Tag 56 -Mit 60 in den Ruhestand, „Freiheit oder Langeweile“

Meine allererste Blogparade, dabei blogge ich nun schon seit über fünf Jahren (nein, nicht hier) und habe noch nie an einer teilgenommen. Also wird es Zeit und mir gefällt das Thema. Der „Privatier“ stellt das Thema „Freiheit oder Langeweile“ und fragt, warum finanzielle Freiheit erstrebenswert und wie sie zu erreichen ist.

Ich weiß nicht mehr ganz genau, wann es bei mir anfing, dass ich meinen Job  irgendwie als Freiheitsberaubung gesehen habe? Obwohl, als solche habe ich eigentlich schon die Schule gesehen und habe sie dann  doch 13 Jahre besucht und auch noch ein Studium drangehängt. Mein Job ist gewiss kein schlechter, er ist abwechslungsreich, er ist meistens gut zu schaffen, meine Chefs, meine Kollegen und die Mitarbeiter sind toll und ich verdiene ganz ordentlich. Für diesen Job habe ich mich damals in erster Linie aus Sicherheitsdenken entschieden, in meiner Familie war das Geld immer knapp, meine Mutter musste für jeden kleinen Luxus hart schufften. Ich war als Kind lange krank und es war nie so ganz klar, inwieweit ich dem Berufsleben standhalten könnte und so ging ich halt auf Nummer sicher anstatt meinem Träumen zu folgen und wuppe den Arbeitsalltag inzwischen mehr als 30 Jahre.

Ich bin  ein kreativer und fantasievoller Mensch, beides ist in meinem Job eher nicht gefragt. Trotzdem mache ich ihn ziemlich gut und bin mit ihm auch nicht unglücklich. Ich habe aber ein Alter erreicht, wo man sich schon den einen oder anderen Gedanken macht, was da noch kommt/kommen soll.  Als meine Tochter klein war, habe ich mich für vier Jahre beurlauben lassen und nur auf Honorarbasis gearbeitet. Meine Zeit konnte ich mir selbst einteilen. Das war  ideal, ich musste niemanden fragen, nur ein Ergebnis abliefern. Selten erlebte ich so ein Maß an Zufriedenheit. Heute denke ich manchmal, an dem Punkt hätte ich den Mut haben sollen, die Sicherheit sausen zu lassen und dabei zu bleiben. Ich habe nämlich auch ein Problem mit Autoritäten, das mit zunehmendem Alter ausgeprägter wird, ich höre mir gerne die Meinung anderer an und auch mit Ratschlägen habe ich kein Problem, aber entscheiden möchte ich eigenverantwortlich und diese Entscheidung dann auch verantworten. Leider arbeite ich aber in einem sehr hierarchisch orientierten Umfeld.

Langweilen würde ich mich sicherlich nicht, ich habe viel mehr Interessen als Zeit, schon jetzt schreibe ich nebenbei für eine kleine Fachzeitschrift und natürlich möchte auch meine „Reisesucht“ befriedigt werden. Langeweile kenne ich eigentlich gar nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit 60 aus dem Arbeitsleben ausscheiden werde, dann ist meine Tochter mit ihrem Studium fertig und ich nur noch für meinen eigenen Unterhalt verantwortlich. Zum einen habe ich durch die unter diesem Aspekt richtige Berufswahl vorgesorgt, habe ein wenig gespart und zum anderen möchte ich bis dahin mein zweites Standbein festigen. Dieses Mal werde ich klüger sein und zu guter Letzt doch noch meinem eigenen Stern folgen.

Bis morgen
eure

Ela

Gedanke des Tages:

Meine erste Blogparade, yeah, ich habe mich getraut

 

Zitat des Tages:

Man lebt nicht um zu arbeiten, man arbeitet um zu leben

 

Foto des Tages

7 Gedanken zu „Tag 56 -Mit 60 in den Ruhestand, „Freiheit oder Langeweile“

  1. Wenn man sich gut darauf vorbereitet, dann wird es nicht langweilig. Leider wurde ich schon mit 50 ausgemustert und frühpensioniert. Seit gut sechs Jahren schreibe ich für diverse Zeitungen, vor drei Jahren habe ich mir mit meinem Blog einen kleinen Traum erfüllt. Dazu haben meine Frau und ich die gleichen Interessen. Wenn sie in ein paar Jahren auch zu Hause ist, werden wir bestimmt in kein Loch fallen. Wie gesagt, wichtig ist, dass man sich darauf vorbereitet, ein Hobby sucht, oder Interessen hat, die man bis dahin nicht ausleben konnte. Wer aber schon jetzt nur von Arbeit kommt und dann nur den Fernseh anschaltet, der wird es schwer haben.

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    1. Hallo Ksrl-Heinz, dann war die Frühpensionierung im Endeffekt doch eigentlich ein Glück. Toll was du alles aus deinem Ruhestand machst! Fährst du eigentlich auch zu den Wettbewerben?

      Ich blogge selbst seit 5 Jahren (an anderer Stelle über Synchroneiskunstlaufen) und kann ehrlich gesagt, die Pensionierubg kaum abwarten. Liebe Grüße Ela

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    2. Ja im Nachhinein schon. Ich hatte mich lange dagegen gewehrt, auch aus Angst vor einem sozialen Abstieg. Mit 50 in den Ruhestand, das gibt satte Abzüge. Ich hatte dann aber Glück, dass ich in den Journalismus rutschte und für diverse Zeitungen schreiben darf. Die zusätzlichen Einnahmen und die natürlich geringeren Ausgaben machten dann vieles wett. Über die verbesserte Lebensqualität braucht man gar nicht reden. Vorher drei Schichten, Sonn- und Feiertage inklusive und jetzt Arbeit wann ich Lust habe. Da meine Frau ja noch arbeiten muss, ist es mit Wettkämpfen schwierig, weil nur begrenzt Urlaub zur Verfügung steht. Letztes Jahr war Barcelona unser erster Wettkampf überhaupt, den wir live gesehen haben. Uns hat das so gut gefallen, dass wir in diesem Jahr noch nach Marseille fahren und die DM haben wir gewissermaßen vor der Haustür.
      Viele Grüße Karl-Heinz

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    3. In Barcelona war ich auch, es war toll. Nach Marseille kann ich leider nicht, weil ich umziehe. Aber da kann ich mich ja nun auf deine Berichte freuen Die DM ist zum Glück in Berlin und damit um die Ecke 🙂
      Liebe Grüße
      Ela

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