Reisebericht: Weihnachten 🎄 in Garmisch, (not) Singing in thr Rain und ein Rollstuhl

*enthält werbung durch orts- und/oder namensnennung, unbeauftragt und unbezahlt*

2018 haben wir das Weihnachtsfest auf Usedom verbracht und es hat uns Dreien so gut gefallen, dass es uns auch dieses Jahr weg vom heimischen Herd zog.

Garmisch-Partenkirchen ist unser Ziel

Garmisch, die Eisbahn

Garmisch haben wir auserkoren, weil es gut mit der Bahn (nur einmal umsteigen) zu erreichen ist und weil es zwar in den bayrischen Alpen und am Fuße des höchsten deutschen Berges, der Zugspitze mit gut 3.000 m liegt, aber der Ort eben ist. Wenn man wie wir mit einem Rollstuhl unterwegs ist, hat dieser Umstand einen hohen Stellenwert. Meine Mum (im Rollstuhl) und ich fuhren vor und blieben eine Woche, meine Tochter hatte leider nur fünf Tage. Mit dem Mobilitätsservice der Deutschen Bahn, der bei uns immer gut funktionierte, ist das Reisen mit der Bahn unkompliziert. Man meldet telefonisch die Reise an und meldet sich dann am Reisetag am vereinbarten Treffpunkt. Von dort wird man bis zum Zug begleitet und der Rollstuhl wird mit dem Fahrer mittels einer Hebebühne in den Zug gehoben. Dort gibt es in der zweiten Klasse spezielle Rollstuhlplätze und in der ersten sucht der Mitarbeiter einen geeigneten Platz. Am Zielort wartet dann wieder jemand und begleitet einen ggf. Zum Anschlusszug. So war es auch bei uns und da hatte ich ein echtes Aha-Erlebnis, in Bsyern gibt es barrierefreie Regionalzüge, in die man ohne jegliches Hilsmittel einfach einfahren kann. Nach einer pünktliche und angenehmen Fahrt kamen wir kurz nach 14.00 Uhr im Hotel an.

Anreise

Hotel Zugspitze

Unsere Entscheidung für das Hotel Zugspitze fiel wegen seiner zentralen und doch ruhigen Lage, dem Preis-/Leistungsverhältnis und der barrierefreien Zimmer.

Besonders gut haben mir und meiner Tochter der Wellnessbereich mit Spa, Schwimmbad, Whirlpool und verschiedenen Saunen gefallen. Er ist sehr schön gestaltet und hat sehr schöne Liegen. Leider, leider ist er nicht barrierefrei und nur über eine recht steile Trepoe zu erreichen.

Wir wurden nicht enttäuscht, schon bei der Ankunft fiel uns die liebe- und geschmackvolle Einrichtung und die ebensolche Dekoration auf. Der Mitarbeiter an der Rezeption war sehr freundlich und aufmerksam. Er führte uns im Hotel herum und wir durften uns unseren Platz im Restaurant aus suchen. Leider entschied man später im Restaurant jedoch anders. Unser Zimmer erreichten wir mit dem Fahrstuhl, es war großzügig bemessen, schön eingerichtet und auch der Rollstuhl fand seinen Platz. Nun kann meine Mutter sich im Zimmer noch auf ihren Füßen fortbewegen. Ob der Rollstuhl ins Bad und in die separate Toilette gepasst hätte, kann ich nicht so ganz glauben. Ein kleines Adventsgesteck oder ein kleines Bäumchen hat mir gefehlt, weihnachtliche Stimmung wollte im Zimmer nicht so recht aufkommen. Ansonsten wurde toll für uns gesorgt, die Mitarbeiter waren (fast) alle überaus freundlich, beim Besitzerehepaar spürte man dass es eine Herzensangelegenheit ist und überall im Haus spürte man die liebevolle Hand der Chefin.

Wir hatten Halbpension gebucht, was sich für uns als Fehler herausstellte, was aber wohl eher an unserem Gaumen lag, als an der Qualität der Speisen lag. Nein, das Essen war nicht schlecht, nur sind wir einfach nicht Angänger der Nouvelle Cuisine. Wir lieben eher, die neue leichte Küche mit wenig Schnickschnak mit wenig Fleisch, regionalen und saisonalen Gerichten. Aber wir haben um uns herum auch gehört, wie begeistert viele Gäste waren. Leider bereitete auch der Wunsch meiner Tochter nach vegetarischem Essen einige Probleme, immer wieder bekam sie Gelatine haltige Gerichte und sogar eine Suppe mit Fleisch.

Das erste Essen war das, was mir am besten geschmeckt hat.
Ich sehe die langen Zähne, ihr auch?

Wirklich enttäuscht aber waren wir, dass wir den erbetenen Tisch – trotz Zusage – nicht bekamen. Wir wollten gerne in den Frühstücksraum, wo man mitten im Geschehen ist, bekamen aber einen Tisch in der hintersten Ecke des Restaurants, nicht nur, dass man kaum etwas vom Geschehen mitbekam, meine Mutter war gezwungen umzusteigen, sprich sich auf einen Stuhl zu setzen, weil die Armlehnen des Rollstuhls nicht unter den Tisch passten. Wir fühlten uns etwas „abgeschoben“, wegen des Rollstuhls? Leider brachte auch eine Beschwerde beim zuständigen Herrn W. nichts.

Seht ihr, da hinten um die Ecke, war unser Tisch

Trotzdem, um das noch einmal klarzustellen, würden wir gerne wieder im Hotel Zugspitze wohnen, weil es ansonsten super angenehm, freundlich ist und man so herrlich am Kamin oder in der Bar sitzen kann. Nur auf die Halbpension würde ich verzichten..

Am Kamin
Die Longe

Das Frühstück hingegen war gut, die Brötchen knusprig, der Kaffee gut und es gab eine vielfältige Auswahl.

Leider war uns Petrus so gar nicht gewogen, die Sonne zeigte sich kaum und statt des ersehnten Schnees regnete es. Trotzdem verging die Woche schnell.

Garmisch-Partenkirchen

Garmisch ist eine wirklich hübsche Kleinstadt umgeben von den bayrischen Alpen. Im Ort gibt es viele alte Häuser mit der berühmten Lüfelmalerei, schöne Geschäfte, einen wunderbaren Kurpark, der sich im die Weihnachtszeit ins GaPa-Funkelland, ähnlich dem Christmas Garden in Berlin, nur viel kleiner. Wir haben uns aber auch noch die Weihnachtsgala des SC Rissersee angesehen, eine Eiskunstlaufshow, die sehr liebevoll organisiert war, sind spazieren gegangen, haben Cocktails in der Bar getrunken, am Kamin gesessen und waren am letzten Abend noch in einer unterhaltsamen Krimikomödie im Kleinen Theater, davor haben wir sehr gut beim Italiener gesessen. Der Skikurs meiner Tochter war ebenfalls ein voller Erfolg.

Aus Rollstuhlfahrersicht darf man nicht verschweigen, dass die Straßen und Wege in Garmisch ein Problem sind. Es gibt sehr viel holpriges Kopfsteinpflaster und die Straßen sind zum großen Teil in einem erbärmlichen Zustand, Löcher über Löcher, viele Bürgersteige sind an Kreuzungen nicht abgesenkt.

So ähnlich war das Pflaster in der ganzen Stadt

Aber auch unter Berücksichtigung der Wenn’s und Aber’s ist die Woche viel zu schnell vergangen und wir wären gerne noch geblieben.

Ruth im Winterwunderland (Brüllmaus Adventskalender) #Ruthreist

Ich durfte einen Beitrag zum Adventskalender des Brüllmausblogs schreiben und da sich Ruth derzeit breit macht in meinem Leben, habe ich sie auf eine Reise ins Winterwunderland geschickt und ein super leckeres (und einfaches) Plätzchen-Rezept gibt es auch.

Wie verzaubert die Welt doch in weiß und feierlich beleuchtet aussieht, sogar hier. Als sie das dachte, saß Ruth zusammen mit Sophie, ihrer Großnichte und der zuckersüßen kleinen Rosie bei MacD., nicht gerade ihr Lieblingsrestaurant, aber Rosies Windeln waren voll und Ruths Hände trotz der dicken Handschuhe geradezu Eisblöcke, kalt war es in der Schweiz, sehr kalt sogar hier auf über 1.600 m Höhe.

Hier geht es weiter:

https://wp.me/peZcX-2wc

Ruth reist weiter … Hola Teneriffa (abc Etüden 47.17)

Die Reise nach China hat Ruth auf den Geschmack gebracht und so reist sie einfach weiter, warum sollte man auch nur weil man über 80 ist, sein Leben nicht noch ändern? Man ist vielleicht alt, aber definitiv auch lebendig.

Soll Ruth in Serie gehen?

Was meint ihr, möchtet ihr mehr über Ruth lesen? Mir ist die mutige und ermutigende Ruth ans Herz gewachsen und überlege in lockerem Folge Geschichten über ihre Reisen zu schreiben, mal in den abc Etüden, aber auch einfach so. #Ruthreist

Was ihr machen müsst um bei den tollen abc Etüden mitmachen zu können, findet ihr unten und ganz unten habe ich noch eine kleine Frage.

Ruth „Marple“ auf Teneriffa

Nun saß Ruth also auf dem Plaza del Charco trank eine Horchata und aß die dazu passenden krümeligen, aber sehr leckeren Mandelplätzchen, neben ihr rauschte der Springbrunnen mit der Bananenstaude in der Mitte, sie beobachtete die sonntäglich aufgerüschten spanischen Familien mit den süßen Kindern, die von hier zu Promenade flanierten.

Ihr Neffe allerdings war und blieb eine echte Pissnelke, was war er am Nörgeln und Sorge heucheln gewesen, als sie ihren Plan, den Winter auf Teneriffa, in Puerto de la Cruz, verbringen und dabei der Kälte zu entfliehen zu wollen, verkündet hatte, was ja für ihre alten und recht morschen Knochen nur gut sein konnte.

Elisabeths (Lissys‘) Enkelin hatte ihnen Puerto de la Cruz empfohlen, sie hatte während des Studiums hier als Animateurin gearbeitet und hatte von der tollen Natur geschwärmt, recht hatte sie gehabt, ihr Hotel war prima, das Essen gut, der Garten wunderschön, die Aussicht ein Traum und der Preis für drei Monate unschlagbar und sogar Lissy genoss es, trotz diverser Wehwehchen, hier zu sein.

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Heute morgen waren sie im Jardin Botanico, dem Botanischen Garten gewesen, was es da alles für Pflanzen gab: einen Leberwurstbaum, eine Würgefeige, wunderschöne Orchideen, Kaffee- und Kakaopflanzen, so ein paar Setzlinge hätte Ruth schon gerne für ihren Balkon mitgenommen, aber leider – sie verstand es ja – war das verboten, aber auch auf Morgen freuten sie und Lissy sich, sie würden auf den Mond fahren, nein, natürlich nicht wirklich, nur in den Teide-Nationalpark, der Teide ist nicht nur das Wahrzeichen von Teneriffa, sondern auch ein über 3.700 m hoher Berg, eigentlich ein aktiver Vulkan, der in einer einzigartigen Kraterlandschaft liegt, wo es tatsächlich aussieht, wie auf dem Mond.

Nur gestern, das war komisch gewesen, da wollte Elisabeth sich unbedingt, eine der Wohnungen ansehen, über die ihnen ein hübscher junger Mann, der tatsächlich mit ihnen beiden alten Schachteln geflirtet hatte, einen Flyer in die Hand gedrückt hatte, Lissy war der Ansicht, weil Teneriffa ja die Insel der Glückseeligen ist, sollte sie unbedingt oft kommen und dafür wäre es günstig eine Wohnung zu haben, Ruth war das Hotel viel lieber, Hausarbeit hatte sie in den 85 Jahren nun wirklich genug gemacht, aber Lissy zu liebe ging sie natürlich mit, aber irgendwas war da nicht koscher.

Die Wohnung bot einen großartigen Ausblick auf den Atlantik, war wunderschön und großzügig, alles war TipTop in Ordung und sollte nicht mal 100.000 € kosten, da musste es einen Haken geben, keiner verschenkte was und dieser Verkäufer gefiel ihr nicht, der war schleimig und erinnerte Ruth an ihren Neffen und wenn man Fragen hatte, schien er sie einfach völlig zu verdrehen, so dass er zwar was sagte, aber nicht wirklich ihre Fragen beantwortete, ihr Bauch sagte ihr, dass Lissy besser die Finger davon lassen sollte, aber die war so begeistert, dass sie schon fast die Anzahlung überwiesen hätte, nur gut, dass sie mal wieder was vergessen hatte, nämlich ihre Kontonummer.

Heute hatte Ruth dann mit der Lissys‘ Enkelin telefoniert, weil die Sache ihr keine Ruhe lies und die war total entsetzt, weil es eine ganz alte Masche ist, Touristen abzuzocken, man bekommt die wunderbar hergerichtete Musterwohnung zu sehen, hat aber am Ende eine Bruchbude erworben, in der sich nicht mal die Kakerlaken wohlfühlen und so hatte Ruth also recht gehabt und manchmal, ganz manchmal ist es sogar ganz gut, wenn das Oberstübchen sich mal nicht erinnert, wie bei Lissy gestern .

Ruth beschloss, damit kommen die Typen nicht durch, sie würde heute nochmal hingehen und dieses smarte Handy mitnehmen, dass ihr ihre Großnichte, die zum Glück nicht auf ihren Neffen kam, aufgequatscht hatte, weil man damit nicht nur telefonieren, sondern auch tolle Fotos und Videos machen kann und sogar als Diktiergerät kann man es nutzen, sie war ja schließlich nicht von gestern und so erklärte sie dem Verkäufer, sie habe sich in die Wohnung verliebt und müsse sie nochmal sehen, der wurde sofort ganz dienstbefliessen und Ruth nahm all seine Anpreisungen auf dem Smartphone auf, auch dass er sagte, natürlich würde sie genau diese Wohnung kaufen und keine andere und damit marschierte sie dann zur Policia, die ganz begeistert war, denn genau das war der Beweis, der gefehlt hatte um die Typen hinter Gitter zu bringen.

In den Nachrichten war sie dann doch tatsächlich auf dem Titelbild der Zeitung: 85-jährige deutsche Touristin bringt Betrügerbande zur Strecke, ein bisschen stolz war Ruth schon auf dich.

Die abc Etüden

Drei Worte in in maximal 10 Sätzen zu einer Geschichte verarbeiten. Einladung von der lieben Christiane . Grafiken und drei wirklich tolle Worte von Bettina und die wunderbare Grafik wie immer von ludwigzeidler.de

Die Worte:

Pissnelke
krümelig
verdrehen

Liebste Grüße

Ela

Ruths Reise (abc Etüden 45.17)

Ruth grummelte vor sich hin, wie in den letzten Jahren immer häufiger: „Das ist nichts mehr für meine 85-jährigen Knochen, ich sollte zuhause in meinem Sessel sitzen“ und betrachtete gleichzeitig völlig fasziniert die fremde Lanschaft, die an ihr vorbeizufliegen schien und fand sich immer noch besser als Elisabeth, ihre Freundin, die neben ihr saß, ein junger Hüpfer von 75 war und ständig rumjammerte, dabei genoss sie – genau wie Ruth – eigentlich jede Sekunde dieser aufregenden und so unverhofften Reise.

Wer hätte aber aber auch gedacht, dass nach 70 Jahren ohne je etwas gewonnen zu haben, nun auf ihre alten Tage gleich eine Chinareise ihr Preis wäre und dass sie diese antreten würde hatte eh niemand geglaubt.

Aber warum eigentlich, nur weil sie alt war, was glaubten die eigentlich alle, sie hatte den zweiten Weltkrieg, die Nachkriegszeit, die Währungsreform, zwei Ehemänner und all die anderen Stürme des Lebens überstanden, da würde sich Ruth doch nicht vor einer kleinen Reise bangemachen lassen.

Außerdem hatte sie in erster Linie gewonnen, weil sie schon so alt war, denn außer ihr hatte bei der Eröffnung des schicken neuen Reisenüros nun mal keiner das Ahornblatt erkannt, manchmal musste man der Jugend eben doch zeigen, wo der Hammer ist.

Nun näherte sich der Bus mit ihrer Reisegruppe langsam dem heutigen Tagesziel, der Chinesischen Mauer, nachher würden sie da oben auf der Mauer lang spazieren, sie würden Fotos machen und hinterher im Shop Karten kaufen, Ruth sonnte sich im Gedanken an ihren sauertöpfischen und leicht bornierten Neffen, der mit aller Kraft versucht hatte ihr die Reise abzuschwatzen, angeblich, weil sie in ihrem Alter zu gefährlich sei, in Wirklichkeit natürlich, weil er meinte, sie würde ihm, dem jungen Mann, zustehen, neidisch war er und beim Gedanken an sein Gesicht, als sie gesagt hatte: „Sterben kann ich überall“, musste Ruth wirklich lachen.

Pustekuchen, dass ist ihre Reise und trotz ihres gelegentlichen Meckerns würde sie jede Sekunde genießen, was war China aber auch interessant, den Blick konnte man endlos schweifen lassen über die satt grünen Teeplantagen, dann die Märkte mit all den exotischen Düften und das wuselig bunte Treibe, die überaus freundlichen Menschen, die zu ihr alter Frau nochmal netter waren, Li ihre Reiseleiterin hatte gesagt, in China habe man große Hochachtung vor dem Alter, ja Ruth war glücklich hier zu sein.

Nur eine Sache gab es, die ihr nicht gefiel und das waren die vielen Insekten allerorts, ständig hatte Ruth das Gefühl, dass sie an ihr krabbeln, bäh, aber egal, nun wachte auch Elisabeth auf und sie richteten ihre Siebensachen und nahmen ein winzigen Schlückchen von diesem köstlichen Likör aus weißem Tee, die alten Knochen wollten ja schließlich geölt werden.

Die abc-Etüden

Die Regeln

Drei vorgegebene Wörter in maximal 10 Sätzen zu einer Geschichte verarbeiten.

Die Wörter

Ahornblatt
Chinareise
krabbeln

Liebste Grüße

Ela

Goldene Tage auf Rügen

Immer wieder staune ich, wie sehr sich ein Ort mit der jeweiligen Jahreszeit wandelt. Hier auf Rügen war ich das letzte Mal als bereits der Sommer ankloppfte, alle wegen des schönen Wetters die Shirts und Sommerblusen hervorgeholt hatten, die Bäume (noch) blühten und das Grün diesen wundervoll satten Ton hatte. Abends gab es ein Kurkonzert (das natürlich heute nicht mehr so heißt), sondern  irgendwas mit Event …, aber das gleiche ist. Die Menschen tanzten, tranken und freuten sich auf den Sommer.

In diesem Jahr nun der Oktober, der Sommer hat sich verabschiedet, auch die Shirts- und Sommerblusen warten wieder im Schrank auf sommerliche Zeiten. Trotzdem, der Oktoer zeigt sich von seiner schönsten Seite, die Luft ist angenehm mild und das herbstliche Farbenspiel ein Traum. Gerade jetzt unter der Woche ist es recht ruhig, die Menschen nehmen sich Zeit, man kann lange Strandspaziergänge machen und nachdenken. Ein warmer Kakao oder ein leckerer Tee helfen beim Aufwämen, nur noch wenige Strandkörbe hoffen auf Gäste. Nur ein paar Unverdrossene liegen noch auf einer Decke am Strand und auch das eine oder andere Kinderbeinchen plantscht noch durchs Wasser.

Ein Wellnessehotel ist für diese Zeit genau das richtige und unseres gefällt uns sehr, das Frühstück mit Blick auf die Ostsee ist grandios und in der Bar kann an abends sehr schön den Tag ausklingen lassen. Die beste Tochter behauptet, der Wellnessbereich sei ebenfalls eine Wucht.

Aber nun sollen die Bilder sprechen

Liebste Grüße

Ela

Tag 348: Einrücken!

Es war soweit, gestern begann meine zweite REHA innerhalb von sechs Monaten. Das Wort Einrücken kam mir in den Kopf als ich vor der Klinik stand. Äußerlich eine Trutzburg mit dem Charme der DDR in den 80igern. Zwei Hochhäuser, anstelle des vormals an gleicher Stelle stehenden architektonisch wunderschönen Hotels Atlantik, allerdings beide direkt am Meer, in dem einen ein Kurhotel, im anderen die Rehaklinik. Davorstehend fühle ich mich sehr klein und ein bisschen ängstlich, ein wenig bedrohlich wirkt der Komplex.

Innen sah die Klinik aber dann doch schon besser aus, eine Halle mit freundlichen Korbmöbeln empfing mich und die Mitarbeiter an der Rezeption waren durchweg sehr freundlich. Nur ich war schlecht drauf, irgendwie habe ich diesmal so gar keine Lust. hoffentlich ändert sich das noch. ganz schön blöd, denkst du, du hast vollkommen recht. Zum einen soll mir hier ja geholfen werden und zum anderen, drei Wochen Ostsee im Juli, es gibt wirklich schlimmeres!

Die Hetzerei, die dann losging, rauf, runter, runter, rauf trug nicht wirklich dazu bei meine Laune zu verbessern. Ich war meckerich und so peinlich es ist, ein bisschen weinerlich. Mein Zimmer ist recht geräumig und in Ordnung, wenn auch etwas spartanisch, aber es hat einen Balkon und wenn ich aufstehe kann von ihm ich die Ostsee sehen.

Weiter im Programm: Schwester, Arzt, Therapiehandtuch abholen, Hausführung, …Augefallen sind mir hier die vielen ziemlich gesund aussehenden jungen Männer neben neben vielen Leuten mittleren Alters und ein paar recht betagen Menschen. Es stellte sich dann raus, dass die Klinik einen Vertrag mit der Bundeswehr hat und sich darum hier Soldaten nach einem Auslandseinsatz erholen können, erstmal runterkommen, wie mir einer erzählte, der mit mir angekommen ist.

Sensationell ist der Blick aus dem 11. Stock, writ raus aufs Meer und über die Seebrücke.


Das Essen scheint okay zu sein und der Speisesaal viel schöner als auf Sylt und es sitzen mit mir nur vier Patienten am Tisch, zwei Männer und noch eine Frau. Die Männer sind nett, wobei einer davon morgen abreist. Die Frau habe ich noch nicht kennengelernt.  Vielleicht  wird es ja doch nicht so schlimm.

Allerdings 6.40 Uhr Labor IST schlimm … 


Nachtrag: War es doch nicht, da mich die Möwen bereits zum 5.00 Uhr geweckt haben, man oh man, können diese Viecher laut sein. Nachdem dann noch ein Schmetterling aus dem Waschbecken aufflog (für mich schlimmer als jede Spinne, Maus, …) war nicht nur ich wach, sondern ob meines Schreis bestimmt auch alle anderen Menschen auf diesem Flur.

Liebste Grüße 

 Ela

Tag 190 – Unterwegs in 2016

Angefangen habe ich mein Reisejahr 2016 im Februar auf Usedom, genauer gesagt in Heringsdorf, dort wollte ich Körper und Seele durchpusten lassen. Die Reise war tatsächlich Seelenfutter und sehr entspannend. Das Travelcharme-Hotel war wieder toll, hat aber gerade was die Verpflegung betrifft ziemlich nachgelassen, besonders von der „leichten“ Halbpension würde ich abraten, wir sind keine besonders großen Esser, aber hungrig aufgestanden.

Im April zog es mich oder besser gesagt, der Synchroneiskunstlauf zog uns, das erste Mal überhaupt, nach Budapest. Um ehrlich zu bleiben, war es meine erste WM, die mir nicht besonders gefallen hat. Die Halle wirkte instabil, es gab so gut wie keine Verpflegung und die Bewertungen der Programe waren unterirdisch.

Budapest kam da schon sehr viel besser weg, wirklich eine tolle und spannende Stadt, aber so richtig konnte sie mein Herz nicht. Aber klar, es gibt viel zu sehen. Verliebt habe ich mich aber ein wenig in die Buda-Seite der Stadt. Die Donau trennt die Stadtteile Buda und Pest. Pest ist mir zu chaotisch, laut und hektisch. Und, na klar, die Donau ist ein Knaller.

Tipp: Nicht Taxifahren, da wird betuppt was das Zeug hält, für die gleiche Strecke haben wir zwischen 8 und 35 € bezahlt.

Die Prommende oberhalb von Buda,  bietet wirklich einen Traumblick. Und es sind nur wenige Touristen dort.

Hotelempfehlung: Das Hotel Carlton/Buda liegt fast neben der Kettenbrücke (sehr sehenswert), die Hop on/Hop off Haltestelle ist nah. Die Zimmer sind sauber und schön, das Frühstück ist gut und die Mitarbeiter sind sehr freundlich.

Promenade in Budda

Die Kettenbrücke

Aussicht von Budda auf die Donau und das Parlament

Anfang Juni waren wir  in Binz auf Rügen, ich liebe Rügen. Ja, ich glaube mein Lieblingsort an der Ostsee.

Die nächste Tour führte mich/uns nach zig Jahren mal wieder in den Harz (ich berichtete), nach Wernigerode. Ich kannte das Städchen noch gar nicht, war aber total begeistert (siehe Reisebericht).

Rathaus von Wernigerode

Das Schloss von Wernigerode

Die nächste Reise führte uns erst nach Lübeck und dann zum Erholen nach Scharbeutz.

Lübeck mit dem Holstentor hat mir total gut gefallen, sie ist sehr charmant und überall wunderbare Ecken. 

Scharbeutz hat sicherlich einen schönen Strand und die Dünenmeile ist ebenfalls toll, sie bietet fast Mallorca-Flair. Aber der Rest des Ortes hat wenig zu bieten, er versprüht den Charme der Beton-Bauten der 70iger. Allerdings kann man, so man ein Auto hat, viele interssante Ausflüge machen. Ohne Auto braucht man einen gesunden Gehapparat und eine gute Kondition, denn der Weg un den Ort ist nicht nah und geht immer bergauf. Aber leider gibt es im touristischen Bereich nicht den kleinsten Supermarkt und auch keine Drogerie. Total doof, wie ich finde.

Die letzte Reise in 2016 war eine Dienstreise zum Tag der Deutschen Einheit nach Dresden. Trotz all den häßlichen Vorfällen  eine immer wieder traumhafte Stadt, die viel mehr nette Einwohner hat, als braunes Gesocks.

Jetzt bin ich gespannt was 2017 bereithält …

Liebste Grüße 

Ela