Der Dienstagmorgen gehörte einem Schloss vom dem ich nicht mal ahnte, dass es existierte.

Dabei ist es sehr bezaubernd und ganz anders als andere Schlösser, das Chateau Monte Christo in Le Port-Marly. Klingelt es? Nein, es ist nicht das Schloss des legendären Grafen von Monte Christo oder irgendwie vielleicht doch. Erbauen lies es sich Alexandré Dumas (der Ältere), der literarische Vater des Grafen von Monte Christo und beispielsweise auch der Drei Musketiere. Er war einer der wenigen Literaten, die schon zu Lebzeiten, wie wir heute sagen würden, Bestsellerautor war und so über die notwendigen Mittel für ein Schloss im Stil der Neurenaissance hatte, auf jeden Fall glaubte er das. Das Chateau liegt auf einem bewaldeten Hügel, sehr idyllisch. Bestimmt hatte er das Gefühl, dass ihm aufgrund seiner Abstammung ein Schloss zustände. Doch Dumas hatte sich trotz all seines Erfolgs übernommen und musste das Schloss und Mobiliar schon 3 Jahre später weit unter Wert verkaufen.Im blieb nur die Flucht vor seinen Gläubigern ins Ausland. Es bleibt nur zu hoffen, dass er seinem eigenen Zitat treu blieb:
„Es gibt weder Glück noch Unglück auf dieser Welt, es gibt nur den Vergleich einer Lage mit einer anderen, weiter nichts.“
Alexandre Duma, DerGrafvon Monte Christo
Ich bildete mir ein, zu spüren, dass dieser Ort ganz anders ist, als andere Schlösser, die ja im Grunde nichts anderes als eine große Villa zum Wohnen und Repräsentieren gedacht sind. Schon im Park war der Meister der Feder allgegenwärtig, allgegenwärtig ist seine überbordende Fantasie, Chateau Monte Chriso ist ein Traumschloss im besten Sinne, er hatte Grotten, verschlungene Pfade, ein Heckenlabyrinth und verschiedenartige Pflanzen in den Park englischen Stils integrieren lassen. Es finden sich Orte zum Verweilen, kleine Wasserflächen, schatten spendende Bäume und sein Schreibhaus, ein Schloss en miniature.

Auch innen hielt das Schloss, was es versprach, ich fühlte mich in die Zeit Alexandre Dumas versetzt, überall sind Kleider der Zeit ausgestellt. Die maurischen Räume sind sogar im Originalzustand erhalten. Ich sehe die Gesellschaften, die hier stattfandenvor meinen inneren Augen, tanze bei der Quadrille mit. Dumas hatte eine mehr als schwere Jugend, gezeugt wurde er (oder sein Vater?) vom Marquis Alexandre Davy de la Pailleterie mit einer Sklavin, der Vater scherte sich die ersten Jahre gar nicht, später wurde er gar vom Bruder seines Vaters gemeinsam mit seiner Mutter und seinen drei Geschwistern verkauft, bis sich sein Vater, sich letztendlich doch entschloss, ihn seinen jüngsten Sohn zu sich zu holen und als legitimen anzuerkennen. Gerade die im Original erhaltenen Räume erzählen von einer gewissen Dekadenz, von Liebe zum Detail, vom Wunsch nach einem Ort, der ein Zuhause ist undvon einem ausgesprochenen Schöngeist.
Monsieur Alexandre Dumas und Birgit. Frage: Wer schaut grimmiger? Das waren noch Kleider! Ein Kostün der legendären Musketiere Der maurische Salon Dieser Hund ist preiswert in der Haltung 😉
Ein bezauberndes Städtchen Ruel-Malmaison

Der Nachmittag gehörte dann dem zauberhaften Ruel-Malmaison, dass so viel mehr zu bieten hat, als ich erwartet hatte. Ich wundere mich noch immer, dass es dort so wenig Touristen gab. Eigentlich gibt es alles, was das Touri-Herz begehrt: schönes Ambiente, tolle alte Gebäude, nette Shops, gute Restaurants, süße Cafes, einen fantastischen Park und dazu natürlich das Schloss Malmaison (dazu später).
Im dritten Teil meines Reiseberichts wird das Schloss größer , genau gesagt, besuchen wir das größte Schloss Europas im Privatbesitz.

Eure
Ela 💋💋