Diesen Beitrag habe ich zuerst im Mitmach-Blog veröffentlicht.
… kaum eine Beschreibung träfe wohl besser auf mich zu, na okay, man könnte auch noch liebenswerte hinzufügen 😉
(Fast) mein ganzes Leben versuche ich es schon, Struktur in die Sache zu bringen und alles schön zu ordnen. So wirklich gelungen ist es mir nie. Manchmal rede ich mir ein, dass läge nur an meinem wachen Geist und meiner Kreativität, aber Bullshit, im Grunde bin ich wohl einfach so gebaut.
Bestes Beispiel dafür ist dieser Blog, er sollte eigentlich dazu dienen, mein Thema (soll man angeblich haben) zu finden und dann dranzubleiben. Eine Richtungsidee gab es auch schon mal und zwar Das Leben ü50. Dann aber stellte ich fest, mein Hirn hat vor sechs Jahren nicht in den Modus über 50 geschaltet (gibt es den?), es ist wie es immer war, an manchen Tagen wohl seine angemessenen 56, aber an anderen auch 100, 80, 40, 20 und ab und an wohl auch fünf. Haben Gedanken überhaupt einen Bezug zum eigenen Alter. Sagt wirklich das Kleinhirn zum Großhirn: „Ey Alter, jetzt komm mal runter und denke deinem Alter angemessen!“? Wenn ich beispielsweise über meine Terrasse schreibe, fühle ich Freude, aber doch keine Freude ü50, wenn ein Post ums Loslassen geht, wird das natürlich mit zunehmendem Alter aktueller, aber im Grunde ist es ein Thema, das sich durchs Leben zieht, genau wie Gesundheit, Reisen und ..
Wirklich? Meine Art des Reisens ist gar nicht so viel anders als mit 20, ich war nie auf Interrail Tripp und auch keine Backpackerin. Es war ja auch eine andere Zeit und so bin ich im Laufe der Jahe immer mehr von den Pauschalreisen abgekommen und organisiere selbst. Aber hat das nun was mit dem Alter zu tun? Wenn überhaupt wohl eher mit Erfahrung.
Natürlich gibt es ein paar Themen, die alterspezifisch sind, wie Wechseljahre, alte (pflegebedürftige) Eltern, Falten, Kinder, die aus dem Haus gehen, … Aber will ich mich so beschränken? Nein! Denn auch alle anderen Themen können meine sein , na ja ausgenommen vielleicht Autos und Fußball.
Seht ihr, ich tue es schon wieder und so geht es mir immer, ich fange ordentlich an und schreibe einen Blogpost über Chaos. Was passiert, mein Thema wandelt sich, macht sich selbstständig: „Nun aber Ela, zurück zur Sache!“, ermahne ich mich.
Ein anderes Beispiel, vor dem Umzug habe ich mir vorgenommen, meinen Besitz erheblich zu reduzieren, was erstmal auch prima klappte. Aber dann kamen all die schönen Sachen die riefen: „Lauf mich, hol mich, mach mich, ich passe zu dir“ und ich ließ mich, na klar, oft verführen.
Auch im Büro nehme ich mir arbeitstäglich vor, alles immer gleich abzuheften, wenn es erledigt ist, aber dann überlege ich mir, ob ich nicht doch noch eine Kopie für meine Handakte bräuchte oder es nützlich für den Vorgang XY wäre. Also darf er (und nicht nur er) erstmal auf meinem Schreibtisch bleiben. So zwei-, drei- oder viermal im Jahr ist dann das große Abheften angesagt, genauso langweilig wie -wierig.
Auch ein gutes Thema Kochen, schön ordentlich fange ich mit einem Rezept an, aber halt, Schwein mögen wir nicht, das oder jenes mag (isst) Töchting nicht und das findet Muttern doof, das vertrage ich nicht, bis dann irgendwann nichts mehr vom eigentlichen Gericht überbleibt. Merkwürdigerweise ist es dann ab und an mal trotzdem, auch in der Elavariante lecker, abernicht immer.
So zieht sich der Hang zum Chaos durch mein Leben und wisst ihr was, das bin ich und genau so mag ich es. In diesem Sinne:
Willkommen Chaos!
Liebste Grüße
Ela