt einen Partner oder bleiben wir allein zurück? Werden wir noch geliebt? Wird unser Kind es schaffen, allein, ohne uns, zu bestehen? Bedeutet es, dass das Alter beginnt?

Wie geht man mit all diesen Situationen um, wie lässt man denn nun los? Im Laufe seines Lebens muss da wohl jeder seine eigene Technik entwickeln. Vielleicht auch bereit sein, Trauer zuzulassen, zu durchleiden, großzügig und liebevoll zu sich selbst zu sein. Das was war, wird nicht zu uns zurückkehren, aber haben wir nicht mit jedem Abschied auch die Chance auf 1000 neue Begegnungen, Erlebnisse? Denn in jedem Abschied liegt doch bekanntermaßen ein Neubeginn.

Also doch: Schicke Licht, schicke Liebe und dann lass los …

Liebste Grüße

Ela

Wenn die Herbstblätter rascheln

Ursprünglich habe ich diesen Beitrag im Mitmach-Blog zum  Thema Herbstblätter in der KW 39/17 beröffentlicht.

Ich liebe den Herbst, endlich muss ich keine Hitzeperioden mehr fürchten und ich kann wieder gut schlafen. Das Licht und die Farben sind warm und erzählen irgendwie schon leise von Abschied.  Dss Rascheln der gefallenen Blätter und der kühle Wind, der einen Hauch des Meeres mit sich trägr und mich einlädt zu langen Spaziergängen, geben mir ein Gefühl von  Heimat. Ich freue mich aber auch ganz prosaisch, weil ich wieder andere Klamotten tragen kann und sie mit dem einen oder anderen Herbsttauglichen Teil ergänzen kann. 

In dieser Zeit wohnt so eine kleine unterschwellige Wehmut, die um die eigene Endlichkeit und die von jedem von uns weiß und so auch die Kostbarkeit des Moments kennt. Gerade der September in dem noch die Fröhlichkeit des Sommers, aber auch schon die Melancholie des Herbstes wohnt, weckt viele Erinnerungen, was auch damit zusammenhängen mag, dass Menschen, die mir wichtig waren und schon gegangen sind, in diesen Tagen Geburtstag hätten. So tragen die bunten Herbstblätter ihre Gesichter, schicken mir Grüße und die Freude, dass es sie, diese besonderem Menschen, in meinem Leben gegeben hat.

Viel besser als  ich kann es Theodor Fontane ausdrücken:

Herbst 
(Theodor Fontane)
 

O du wunderschöner Herbst,
Wie du die Blätter golden färbst,
Deiner reinen Luft so klar und still,
Noch einmal ich mich freuen will.

Ich geh den Wald, den Weiher entlang;
Es schweigt das Leben, es schweigt Gesang,
Ich hemme den Schritt, ich hemme den Lauf 
Erinnerungen ziehen herauf.

Erinnerungen sehen mich an,
Haben es wohl auch sonst getan.
Nur eins hält nicht mehr damit Schritt.
Lachende Zukunft geht nicht mehr mit.

Vergangenheit hält mich in ihrem Bann,
Vergangenheit hat mir’s angetan;
Den Blick in den Herbst, den hab ich frei,
Den Blick in den Herbst. Aber der Mai?

Liebste Grüße

Ela

Tag 306: Was für ein Sch***tag

Heute Morgen, nichts Böses ahnend stelle ich das Radio an und höre von dem schrecklichen Anschlag in Manschester. 

Was sind das für Menschen, die gezielt Teenies und Kinder töten? Es macht mich so traurig, aber auch wahnsinnig wütend. Was mögen die Eltern, Geschwister, Großeltern fühlen? Ich kann und will es mir nicht vorstellen und Trost gibt es da sowieso nicht.  Und dann zeigen sie das Foto des jüngsten Opfers, 8 Jahre jung und das kleine Mädchen sieht aus wie eine Freundin meiner Tochter in dem Alter aussah. Sie ist inzwischen eine bildhübsche junge Frau, eine erfolgreiche Sportlerin und sehr verliebt in ihren Freund, ihre Zukunft sieht rosig aus. Das kleine Mädchen aus Manchester wird nichts von alledem erleben dürfen.  Dieses miese Schwein hat ihr all das genommen, jede Chance. Ihre Zukunft war gestern und für ihre Familie wird das Leben auch nie mehr unbeschwert sein. 

Von Roger Moore, der 89 Jahre leben durfte, mag ich gar nicht sprechen, aber auch sein Tod hat mich traurig gemacht. Ich mochte ihn sehr und „Die Zwei“ waren meine Lieblinge und er war für mich DER 007.

Ich hoffe, sie alle sind jetzt in einer friedlichen und schönen Welt. R.I.P.

Liebste Grüße 

Ela

Tag 299-301: Loslassen lernen

Schicke Licht, schicke Liebe und dann lass los“, dieser Satz ist mir aus dem Kinofilm Eat, Pray And Love mit Julia Roberts im Gedächtnis geblieben.

Schön wäre es, wenn man (frau) das einfach so könnte. Und eigentlich sollte Loslassen doch auch unsere leichteste Übung sein, üben wir es doch mit jedem Augenblick, jedem Tag, jeder Stunde. Nichts was man heute erlebt, wird je wieder genauso sein. Im Grunde ist tatsächlich jeder Atemzug, den wir tun, einmalig und damit auch kostbar. Nur geht Mensch natürlich (glücklicherweise) nicht jeden Abend mit dem Gedanken schlafen, dass dieser Tag einmalig, unwiederbringlich und vielleicht der letzte war. Vom Gefühl her sind die meisten Tage ja eher gleichförmig und, ja, ein bisschen langweilig. Auffallen, dass es Zeit ist zum Loslassen, tut es uns an den Meilensteinen, immer dann, wenn das „Nie wieder“ sich ins Bewusstsein schleicht. Auslöser können ein Umzug, eine Kündigung, eine Hochzeit, eine Scheidung, ein Auszug oder schlimmstenfalls der Verlust eines Menschens sein. Oder auch eine Kombination  mehrerer Faktoren.

Es gibt Dinge, die kann und will das menschliche Hirn wohl einfach nicht wahrhaben. Gerade wenn eine Partnerschaft zerbricht, überfällt uns oft das Gefühl des persönlichen Versagens, denn wollten wir nicht für immer und ewig lieben, haben (hatten) den Traum, im Alter mit unserem Partner seit Jugendtagen, händchenhaltend auf der berühmten Parkbank zu sitzen.  Loslasen bedeutet in einem solchen Fall also nicht nur der Verlust eines Menschens sondern auch das Ende eines (Lebens-) Traums und letztendlich steht alles nun wieder auf Anfang. Man ist auch so gewöhnt an seinen Trott und hat es sich darin gemütlich gemacht. Unendlich viel schwerer wiegt der Verlust durch den Tod, er lässt keine Hoffnung und führt uns zudem auch unsere eigene Endlichkeit vor Augen, er macht nicht nur traurig, sondern auch wütend und hilflos. Warum geschieht das gerade mir? Es tut so weh, es zerreißt die Seele und ist so verdammt ungerecht.

Aber auch die ganz normalen Verluste tun weh. Mit einem Umzug verlassen wir ja nicht nur eine Wohnung, die zu groß, zu klein, zu wenig schön oder einfach am falschen Ort liegt. Nein, wir verlassen auch unsere Vergangenheit, viele schöne Augenblicke, sicher auch weniger schöne (aber die sind doch schon vergessen). Die Frage: „Wird es je wieder so (schön) sein? „rattert durch unsere kleinen grauen Zellen. 

Ein neuer Job, vielleicht sogar ein Aufstieg macht sowieso Angst: Sind wir der neuen Herausforderung gewachsen, werden wir angenommen, werden wir Erfolg haben?

Für jede Mutter, sicher auch jeden Vater ist der Auszug des Kindes einer der wohl schwierigsten Momente. Dieses Wesen das uns einst anvertraut wurde, für das die meisten Eltern ihr Leben geben würden, dessen Wohl in den letzten 18, 20, … Jahren, der Lebensmittelpunkt war, geht, verlässt uns. Wenn mal Glück hat in Frieden und Freundschaft, trotzdem heißt es auch dann „Nie wieder“, ein Lebensabschnitt geht zu Ende. Angst, dass das Leben so vielleicht keinen Sinn mehr haben könnte, steigt hoch. Ist in der Partnerschaft überhaupt noch Inhalt, gibt es einen Partner? Werden wir noch geliebt? Wird unser Kind es schaffen, allein, ohne uns, zu bestehen? Bedeutet es, dass das Alter beginnt?

Wie geht man mit all diesen Situationen um, wie lässt man denn nun los? Im Laufe seines Lebens muss da wohl jeder seine eigene Technik entwickeln. Vielleicht auch bereit sein, Trauer zuzulassen, zu durchleiden, großzügig und liebevoll zu sich selbst zu sein. Das was war, wird nicht zu uns zurückkehren,  aber haben wir nicht mit jedem Abschied auch die Chance auf 1000 neue Begegnungen, Erlebnisse? Denn in jedem Abschied liegt doch bekanntermaßen ein Neubeginn.

Also doch: Schicke Licht, schicke Liebe und dann lass los …

Liebste Grüße 

Ela

Tag 141 – Abschied und Erinnerung 

Hallo, liebster Freund,

fünf Jahre sind vergangen und an manchem Tag bin ich immer noch versucht durchzurufen und überzeugt, dann deine Stimme zu hören, die – wie sie es immer getan hat- sagt: „Hallöchen, hier ist der Norbert“.

Aber ich werde sie nie wieder hören, seit fünf Jahren muss ich nun schon ohne dich, meinen Seelenverwandten, einen meiner Lieblingsmenschen, leben. Manchmal bin ich sauwütend, weil du dir damals nicht mal eine Chance gegeben hast. Was hätten dich ein paar Wochen, ein paar Monate schon gekostet? Ich weiß, der Tod von deinem Ralf hatte dich völlig aus der Bahn geworfen und doch wäre es irgendwie weitergegangen, da wäre neuer Lebensmut gewesen und alles andere hätte man regeln können.

Du lebst weiter in meinem Herzen mein allerbester Freund, ich bin dankbar einen Menschen wie dich und auch Ralf in meinem Leben gehabt zu haben. Ich vermisse deinen Rat, deinen Großmut und das Lachen mit dir. Was würde ich jetzt geben, für eine Stunde Ratschen mit dir.

Vielleicht irgendwann, dann stehst du da am Tor zur sanderen Seite, schaust mich an, zwinkerst und sagst: „Hallöchen, hier ist er wieder, der Norbert„.

Bis dahin mein Freund, rock den Himmel und grüß mir den Ralf

deine Ela

 

 

 

 

Tag 104 – Loslassen

Schick ihm Licht, schick ihm Liebe und dann lass los (Eat, Pray and Love)

Ich schicke  dir Licht, ich schicke dir Liebe und ich … gebe mir Mühe

Urlaubstag 14 (Tag 100 !!!) – 

Seit 100 Tagen schreibe ich heute mein Blog, zugegebenermaßen habe ich hin und wieder gemogelt, aber egal, denn ich halte noch tapfer durch. 

Gibt es schon große Erkenntnisse? Na ja, an vielen Tagen ist mein Leben wirklich langweilig, es passiert eigentlich nichts und ich sitze am Blog, nur einfallen tut mir nichts. Aber möchte ich tatsächlich ein Leben, in dem ich ständig unter Strom bin? Nein nicht wirklich.

Es gibt meistens auch nicht DEN Moment oder DEN Gedanken des Tages. Gedanken brauchen Zeit zu reifen.  Momente hingegen die haften bleiben sind kleine Kostbarkeiten und nicht alltäglich.

Stoßt mit mir an, auf die kommenden 100 Tage!!!

Heute war einer dieser Abschiedstage, denen ein besonderer Zauber innewohnt. Das letzte Mal auf der Seebrücke, am Strand, im Lieblingscafe, …

Tag 14 – Abschied von meinem Baby

Kennt ihr Tage, an den die Gedanken durch den Kopf purzeln wie Konfetti bei einer Hochzeit, man sieht all die kleinen bunten Schnipsel und bekommt keinen einzigen davon zu fassen? So sieht es heut in meinem Hin aus, es herrscht das große Durcheinander.

Angefangen hat es nach einem freundlichen Tag gestern, wahrscheinlich hätte ich mich doch mehr bewegen sollen. Nun ja, aus völlig nichtigem Anlass flippte ich leicht aus. Dazu muss ich erzählen, ich habe schon seit fünf Jahren ein anderes Blog, „Tag 14 – Abschied von meinem Baby“ weiterlesen