Die Wochenden, das ist wie früher in der Schule, mag ich hier am liebsten. Ich habe ja schon hin und wieder erwähnt, dass ich sehr gerne unterwegs bin und inzwischen geht es mir wieder gut genug um Heringsdorf mal den Rücken zu kehren. Dieses Wochenende habe ich mir zwei Orte, Zinnowitz und Ahlbeck vorgenommen.
Auf nach Zinnowitz
Dorthin habe ich mich aufgemacht, weil ich da vor ca. 10 Jahren schon mal Kurzurlaub mit meiner Familie gemacht habe. Ich erinnere mich, dass ich den Ort nicht besonders mochte, wozu sicher auch beitrug, dass unser Hotel zwar sehr nett war, aber unglaublich langsam. Dummerweise hatten wir Halbpension gebucht, unsere Tochter war mitten in der Pubertät, entsprechend missmutig und dann mussten wir warten, warten, warten, schon auf die Suppe locker eine Stunde.
Gestern hat es mir dagegen ziemlich gut gefallen, ich glaube, es wurde eine Menge gemacht. Keine Frage, der Ort ist viel weniger elegant als Heringsdorf, das Publikum ist anders, schlichter, aber dafür ist Zinnowitz herrlich lebendig. Nun war gerade auch eine Art Volksfest mit vielen Buden und sogar einem Kettenkarussell. Es gibt in Zinnowitz einen ausgesprochen schönen und großen Park, den ich Dank Anti Brumm sogar genießen konnte. Mitten im Park steht noch ein altes DDR-Kulturhaus. Gebaut wurde es 1953 als Kulturhaus deutsch-Sowjetische-Freundschaft, es ist so ein richtiger Monumentalbau und im Moment dabei total zu vefallen, aber angeblich soll es komplett saniert werden und dann sollen darin – was auch sonst – Eigentumswohnungen entstehen..
Man kommt dann in eine wirklich hübsche Straße, gesäumt von Gebäuden im Bäderstil mit vielen schattenspendenden Bäumen, die direkt zur Promenade führt. Genau dort begannt das Volksfest/der Markt und wenn man einfach geradeaus weitergeht kommt man auf die schön schlichte Seebrücke. Mir hat es richtig gut gefallen, dass es mal keine Gebäude auf der Seebrücke gibt, sondern nur eine Tauchstation. Schön ist auch hier wieder die Promenade mit den wunderbaren alten Villen und früheren Pensionen, Logierhäusern und Hotels.
Ich habe in einer Pizzeria an der Promenade eine sehr leckere Pizza und hinterher ein Eis gegessen. Es gibt nett aussehende Hotels und sogar noch die alten DDR-Strandkörbe.
Per Pedes nach Ahlbeck
Auf diesen Ausflug bin ich ein bisschen stolz, ich bin heute nämlich zu Fuß nach Ahlbeck gelaufen, ich weiß, es sind nur 2,5 km, also nicht wirklich weit, aber wenn man bedenkt, dass ich noch vor zwei Wochen keine 150 m schaffte, ohne mich zwischendurch hinzusetzen, doćh ganz beachtlich, oder? Ich habe nicht mal lange gebraucht. Schon der Weg an der Promenade ist einfach wunderbar. Auf der einen Seite Strand und Meer und auf der anderen wunderschöne alte Villen. Da ich heute früh getrödelt, bzw. ich nach dem Frühstück nochmal Schlafen gegangen bin, konnte ich schon auf dem Weg einkehren. Ich habe mich für das Restaurant 1900 mit alt pommerscher Küche entschieden, das war eine echt gute Idee. Das Essen war hervorragend, ich hatte eine Pflaumenbraten. Nein keine Braten von der Pflaume ;), vielmehr einen Schweinebraten der mit Pflaumen gefüllt war, dazu Rotkraut, leckere Soße und Kartoffeln. Die Schweine werden auf dem eigenen Gutshof artgerecht gezogen. Es war sowas von lecker, obwohl ich eigentlich nicht gerne Schwein esse.
Ahlbeck selbst hat mich dieses Mal richtig bezaubert. Ich habe mich vom Meer gelöst und bin in den Ort gegangen. Das hat sich gelohnt, man merkt, dass es Ahlbeck schon vor dem Tourismus gab. Viele sehr hübsche alte Häuser und Villen, Bauerngärten, eine alte Kirche mit einer separater Glocke vor dem auch noch ein kleiner Apfelbaum wuchs. Ich glaube, wenn ich wieder nach Usedom komme, möchte ich nach Ahlbeck. Zu allem andern gibt es da auch noch ein alte Villa, die Jungbrunnen heißt, da will, nein, da MUSS ich hin 😉
Liebste Grüße
Ela