abc Etüden 41.17: Statt Novemerblues die ollen Ägypter

Lieben Dank Christiane für die Einladung zu den wunderbaren abc Etüden sowie an Red Skies over Paradise für die Textspende und an Herrn Herr lz für die tolle Grafik.

Die Regeln: Drei Wörter sinnvoll in einem Text mit maximal 10 Sätzen zu einer shortest Short Story verarbeiten.

Novemberblues

Ich hasse den November, dieser Monat macht mich depressiv, dachte Peter und darum werde ich mein Mädel schnappen. Wir beide gehen für drei Monate nach Ägypten. Mein Chef findet das äußerst fragwürdig, aber er hat mich ja auch die ganzen Überstunden schieben lassen. Entweder er lebt jetzt  damit oder er schmeißt mich raus. Aber egal, es gibt ja derzeit genug Stellen. Meine Inge und ich gehen schnorcheln und gucken uns die ollen Ägypter an, ich sags euch: Das wird Schau!

Liebste Grüße

Ela

abc Etüden 40.17

Einmal mehr hat die liebe Christiane zu den abc Etüden eingeladen und natürlich bin ich dabei, auch wenn ich erstmal googeln musste, ob es sowas wie eine Honigpumpe  überhaupt gibt und wenn ja, was das ist. Die Regeln sind einfach, man schreibt unter Verwendung von drei vorgegebenen Wörtern in höchstens 10 Sätzen eine shortest Short Story. Die Wortspende kommt diese Woche von Fädenrisse, es sind die Begriffe:

Interpol,
Trabantenstadt,
Honigpumpe.

 Gestalterisch wird Christiane unterstützt von Herrn Textstaub, der uns jede Woche die schönen Grafiken schenkt und die abc Etüden ins Leben gerufen hat.


 Summ, summ und weg bist du



Jo saß auf dem Dach der kleinen Hütte an den Wiesen und war froh, dass es den Schornstein gab, hinter dem er wenigstens etwas Schutz fand, „Verdammt warum war das nur so anders als in den Trabantenstädten, in denen er sonst unterwegs war und wo es tausend Möglichkeiten gab, sich unsichtbar zu machen?“, dachte er  und der Gefanke  machte ihn nervös, sehr nervös.

Aber wie hatte er auch ahnen können, dass er mit dem simplen, kleinen Auftrag so gelinkt würde  und ihm sogar Interpol auf den Hals hetzen würde, nur ein paar Papiere sollte er aus dem Hotelzimmer in diesem Edelschuppen klauen und aufs Land zu seinem Auftraggeber bringen, was war schon dabei?

Und nun schienen alle, nicht nur Interpol, hinter ihm her zu sein, was waren das nur alles für Leute, die ihn jagden, wo er jetzt doch eigentlich mit leichtverdienten 100.000 auf jedes Pferdchen in Baden-Baden setzen wollte, dass ihm gefiel, aber halt, was waren das für Geräusche, waren ihm seine Verfolger schon so nah?

Ihm war klar, wenn er nicht ganz schnell und gründlich verduften würde, wäre er eigentlich schon tot, denn diese Typen kannten mit Sicherheit keine Gnade und er wusste nunmal was in den Papueren stand und damit hatte er im Grunde sein Todesurteil unterschrieben.

Aber so einfach würde er, Johannes Brettschneider, es den Schweinen nicht machen, also mustte er sich was einfallen lassen, aber erstmal musste er nachdenken und vielkeicht gab es ja in dem Schuppen etwas, was ihm helfen konnte.

Er hatte Glück, nachdem er sich an der Rückwand runtergelassen hatte und sich wunderte, was da für Minihäuser, zu groß für Vögel und zu klein für Menschen,  um die Hütte standen, fand er ein leicht zu knackendendes Schloss.

Aber was für ein Mist, in der Hütte gab es weder essbares, noch andere Klamotten oder ein Telefon und plötzlich schien es überall zu  summen, vorne, hinten, seitlich, oben und unten, Bienen, unendlich viele Bienen und nun wusste Jo auch, was das komische Ding da ìn der Mitte war, eine richtig große Honigpumpe.  

„Was für eine gequirlte Sch***“ dachte Jo bis sein Blick auf den Imkeranzug, der da hinten in der Ecke hing, fiel, damit könnte er es  durch den Garten bis zur Bahnlinie schaffen und wenn dann an dem Übergang ein Güterzug hielt, könnte er vielleicht drauf klettern.

Und tatsächlich, sein Plan ging auf, seine Verfolger, diese Schisser, hatten Angst vor Bienchen und fragten nur aus sicherer Entfernung, ob er, der vermeintliche Imker, einen Mann gesehen habe, was er verneinte und sie noch einlud, seine Tierchen anzusehen, man waren die schnell wieder in sicherem Abstand.

Seit er im Güterwagon saß, ging es Jo viel besser und er überlegte, was er am besten mit den Papieren machen sollte, welche Zeitung würde am meisten zahlen für den Beweis, dass der amerikanische Präsident Ronald Stumpf unter fortgeschrittenem Alzheimer litt und so weilte Jo gerade in Gedanken an einem Karibikstrand mit einem Drink in der Hand und in jedem Arm ein süßes Hula-Girl, als ihn die Kugel mitten ins Herz traf …

Na gefällt sie dir, meine Story?

Liebste Grüße

Ela

abc Etüden 38.17: Um die Ecke gedacht

Heute mache ich wieder bei den abc Etüden mit, gehostet von ChristianeGestalterisch wird sie unterstützt von Herrn Textstaub, der uns jede Woche die schönen Grafiken schenkt und die abc Etüden ins Leben gerufen hat. Die Regeln sind einfach, man schreibt unter Verwendung von drei vorgegebenen Wörtern in höchstens 10 Sätzen eine shortest Short Story. Die Wortspenden kommen in dieser Woche von Herbert  und es sind die Begriffe:

  • Achtsamkeit
  • verwurschteln
  • rosa-grün.

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Um die Ecke gedacht

Sina war schon immer leicht verpeilt und lebte in einer eigenen Welt – sagten jedenfalls die anderen -. Morgens kam sie zwei Stunden zu spät zur Schule, weil sie erst noch schnell alle Nacktschnecken vom Gehweg retten musste oder ähnliches. Mit zehn spielte Sina noch immer vorzugsweise mit ihren erfundenen Freunden und mache Lehrer hätten sie in den ersten Klassen gerne in eine Förderschule abgeschoben, weil der Unterricht sie so gar nicht zu interessieren schien. Trotzdem ihre Eltern immer besorgter und damit achtsamer wurden, verpasste Sina den Bus, weil auf einer Blüte dieser zauberhafte Schmetterling mit dem rosa-grünen Muster saß. Manchmal zog sie auch verschieden farbige Söckchen an und ihre Haare waren einfach immer – sogar direkt nach dem Kämen – irgendwie verwurschtelt.

Zum großen Erstaunen aller lieferte Sina aber ein 1a-Abitur ab und ihr schweres Studium schien sie im Vorbeigehen zu absolvieren. Die Doktorarbeit war das kleinste Problem und gerade wurde sie für einen der renommiertesten Wissenschaftspreise vorgeschlagen und als Gastdozentin an die Harvard Universität eingeladen. Begründet wird beides damit, dass Sina um die Ecke denkt und bei ihren Forschungen nie von vermeintlichen Gegebenheiten ausgeht.

Liebste Grüße

Ela

abc Etüden 36.2017

Heute mache ich wieder bei den abc Etüden mit, gehostet werden sie von der lieben Christiane.

Gestalterisch unterstützt wird sie von Herrn Textstaub, der uns jede Woche die schönen Grafiken schenkt und der die abc Etüden ins Leben gerufen hat.

Die Regeln sind einfach, man schreibt unter Verwendung von drei vorgegebenen Wörtern in höchstens 10 Sätzen eine shortest Short Story.

Auch die Wortspenden kommen in dieser Woche von Christiane, es sind die Begriffe:

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Zu gut um wahr zu sein

Ich konnte Eva noch nie ausstehen. Die mit ihrem Madonengesicht und Augen, die schauen, als wäre ihr ein Heiligenschein angewachsen, ist viel zu süßlich für mich und um echt zu sein. Ich kann es nicht ändern, aber die Frau sendet einfach nicht auf meiner Frequenz und ich wette, in Wirklichkeit hat sie es faustdick hinter den Ohren. Neulich guckt mich die heilige Eva doch mit sanftem Augenaufschlag an und sagt: Liebes, es ist doch nicht schlimm, wenn man ein paar Kilos mehr hat, nicht jedem ist Selbstbeherrschung gegeben. Und das alles sagt sie vor Tom, meinem Schwarm. Ich kann  sie, echt nicht leiden dieses heilige Miststück und war ich sooooo sauer, und dick bin ich auch nicht.

Aber gestern kam meine Stunde, Eva war beim Friseur und tja, da ist wohl was schief gelaufen, ihre Haare leuchten geradezu grün! Sie heulte rum, Fehler, doofer Friseur und so. Erleichtert und voller Schadenfreude sagte ich, als alle um uns standen: Liebes, es ist doch nicht schlimm, der arme Friseur kann doch nichts dafür und es wächst ja wieder raus.

Liebste Grüße

Ela