Erinnerst du dich❓ Ich hatte hier von meinem Wunsch erzählt, einen Teil meiner Arbeitszeit mobil arbeiten zu wollen, ohne meinen Dienstposten dafür wechseln zu wechseln. Grund für diesen Wunsch ist mein nach fünf Operationen fragiler Rücken und die Pflege meiner Mutter.
Im Kampfmodus
Ich habe es nicht eingesehen meinen Arbeitsplatz aufzugeben, auch wenn mein Chef es anders sieht, weil in meinen Augen kaum ein Dienstposten geeigneter dafür ist. Ich fand es ungerecht, zu all den den Beschwernissen auch noch bestraft zu werden und wieder neu anfangen zu müssen. Zumal ich mich schrecklich geärgert habe, weil mir nicht nur dieser Blog, sondern auch vorgeworfen wurde, dass ich gewählte, aber nicht freigestellte, Personalrätin bin
An irgendeinem Punkt übersah ich, das es mir schon länger nicht mehr um den Job ging, den ich inzwischen eher langweilig finde (es hat sich viel verändert), vielmehr war ich im Kampfmodus. David (ich) wollte es dem großen Goliath (mein Chef) zeigen und – verdammt – ich wollte gewinnen. Wie in jedem guten Märchen kam dann auch bei mir eine gute Fee vorbei, mit der ich ein langes Gespräch über meine Motivation bleiben zu wollen führte.
Ich war sauer, aber so richtig und ich hatte Angst vor der Veränderung, wenige Jahre vor der Pension noch einmal neu anzufangen.
Klar ist, ich brauche das Mobile Arbeiten, sonst bin ich ganz schnell Frühpensionärin. Ich brauche um gesund zu bleiben viel Bewegung und längere Pausen. und meine alte kranke Mutter braucht meine Gegenwart und Hilfe. Genau das ist im Mobilen Arbeiten bei meinem AG möglich, wir müssen nur die Stunden des Mobilen Arbeitens angeben und dann können wir uns die Zeit frei einteilen..
Nachdem die Erkenntnis über meine Gründe bei mir angekommen war, kam irgendwann auch der Moment, in dem ich mir eingestehen konnte, dass eine neue Stelle ja auch eine schöne Herausforderung sein kann.
Loslassen
An diesem Punkt war es dann ganz einfach loszulassen und sich auf das zu freuen was da kommen mag.
Und sonst so
Ich glaube, diese Situation ist auf viele andere übertragbar. Man hat eine gute Figur, möchte aber größere Brüste, schmalere Hüften, eine zarte Taille, längere Beine oder weniger Kilos haben. Rennt man diesem Ideal Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr hinterher. Mit etwas Glück hat man nicht den Mut oder nicht die finanziellen Mittel für kosmetische Eingriffe. Mit noch mehr Glück trifft einen irgendwann die Erkenntnis:
Ich bin die, die ich bin und das ist auch gut so. Wer mich so nicht will, bekommt mich anders, erst recht nicht❗
Hilflos bin ich trotzdem nicht, ich kann dafür kämpfen, gesund zu leben und das best mögliche Ich zu werden. Habe ich nun gewonnen oder verloren❓
Ähnlich ist es doch auch mit der Liebe, man kämpft und kämpft, bis man irgendwann merkt, sie/er passt eigentlich gar nicht zu mir und glücklich würde ich mit ihm/ihr eh nicht. Und schon ist man offen …
Ich zum Beispiel habe Jahrzehnte darum gekämpft, ganz normal zu sein und auszusehen. War jedes Mal todunglücklich, wenn irgend jemand bemerkte, dass mein Rücken nicht ist, wie alle anderen. Diesen Kampf hatte ich schon verloren, bevor er begann. Spätestens nach der letzten OP und seitdem meine Füße ferne Galaxien für mich sind, musste ich mir eingestehen: Ja, ich habe ein Handicap und mit dem muss ich leben, weil die Alternative ist echt sch***e. Seitdem ich offensiv mit dem Thema umgehe, geht es mir sehr viel besser, ich traue mir mehr (zu), und es ist, als wäre eine Last von mir abgefallen.
In diesem Sinne, frage dich immer, was DU wirklich willst und was gut für DICH ist, denn …
… dann kann Verlieren durchaus ein Gewinn sein❗
Jetzt würde mich noch sehr interessieren, welche Kämpfe gegen Windmühlem du schon geführt hast und ob auch DU schon glücklicher Verlierer*in warst❓❓❓
❤-lichst
Ela