Gestern

Ja ich weiß, es ist nicht wirklich gestern gewesen, aber der Titel musste sein, nachdem es schon mit dem Heute nicht klappte.

Was hingegen sehr gut funktionierte, waren meine ersten richtigen Arbeitstage nach der langen Zeit. Es war ganz anders als der Start ins Hamburger Modell (langsame Wiedereingliederung), damals ging es mir einfach noch nicht wirklich gut, ich war schlapp, kraftlos, irgendwie immer noch krank und ich wollte es mal wieder zwingen (Geduld ist nicht meine starke Seite). Ich konnte mich schlecht konzentrieren und wollte im Grunde nur wieder heim. Jetzt hingegen bin ich, glaube (fühle) ich, wieder eine gesunde Frau, mit einem Bein/Knie, das noch Probleme bereitet, was sich hoffentlich auch noch ändern wird. Mitte März habe ich endlich einen Termin beim Knie-Spezialisten.

Ich war überrascht, wie nett meine Vorgesetzten und meine Kollegen zu mir waren, keiner war sauer, obwohl ich ja echt lange krank war. Es schien, als freuten sie sich, dass ich wieder da bin. So verliefen auch die ersten Arbeitstage richtig gut, der Einstieg was einfach, irgendwie fast, als wäre ich nie weg gewesen und ich habe auch ganz gut durchgezogen und war 8,5 Stunden im Büro. Mein Instinkt, der mich bewogen hat, gleich wieder voll einzusteigen, war genau richtig. Der Job macht mir wieder richtig Spaß. Juhu!

Interressant und kurios finde ich meine in vielen Punkten geänderte Sichtweise. Im Moment drehen alle am Rad wegen eines Problems, das mir völlig nichtig erscheint. Aber ist es nicht so, wenn etwas ist, wie es ist, kann ich nichts ändern und muss akzeptieren? Da helfen auch keine 1000 Meetings, Berichte und Absprachen. Liegt es daran, dass ich (noch) von außen gucke, eine andere Perspektive habe oder hat mich das letzte Jahr geleert, wirklich Wichtiges von Belanglosem zu unterscheiden?

Natürlich tut auch das schöne, wenn auch kalte Wetter, das seinige dazu, dass es mir gut geht. Als Gutzle kommt noch Olympia dazu und natürlich ganz besonders die goldene Medaille im Eiskunstlaufen, die zeigt: Alles ist möglich!

Liebste Grüße

Ela

Kleines Update … fast …

… hätte ich geschrieben Bulletin, aber das erschien mir nun doch etwas übertrieben. Wahscheinlich hängen euch meine ganzen Krankenstandmeldungen eh zum Hals raus, mir auch 😉

Aber stellt euch vor ich weiß nun, was mich im November/Dezember so völlig aus den Socken gehauen hat. Um es kurz zu machen: Ich habe mir bei meinem Sturz anscheind nicht nur das Außenband gerissen sondern auch eine Sehne an der Hüfte angerissen, wodurch sich dann die Sehnen an der Hüfte und deren Ansätze böse entzündet haben und das hat leider keiner der Ärzte bemerkt. Dabei habe ich die Entzündung im Körper ja deutlich gespürt: kaputte, trockene Lippen, schlapp, aber zuhören ist nicht. Aber erst ein MRT brachte es ans Licht (denn ich hatte ja keine Ahnung), als alles schon wieder fast vorbei war.

Aber viel wichtiger, es geht steil aufwärts. Ich mache fleissig Physiotherapie und habe dafür einen super Therapeuten gefunden, der junge Mann hat wirklich goldene Hände. Die richtigen Medis haben die Entzündung vertrieben.

Ich bin noch schnell müde und erschöpft, aber jeden Tag wird es besser. Ich merke richtig wie die Kraft zurückkehrt und ich wieder Interesse an Mode und all den netten Oberflächlichkeiten bekomme. Auch die Freude am Schreiben hat sich zurückgemeldet.

Jetzt mache ich noch weiter fleißig Physio, gehe brav jeden Tag raus, fast bin ich wieder die Alte und bald kann ich auch wieder im Büro.

Darum ist nun auch Schluss mit den Bulletins und es kommen wieder „richtige“ Posts. Versprochen!

Liebste Grüße

Ela

So langsam winkt er sachte …

Bis heute Nachmittag befand ich mich ja noch gaaanz weit weg vom Alltag, die Wirklichkeit war nicht wirklich existent. Alltag was ist das?

Aber als ich heute nach den Anwendungen sah ich, mein Chef hatte versucht mich anzurufen. Leider wurde ich gut erzogen und so rief ich natürlich zurück und plumps da war er, der Alltag. Wobei ich mich wirklich nicht beschweren kann, ich habe einen tollen Chef, er hat mich die ganzen Monate unterstützt und jede Menge Verständnis gezeigt.

Heute berichtete er, bei uns, also da wo ich arbeite, sei Land unter, also nicht nur buchstäblich (Berlin) sondern auch im übertragenen Sinne. Bis auf einen Kollegen, der inzwischen auf dem Zahnfleisch geht, sind alle im Urlaub oder krank. Kurzum,  er wollte wisen, wann ich wieder ins Büro kommen werde. Tatsächlich hatte ich mir darüber noch keine ernsthaften Gedanken gemacht, nicht weil ich nicht wieder ins Büro will, sondern nur, weil es irgendwie so unreal wirkt. Als ich vorhin dann nachdachte, kam ich zum Ergebnis: schnell! Ja, ich möchte bald wieder arbeiten, auch wenn ich mich inzwischen ganz gut in meinem Faulenzer-Krank-Dasein eingemuckelt habe. Trotzdem will ich endlich wieder wirklich gesund sein.

Aber im Grunde freue ich mich einfach auf meinen Job, meine Mitarbeiter und die Kollegen. Also habe ich versprochen, ich komme sobald unsere Verwaltung der Wiedereingliederung im Hamburger Modell zugestimmt hat. Schätzungsweise werde ich also übernächste Woche wieder, wie der Berliner so schön sagt, auf Arbeit gehen.

Aber wisst ihr, was auch gut ist? Ich weiß jetzt, ich muss keine Angst vor meiner Pensionierung in einigen Jahren haben. Ich komme auch gut als als Privatesse (?) zurecht und das finde ich auch gut so!

Liebste Grüße

Ela

Tag 323-325: Welche Überschrift passt?

Gestern als ich so da saß und einmal mehr Lebenszeit mit Warten auf langen Fluren verbrachte, kam ich ins Nachdenken, was ist eigentlich los mit diesem Jahr?

Im Großen gesehen wäre wieder ein Faustzitat mehr als passend: „Heinrich, mir graust vor dir“ Nur den Namen würde ich durch diverse andere ersetzen: ISISDonald, Theresa, Kim Jong-un, Erdogan, Marie Le Pen, …Und diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.

Was machen Menschen nur mit ihrer Verantwortung? Da wählen die Amerikaner eine selbstverliebte Dumpfbacke, der die Dummheit förmlich aus den Augen leuchtet, in eines der höchsten Ämter dieser Welt. Dummheit und Narzissmus halte ich für eines der gefährlichsten Persönlichkeitsbilder überhaupt. Ein solcher Mensch tut buchstäblich alles um sich Aufmetksamkeit zu verschaffen und wen oder was er dabei ins Unglück stürzt ist ihm egal.

Zu Erdogan muss ich wohl nicht viel hinzufügen, nur ist er vermutlich intelligenter.  Lassen wir die anderen jetzt, es ist eh alles eine Mischpoke…

Nur die ISIS steht nochmal auf einem anderen Blatt. Aber das sind in meinen Augen keine Menschen, diesen Status haben sie und alle Sympathisanten verwirkt. Wenn es einen Gott gibt, egal welcher Religion, werden sie in der Hölle schmoren oder noch besser als ihre eigenen Opfer wiedergeboren..

Von ihr kommt dieser menschenverüachtende  Terror, der überall zu sein scheint, der so viele Menschen ihr Leben und andere ihre Gesundheit oder die Freude am Leben gekostet hat. Ich müsste jetzt schreiben, dass er mich ängstigt, tut er aber nicht, er macht mich umfassbar wütend!

Meine globale Überschrift über dem ersten Halbjahr 2017:

Idioten, Angst und Terror

Besonders gut ist leider auch meine private Halbzeitbilanz nicht. Zwei Operationen, fünf Monate Dauerschmerz, buchstäblich lahmgelegt und immer die Angst, dass bleibt nun so, aber jetzt nach der zweiten OP dachte ich: „Es geht aufwärts, HURRA!“ Ich bin endlich die fiesen Nervenschmerzen los und nach der REHA darf ich endlich wieder in dem Dienst.

Das sieht ja auch alles eirklich gut aus, aber nun mussten wir gestern meine Mum als Notfall ins Krankenhaus bringen, es geht ihr schon länger nicht gut, aber nun mussten wir handeln, sie hat eine schwere Entzündung im Bein, nun wird sie mit Antibiotika aus der Infusionsflasche vollgepumpt.

Daher würde meine private Überschrift so lauten:

Krankheit, Schmerzen und Sorge

Ich würde jetzt zu gerne schreiben, dass es ja nur besser werden kann , aber ich traue mich nicht …

Liebste Grüße 

Ela

Tag 2 – Das geht doch mal gar nicht

Heute wird so ein Tag, an dem ich mir am besten gleich beim Aufwachen die Decke über den Kopf gezogen hätte. Aber das ging ja nicht, weil mein Kind um fünf Uhr vor meinem Bett stand (ein Deja Vu!) und verkündete, ihr wäre so kalt und sie glaube krank zu sein. Dann kroch sie mit ihren 23 Jahren in Mamas Bett und fühlte sich an wie ein Backofen. Natürlich griff Mama (also ich) direkt zum Fieberthermometer und das sagte 38,8 ° und ich sagte: „Sch***!“. Kind wollte heute Abend mit und zu einer Freundin in den Süden fliegen und meine Mum und ich morgen an die Ostsee fahren (ich glaube, ich ewrwähnte es). Direkt mal in die Buchung geschaut, bis gestern hätte ich kostenfrei stornieren können und ab heute sind 80 % fällig, nochmal Sch***!. Aber auch Kind würde vom mühsam erjobten Reisepreis so gut wie alles verlieren. Wer rechnet schon mit 23 damit plötzlich krank zu werden? Mir geht es besser, in meiner Kreditkarte ist eine Reiserücktrittsversicherung enthalten. Aber STOP, von uns ist ja keiner krank. Ein drittes Mal … Nun können wir nur noch auf ein mittleres Wunder hoffen.

Weiter ging es mit meiner Drömeligkeit, denn natürlich musste ich meiner besten Freundin direkt, von unserem (kleinen) Drama schreiben und fuhr prompt zu weit. Damit war die Chance vertan doch noch meinen REHA-Sport zu schaffen. Es ist ja nicht so, dass ich das wirklich schlimm finde, ich habs nicht so mit Sport. So gern ich die meisten Wege per Pedes mache, so ungern mache ich Sport. Ich hasse es, zu Schwitzen und zu Schuften. Nein, es gibt ihn nicht, den richtigen Sport für mich.. In 55 Jahren hat man echt Zeit, vieles auszuprobieren. Also wie gesagt, für mich ist es nicht so schlimm, aber ich „hab Rücken“ und der wird ganz sicher wieder meckern und ich muss leiden. Aber es war eh zu spät. also nehm ich meine Migräne und fahre ins Büro.

Kaum am Bahnhof angekommen, sehe ich „meine Brücke“ ist nicht passierbar, eine Demo. Jetzt mal echt, wer will morgens vor acht demonstrieren? Ich als Kind der 60iger weiß, wovon ich spreche, meine schrägste Demo war mal eine mit 17, eine,gegen Männer mit Krawatte im Bundestag. Aber um 7:45 Uhr? Da ist doch Aggresiviät vorprogrammiert, ich jedenfalls neige vor meinem ersten Kaffee schon zu Randale, wenn du mich schief antguckst.

Wenigstens im Büro ist alles, wie es immer war. Nur die kleinen alltäglichen Katastrophen passieren. Aber warum hebt sich der ganze Kleinkram immer genau bis zu meinem Urlaub auf?

Aber da Tochter nun krank ist, obwohl es sieht aus, als helfen ihr gerade Medis das Wunder wahr zu machen oder ist es vielleicht doch ihr Wille. Na ja, jedenfalls lockt wohl die Sonne des Südens mehr, als ein paar entspannte Tage mit Oma und Mama.

Auch die Post kann mich nicht leiden, jetzt muss ich auch noch zur Postfiliale, das kostet mich locker 45 Minuten von der heute eh schon knappen Zeit. Es gibt um uns herum jede Menge Post-Shops, meine Nachbarn sind ziemlich nett, aber nein, ich muss los.

So Kind ist weg und das Fieber auch. Ich bin frisch geduscht, hab die Haare schön und gepackt. Wie es aussieht kann es morgen losgehen 😀